Krankheiten A

Atemwegserkrankungen, Absterben der Haut, Abszess, Artrose, AtaxieAlter, AllgemeinesAnthraxArthritis, Austrocknung, Ausrenkung,  Augenlied-Verletzung, Askariaden, Anämie, Allergisches Sommerekzem, Afrikanische PferdepestAtypische Weidemyopathie

Arthrose

Die eigentliche Arthrose ist auf mangelhafte Ernährung der Knorpelzellen und zusätzlicher mechanischer Belastung zurückzuführen. Die Folge der Knorpelzerstörung ist ein umfassender Abschliff der Knorpelflächen. An den Rändern der Gelenke erfolgt die Bildung von Randwülsten. Arthrosen treten beim Pferd besonders häufig an den Zehengelenken (Huf-, Kron- und Fesselgelenk) als Schale, (Ringband), an den straffen Abteilungen des Sprunggelenks als Spat und an den Kniegelenken auf. Nach der Entstehung ist die Arthrose ein nichtentzündliches Leiden, bei dem aber in bestimmten Stadien entzündliche Begleiterscheinungen auftreten können. Die Entwicklung der Erkrankung erfolgt schleichend. Zeigt das Pferd jetzt eine deutliche Lahmheit auf dem zuvor angehobenen Bein, ist eine Gelenkarthrose wahrscheinlich. Mittels der klinischen und radiologischen Untersuchung konnte in 33 Fällen eine chronische, degenerative Gelenkerkrankung als Lahmheitsursache festgestellt werden. Die Osteoarthrose ist ein Krankheitsbild, bei dem das Knorpelgewebe zunehmend austrocknet. Die Arthrose ist ein chronische Gelenkentzündung unterschiedlicher Ursache in Verbindung mit Gewebeveränderungen. Sie zählt zu den degenerativen Erkrankungen, also Erkrankungen mit strukturellen oder funktionellen Abweichungen von der Norm im Sinne einer Funktionsminderung. Arthrose ist unheilbar. Als Auslöser einer Arthrose können alle entzündlich verlaufenden Gelenkerkrankungen auftreten, wie etwa die Arthritis oder auch Entzündungen nach einer offenen Gelenk- Verletzung. Auch häufige Überbelastungen der Gelenke führen zu Störungen im Stoffwechsel des Gelenkknorpels. Hier sind einige Reitstile häufiger betroffen, etwa beim Wettkampf von Western-Pferden (Cutting !), ebenso einige Rassen, wie zum Beispiel das Tennesse- Walking Horse, bei welchem durch die gewünschte, hohe Knieaktion ein größeres Gewicht auf die Hinterbeine wirkt. Hinzu kommen auch angeborene oder später erworbene Fehlstellungen, Störungen bei der Entwicklung des Skeletts, unsachgemäße Haltung oder Nutzung des Pferdes, falsche oder fehlende Hufpflege und anderes mehr. Eine Arthrose wird in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium vom Pferdehalter bemerkt, zumeist als ständig wiederkehrende, wechselhafte Lahmheit unterschiedlicher Schwere. In den meisten Fällen zeigen die Tiere keine sicht- oder fühlbaren Veränderungen an den betroffenen Gelenken. Die Diagnose einer Arthrose ist aufwändig. Unter Umständen müssen neben den regulären Lahmheitsuntersuchungen wie etwa Vorführen und Vorreiten des Pferdes oder Provokationsprobe noch zusätzliche Untersuchungen wie etwa Gelenkdruckmessung oder erweiterte Röntgen- und Ultraschalldiagnosen erstellt werden. In besonders schwierigen Fällen kann auch unter Vollnarkose eine Gelenkspiegelung (Arthrosekopie) herangezogen werden, um ein genaues Bild über das Ausmaß der Gelenkzerstörung zu erhalten.

Die Arthrose beim Pferd ist, ebenso wie die Arthrose beim Menschen, eine degenrative Gelenkerkrankung. Es handelt sich dabei um den krankhaften Verschleiß der Gelenke. Sie gilt nach lehrmedizinischer Meinung als nicht heilbar, therapiert werden in erster Linie die entstehenden Schmerzen, und es kann versucht werden, ein Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder zu stoppen.


Ursachen:
In der Regel geht dem Beginn der Arthrose eine Gelenkentzündung voraus. Der venöse Abfluss aus den Knochen um das Gelenk wird durch die Schwellung als Folge der Entzündung behindert, wodurch sich der Knocheninnendruck erhöht, da sich die Flüssigkeit, die unter dem Druck aus den Kapillaren in die Zellzwischenräume des Knochens tritt, staut. Dieser Zustand hält auch an, nachdem die Entzündung bereits wieder abgeklungen ist.
Als Folge des hohen Drucks wird der Stoffwechsel des Knochens gestört, was zu einer degenerativen Veränderung auch des vom Knochen versorgten Knorpelgewebes führt.


Symptome:
Die Arthrose schreitet langsam voran und ist zu Beginn häufig ganz schmerzlos. Zu bemerken ist dann lediglich eine Steifigkeit des Pferdes, die jedoch nach einiger Bewegung wieder abnimmt, das Pferd muss sich sozusagen "einlaufen". Häufig ist nach längerer Arbeit ein vermehrtes Stolpern zu beobachten.
Besonders bei feuchtem und kaltem Wetter treten die Symptome meist verstärkt auf.
Mit dem weiteren Fortschreiten der Krankheit kann es zu Muskelverspannungen vor allem im Rücken kommen, da das Pferd versucht, den Schmerzen durch Anspannen der Muskeln entgegenzuwirken und sich dabei verkrampft. Auch nehmen die Störungen in der Bewegung zu, es kommt vermehrt zu Lahmheiten, und auch das Stolpern wird schlimmer, das Pferd kann in den Gelenken einknicken. Zu den bekanntesten Formen der Arthrose gehören Spat und die Hufrollenentzündung.                                                                                               
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Ataxie

Gestörte Bewegungskoordination durch eine zentralnervöse Störung. Als Ataxie (griech.: ataxia, Unordnung) werden bei Pferden Störungen der normalen Bewegungsabläufe und der Körperhaltung bezeichnet. Ursache sind hierbei nicht Erkrankungen oder Verletzungen des Bewegungsapparates, sondern Schädigungen von Nerven. Abhängig von der Lokalisation der Nervenschädigung treten sie isoliert an der Hinterhand (Schädigung kaudal der Nervenwurzeln des Plexus brachialis), isoliert an der Vorderhand (Nervenschädigungen außerhalb des Rückenmarks) oder auch kombiniert als Mono-, Para-, Hemi- oder Tetraparesen bzw. Paralysen auf. Die Schädigungen können sich wiederum in Form übersteigerter Bewegungen (Symptom des oberen motorischen Neurons) oder reduzierter Ansprechbarkeit (unteres motorisches Neuron) der Gliedmaßen darstellen. Es nutzt nichts, sein Pferd die ganze Woche auf die Weide zu stellen, um dann am Wochenende einen flotten Geländeritt zu wagen. Im schlimmsten Falle ergeben sich daraus Kissing Spines durch einen untrainierten, durchhängenden Pferderücken oder eine Ataxie, die durch einen Bandscheibenvorfall hervorgerufen werden kann. 


Ursachen:
Es kommen verschiedene Ursachen in Frage, die für eine Ataxie verantwortlich sein können. Grundsätzlich werden drei verschiedene Arten der Ataxie unterschieden:


Spinale Ataxie:
Hier liegt eine Schädigung des Rücken- oder Halsmarks und damit eine Schädigung der empfindlichen Nervenbahnen vor. Diese kann zum Beispiel durch Verletzungen hervorgerufen werden, bei denen Blutergüsse auf den Wirbelkanal drücken. Auch feine Risse in der Knochensubstanz können später zu arthritischen Veränderungen der Wirbel führen, die diese anschwellen und so das Rückenmark verletzen lässt. Als sehr häufiges Problem werden Subluxationen an Gelenken im Bereich der Halswirbelsäule beobachtet (Wobbler-Syndrom).
Auch eine falsche Fütterung bei Jungtieren kann die Ursache für eine später auftretende Ataxie sein. Zu eiweiß- und energiehaltiges Futter führt zu einem zu schnellen Wachstum. Die langsamer wachsenden Weichteile können später dann Auslöser für die Ataxie sein.


Zerebrale Ataxie:
Ursache der Ataxie sind hierbei Erkrankungen im Großhirn (Cerebrum), Zwischen- oder Mittelhirn.


Zerebellare Ataxie:
In diesem Fall ist eine Schädigung im Kleinhirn (Cerebellum) für die Ataxie verantwortlich.
Die beiden letztgenannten Ataxien sind Folge einer schweren Virusinfektion. Auslöser kann zum Beispiel der equine Herpes-Virus EHV-1 sein. Auch eine Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi (Borreliose) kann neben dem Gehirn auch das Rückenmark befallen und so zu einer Ataxie führen. Weiterhin können Parasiten wie Strongyliden die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen und sich im Gehirn ausbreiten. Auch schwere Kopfverletzungen oder die Folgen eine Vergiftung können zur Ataxie führen.


Symptome:
Grundsätzlich ist der Bewegungsablauf des Pferdes gestört, seine Bewegungen wirken unkoordiniert. Es läßt sich nicht oder nur sehr schwierig rückwärts richten, vermeidet stark abfallendes Gelände und hat auf unebenem Boden oder in engen Wendungen Probleme, es stolpert oder stürzt. Beim Führen an der Hand taumelt es und wirkt wie betrunken
.                                         (zurück)

 

Atemwegserkrankungen

Entzündliche Atemwegserkrankungen (COPD, SAID, RAO und IAD) können verschiedene Ursachen haben und treten in unterschiedlichen Schweregraden auf. Je nach Ausmaß der Erkrankung kommt es zu unterschiedlich starker
1 Schleimproduktion
2 Verkrampfung der Atemwege
3 Schwellung der Atemwege


COPD
(Chronic Obstructive Pulmonary Disease - chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
Der bisher gebrauchte Begriff COPD beschreibt eine spezifische, meist mit Rauchen assoziierte Krankheit des Menschen und deckt das Krankheitsspektrum des Pferdes nicht ab. Der Begriff COPD sollte daher für die chronischen Lungenerkrankungen des Pferdes nicht mehr verwendet werden.

SAID
(Small Airway Inflammatory Disease - Entzündliche Erkrankung der kleinen Atemwege)
SAID beschreibt die der IAD verwandte Erkrankung des Menschen und wird für das Pferd nicht mehr verwandt, da die beiden Krankheitsbilder sich nach neuen Erkenntnissen nicht decken.

RAO
(Recurrent Airway Obstruction - Wiederkehrende Atemwegsobstruktion)
RAO deckt sich weitgehend mit Dämpfigkeit und betrifft erwachsene Pferde mit Atemwegsobstruktion, die durch Haltungsumstellung oder Einsatz von Bronchodilatoren beseitigt oder erheblich gelindert werden kann.
Die RAO hat eine allergische Grundlage. Die Allergie ist aber nur eine Komponente der RAO. Die Allergene sind meist Schimmelpilzsporen aus Heu und Stroh. Da es sich um einen allergischen Mechanismus handelt, reicht bei einem Pferd mit RAO auch schon eine geringe Menge des Schimmelallergens, das sich auch in gutem Heu und Stroh findet, um den Krankheitsprozeß aufrecht zu erhalten.

Die zweite Komponente ist unspezifisch. Im Zustand der Reizung ist die Lunge nicht nur auf das spezifische Allergen (Schimmelpilz), sondern auch auf alle anderen Reize, die auf die Lunge wirken überempfindlich (Reizgase, jeglicher Staub, Endotoxin, sehr kalte Luft,...). Das Endstadium der RAO mündet in das irreversible Lungenemphysem (Dämpfigkeit).
Das allergische Asthma des Menschen mit starken akuten Anfällen ist beim Pferd sehr selten.

IAD
(Inflammatory Airway Disease - Entzündliche Atemwegserkrankung)
IAD umfaßt alle hustenden Pferde, deren Krankheit nicht auf RAO oder einer Infektion beruht und bei denen die unteren Atemwege betroffen sind. Dies sind die meisten der im Stall hustenden Pferde.
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich hierbei um einen ähnlichen Krankheitsprozeß wie bei der RAO, nur daß die Allergie fehlt. Es gibt also nur die unspezifische Reizung, was am ehesten noch mit dem Raucherhusten zu vergleichen ist. Das Ausmaß der Erkrankung ist nicht so schwer, es handelt sich meist um jüngere Pferde, was aber daran liegt, daß im Verlauf der nicht ausheilenden Erkrankung eine Allergisierung stattfindet und somit das Geschehen mit der RAO endet.
Wir sind also wieder da angelangt, wo wir schon einmal waren: Einerseits die Dämpfigkeit (RAO) und andererseits der Rest des nicht infektiösen Husten (IAD).    

Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei RAO und IAD ( RAO Recurrent Airway Obstruction), ( IAD Inflammatory Airway Disease)
(wiederkehrende Atemwegserkrankung)- Nur relativ wenige Pferde
- Ältere Pferde
- Klinische Symptome (Atemnot,....) verschwinden wenige Tage nach
Umstellung auf strikte Weidehaltung und kehren binnen weniger Stunden
bis Tage bei erneuter Umstellung zurück
- Allergische Auslösemechanismen
- Mäßige bis starke Atemwegsobstruktion
- Angestrengte Atmung
- Dauer Abhängig von der Haltung
- Wiederkehrende Erkrankungsschübe
- Deutliche Leistungsbehinderung
- Abnorme Atemgeräusche
- Chronischer Husten
- Chronische Entzündung
- Bronchitis/Bronchiolitis
- Bakterien spielen untergeordnete Rolle
- Schleimig- eitriger Ausfluß

(entzündliche Atemwegserkrankung)
- 85% der Pferde mit Husten haben IAD
- Jüngere Pferde im Training, auch Fohlen und ältere Pferde
- Stallexposition verschlimmert Krankheitsbild geringgradig bis deutlich
aber nicht bis hin zu erhöhter Atemarbeit (Dampfrinne)
- Multifaktorielle Auslösemechanismen
- Geringradige Atemwegsobstruktion
- Normale Atmung
- Dauer ca 7 Wochen (4-22 Wochen)
- Nicht generell wiederkehrend
- Keine bis geringe Leistungsbehinderung
- wenig oder keine Atemgeräusche
- Chronischer Husten (nur bei 38%)
- Chronische Entzündung
- Bronchitis/Bronchiolitis
- Bakterien spielen untergeordnete Rolle
- Schleimig-eitriger Ausfluß

Diagnostik Neben den Lahmheiten sind Lungenprobleme für unsere Pferde immer noch die größte gesundheitliche Bedrohung. Leider entwickeln sich die schon als üblich zu bezeichnenden geringgradigen Atemwegsprobleme der Stallpferde vom lästigen sporadischen Husten über leistungsbehindernde Zustände hin zur irreversiblen Dämpfigkeit. In Hinblick auf Diagnostik und Therapie ist die Zeit nicht stehen geblieben. Was in der Humanmedizin möglich ist, ist prinzipiell auch in der Pferdemedizin machbar. Die Krankheitsbilder des Pferdes sind denen des Menschen sehr ähnlich, aber nicht gleich zu setzen. Das Pferd dient in manchen Bereichen inzwischen als Modell für Lungenerkrankungen des Menschen. Die chronischen Lungenerkrankungen der Pferde (RAO und IAD) sind dabei jedoch nicht dem Asthma gleichzusetzen, sondern eher den Berufserkrankungen von Arbeitern, die organischem Staub ausgesetzt sind (Baumwollfabriken, Tabakverarbeitung,...).Wenn man das Wissen für die Therapie nutzen will, muß man eine entsprechende Diagnostik vorausschicken. Die moderne Diagnostik ist aber zum Teil aufwändig und dadurch teuer.
Im folgenden eine Auflistung der Untersuchungsmethoden bei Lungenerkrankungen der Pferde
   
Adspektion Hierunter versteht man die Betrachtung des Patienten. Wie sieht die Atemcharakteristik aus? Liegt eine entspannte Atmung vor oder muß sich das Pferd bereits anstrengen, um die Luft aus der Lunge wieder herauszubekommen? Besteht der Zustand schon so lange, daß sich eine Dampfrinne gebildet hat
Kosten und Aufwand gering
Nutzen Basisdiagnostik
Auskultation Das Abhören der Lunge mit einem hochwertigen Stethoskop zur Beurteilung von Atemgeräuschen ist immer noch die Basis der Untersuchung. Durch eine Atemstimulation kann der Luftstrom erhöht und die sonst oft nicht hörbaren Atemgeräusche beurteilbar gemacht werden. Dazu werden dem Pferd entweder die Nüstern zugehalten, bis es in Atemnot gerät, oder ein Medikament gespritzt (Lobelin), das diese Atemnot chemisch simuliert. Welche Methode auch immer - man muß den Pferden klar machen, daß sie "tief durchatmen" sollen
Kosten und Aufwand gering
Nutzen Basisdiagnostik
Perkussion Durch Abklopfen der Lunge können Felder, die nicht mehr beatmet werden, lokalisiert werden. Weit häufiger spürt man Bereiche auf, die wegen einer Einengung der Atemwege durch einen Atemwegskrampf oder wegen einer Verlegung durch Schleim nicht mehr entleert werden können und einen trommelartigen lauten Schall abgeben. Außerdem wird die Größe und Kontraktionsfähigkeit der Lunge beurteilt. Im Verlauf der Erkrankung verliert die Lunge ihre Elastizität, womit das perkutierbare Lungenfeld größer wird
Kosten und Aufwand gering
Nutzen Basisdiagnostik
Bronchoskopie Die Bronchoskopie, besonders die Videobronchoskopie, ermöglicht eine direkte Beobachtung des Zustandes der Atemwege. Beurteilt werden können Verschleimungsgrad und Qualität des Schleimes sowie der Reizzustand der Luftröhre und der großen Bronchien. Außerdem kann man zu einem gewissen Grad den Aufblähungszustand der Lunge feststellen. Während der Bronchoskopie können unter Sichtkontrolle Schleimproben zur Analyse entnommen werden. Über die Sekretanalyse kann man gut zwischen RAO und IAD einerseits und andererseits den verschiedenen Schweregraden unterscheiden.
Kosten und Aufwand mittel
Nutzen hoch
BAL (Broncho-Alveoläre-Lavage) Die Weiterentwicklung der Schleimentnahme aus der Luftröhre mit dem Bronchoskop ist die BAL. Sie ist die akkurateste Methode, um festzustellen, was auf zellulärer Ebene in der Lunge abläuft. Ziel ist es, Zellen aus den tieferen Abschnitten der Lunge herauszuspülen und diese zu analysieren. Dem Pferd wird dabei unter lokaler Betäubung mit Hilfe eines speziellen Schlauches (Bivona, USA) eine Spülflüssigkeit in einen abgesiegelten Lungenabschnitt verbracht und wieder herausgezogen. Das Ganze klingt etwas gefährlich und unangenehm, was es in der Realität aber nicht ist. Die Prozedur ist zwar aufwändiger als eine Bronchoskopie, aber für das Pferd mit dieser vergleichbar. Die Art und Anzahl der herausgespülten Zellen gibt Aufschluß über den spezifischen Entzündungsmechanismus in der Lunge und erlaubt so sehr gezielt Medikamente zur Therapie einzusetzen. Außerdem kann man von der Spüllösung eine bakterielle Kultur anlegen, um eventuell vorhandene Keime aufzuspüren. Gegenüber der Schleimprobenentnahme mittels Bronchoskop ist die BAL empfindlicher und genauer. Bei Pferden, die noch keine deutliche Schleimproduktion zeigen aber eine unzureichende Lungenfunktion haben, die sich in einer Leistungsschwäche äußert, kann mit der BAL die Ursache diagnostiziert werden. Da die Zellen aus der Lunge und nicht aus der Luftröhre entnommen werden, ist die Diagnostik auch sicherer
Kosten und Aufwand mittel
Nutzen hoch
Sekretanlyse Schleimproben können auf den spezifischen Zellgehalt und Produkte, die im Verlauf der Erkrankung gebildet werden nach Anfärbung im Labor unter dem Mikroskop beurteilt werden. Im Hinblick auf die Krankheitsprozesse, die sich gerade in der Lunge abspielen , ist diese Untersuchung höchst aussagekräftig
Kosten und Aufwand mittel
Nutzen hoch
Bakteriologie Eine bakteriologische Untersuchung aus Schleimproben ist sehr leicht möglich. Eine gewisse Keimbesiedlung der Atemwege mit nicht krank machenden Keimen ist sozusagen "normal". Diese Keime brauchen, da sie nicht an der Erkrankung beteiligt sind, auch in den meisten Fällen nicht behandelt zu werden. Wichtig bei der Probenentnahme ist, daß das Untersuchungsmaterial aus den tieferen Atemwegen stammt (Bronchoskopie oder BAL). Aus den Nüstern oder Nasengängen stammendes Material ist durch äußere Keime verschmutzt und wenig aussagefähig
Kosten und Aufwand gering
Nutzen häufig nur gering
Blutgasanalyse Mit Hilfe der Blutgasanalyse kann aus einer arteriellen Blutprobe die Sauerstoffsättigung des Blutes und die Fähigkeit "Abgase" abzuatmen, bestimmt werden. Damit läßt sich, vor allem wenn man eine Belastungsprobe durchführt, die Gasaustauschfähigkeit bzw. die Funktionstüchtigkeit der Lunge ermitteln. Dieser Test läßt sich nur durchführen, wenn in der Praxis das entsprechende Laborgerät vorhanden ist oder ein Krankenhaus die Probe kurz nach der Entnahme untersuchen kann, da die Analyse sehr kurz nach der Entnahme durchgeführt werden muß
Kosten und Aufwand mittel
Nutzen mittel
Allergietest Die meisten tiermedizinischen Labors bieten inzwischen die Möglichkeit an, Allergietests auf der Basis von eingeschickten Blutproben durchzuführen. Der in der Humanmedizin häufig angewandte Hauttest ist generell auch beim Pferd möglich aber nicht praktikabel. Beide Untersuchungsmethoden bringen aber bei der RAO des Pferdes letztlich recht wenig, da die unspezifische Komponente der Erkrankung sehr groß ist und eine Desensibilisierung gegen ein spezifisches Allergen meist bei dieser Erkrankung nicht funktioniert
Kosten und Aufwand mittel
Nutzen gering
Digitales Röntgen Da das digitale computergestützte Röntgen wesentlich empfindlicher ist als das herkömmliche Film/Foliensystem, wird es auch beim Pferd möglich, bei geringer Strahlenbelastung brauchbare Röntgenbilder der Lunge zu erstellen. Chronische irreversible Schäden lassen sich dadurch von umkehrbaren Krankheitprozessen eher abgrenzen
Kosten und Aufwand mittel
Nutzen mittel
Lungenfunktionstest Mit Hilfe von Lungenfunktionstests kann der Grad der Beeinträchtigung der Lungenfunktion ermittelt werden. Diese Tests fallen in der Pferdemedizin noch immer in den wissenschaftlichen Bereich, da der instrumentelle Aufwand sehr hoch ist. Nur Universitäten, die in diesem Bereich forschen, führen solche Untersuchungen durch. Eine vereinfachter Lungenfunktionstest für die Praxis hat sich auch wegen der geringen praxisrelevanten Aussagefähigkeit nicht durchsetzen können
Kosten und Aufwand hoch
Nutzen hoch
Ultraschall Die Ultraschalluntersuchung ist vor allem beim Verdacht einer Abszeßbildung (meist beim Fohlen) oder einer Rippenfellentzündung (Shipping Fever nach extrem langen Transporten) von Bedeutung. Für die Diagnostik der üblichen Lungenerkrankungen ist sie meist nicht sonderlich hilfreich. Diese Ultraschalluntersuchung ist nur mit speziellen tiefer in den Körper eindringenden Ultraschallsonden möglich. Ultraschallköpfe zur Gliedmaßendiagnostik eignen sich dazu nicht
Kosten und Aufwand mitte
Nutzen bei der normalen chronischen Hustenproblematik gering

Haltungsbedingungen


Eliminierung von organischem Staub
Die wichtigste Therapie - und ohne diese funktioniert auch jegliche andere oder weitere Therapie nicht - ist die staubarme oder möglichst staubfreie Haltung. Wenn die Ursache der Erkrankung nicht beseitigt wird, ist an eine Heilung nicht zu denken. Ursache ist bei der klassischen RAO aber auch der IAD die Exposition gegenüber organischem Staub. Die weitaus höchste Konzentration findet sich im Heu - wohlgemerkt auch in qualitativ gutem Heu. An zweiter Stelle kommt das Stroh und dann erst der übliche Reithallenstaub. Selbst in einer Offenbox mit qualitativ gutem Heu und Stroh übersteigt die Konzentration der Schadsubstanz Endotoxin im Staub die Grenze, der Baumwollfabrikarbeiter am Arbeitsplatz ausgesetzt sein dürfen. Die Arbeiter entwickeln bei höherer Exposition die gleiche Krankheit wie die Stallpferde. Der Fabrikarbeiter ist aber nur einige Stunden am Tag diesem Staub ausgesetzt, die meisten Pferde sind es mehr als 23 Stunden. Dies zeigt sehr deutlich, wie wichtig die Staubreduzierung für erkrankte Pferde ist, denn diese reagieren auf den organischen Staub ja noch um ein vielfaches empfindlicher. Neben Endotoxin und anderen unspezifischen Reizstoffen spielen aber wie im vorherigen Artikel ausgeführt Immunreaktionen auf Pilzsporen eine wichtige Rolle und die sind im Heu ebenfalls in wesentlich größerer Menge zu finden als im Stroh.
Voraussetzung für eine Heilung ist also die Entfernung von Heu und Stroh oder zumindest die gründliche Entstaubung bzw. Entfernung der reizenden Substanzen. Das Tränken des Heus bringt nur eine gewisse Reduzierung, die bei manchen Pferden ausreicht, aber für viele Pferde ist diese Methode nicht adäquat. Neben dem Tränken des Heus (mit der Gießkanne naß machen reicht nicht) kann man auch eine Heu und Strohentstaubungsmaschiene (Fa. Lanker, Schweiz) einsetzen. Der Vorteil liegt im geringeren Arbeitsaufwand und der angenehmeren Handhabung. Gerade im Winter bereitet das Tränken von Heu nicht unbedingt Freude. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß neben dem Heu auch das Stroh entstaubt werden kann. Für sehr empfindliche Pferde reicht weder die Wässerung noch die Entstaubung mit der Maschine. In diesen Fällen muß die Einstreu durch entstaubte Hobelspäne, Hanfstroh oder Papierschnitzel ersetzt werden. Bei der Fütterung stellt man auf Silage, Heucobs und sauberes unaufgeschütteltes Futterstroh um.
Daß auf frische Luft geachtet werden muß, sollte eigentlich gar nicht erwähnt werden müssen, aber immer noch werden in vielen Ställen vor allem nachts, wenn kein Mensch den Gestank ertragen muß, sämtliche Luken verriegelt, damit der Stall schön warm bleibt und die Schadgaskonzentration entsprechend ansteigen kann. Ammoniak ist ein Reizgas und somit schädlich. Kalte Temperaturen schaden dem Pferd hingegen nicht, erst bei Temperaturen unter minus 10 Grad beginnt der Grundumsatz anzusteigen (das heißt erst ab unter minus 10 Grad beginnt das Pferd zu "heizen"). Pferde die geschoren sind brauchen natürlich eine Decke. Optimal sind Ställe mit Klappen nach außen (dürfen natürlich nicht geschlossen sein) oder Haltungsbedingungen bei denen das Pferd an der frischen Luft ist.
Die medikamentelle Therapie der chronischen Lungenerkrankungen des Pferdes setzt an den drei Grundpfeilern der Erkrankung an: Verschleimung, Atemwegsverkrampfung, Entzündung und Immunreaktion in den Atemwegen. Eine erfolgreiche Therapie zielt entsprechend der Diagnostik auf alle drei Komponenten. Je nach individuellem Krankheitsbild werden unterschiedliche Medikamente und häufig auch Medikamentenkombinationen eingesetzt.

Bewegung


Bewegung ist ein entscheidender Faktor für die Heilung der RAO wie der IAD. Im Gegensatz zur akuten Atemwegsinfektion, bei der die Pferde Ruhe brauchen, sollten Pferde mit chronischen Lungenerkrankungen soweit belastet werden, daß sie nicht in Atemnot geraten aber dennoch so viel wie möglich arbeiten. Kommen Pferde- besonders mit RAO- in Atemnot und müssen die Luft in einer pumpenden Atemcharakteristik aus der Lunge pressen, wird erheblicher Schaden angerichtet, da die sehr empfindlichen Lungenbläschen dem Druck nicht standhalten und platzen. Bei der Einschätzung der zumutbaren und günstigen Belastung ist also größte Sorgfalt und gutes Einschätzungsvermögen angesagt, um nicht noch mehr kaputt zu machen. Bei Pferden die schon in der Ruhe mit einer Dampfrinne dastehen, ist die Belastungsmöglichkeit natürlich nur äußerst begrenzt. Andererseits akkumuliert um so mehr Schleim in der Lunge, je weniger die Lunge arbeitet und ventiliert wird. Ohne Arbeitsbelastung für die Lunge versackt der Schleim nur noch mehr. Der effektivste Weg der Entschleimung, aber auch eine Maßnahme der Vorbeuge, ist angepaßte Arbeit ohne Überlastung der geschädigten Lunge.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      
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Absterben der Haut

Ist die Haut stark geschädigt oder die Blutversorgung zu Teilbezirken unterbrochen, kann sie nekrotisch werden (absterben). Dabei wird sie zuerst ein pergamentähnliches Aussehen annehmen und schließlich immer weiter eintrocknen und sich dunkel verfärben. Die abgestorbene Haut fällt letztendlich ab. Von den noch intakten Wundrändern her wird nun neue Haut wachsen.
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Abszess

Ein Abszess ist eine Eiteransammlung im Gewebe. Der Eiter wird durch Gewebseinschmelzung seinen Weg zur Entleerung suchen. Man kann diesen Prozess positiv steuern und beschleunigen, indem man durch eine Spaltung den Weg nach Außen vorgibt. Tief liegende Abszesse können sich in seltenen Fällen auch verkapseln und über Jahre unbemerkt an Ort und Stelle verbleiben (meist bei Abszessen in der Bauchhöhle).  Es ist eine im Körpergewebe gebildete und abgekapselte Eiteransammlung. Dieses entsteht in den meisten Fällen durch das Eindringen von Fremdkörpern in die Haut und dem Unterhautgewebe. Bei kleineren Infektionen können diese leicht mit Hilfe von Lavendelöl, Kamillenöl, Eukalyptusöl oder Kiefernnadelöl behandelt werden. Wesentlich besser eignet sich aber Teebaumöl, denn es hat auch noch die Eigenschaft, den Eiter unter der Haut zu zersetzen und wirkt deshalb besonders rasch. Es sollte direkt auf die befallende Stelle aufgetragen werden, hierdurch wird erreicht, daß das öl die Haut durchdringt und bis zum Infektionsherd vorstößt, wo es seine Antibiotische Wirkung einsetzen kann. Es sollte aber mehrfach täglich aufgetragen werden. Vorbeugend, aber auch die Heilung unterstützend haben sich ebenso Produkte auf Basis des Aloe Vera Saftes gezeigt. Abgekapselte Eiteransammlung (Abszessmembran) in einem durch Gewebeeinschmelzung entstandenen Hohlraum (Abszesshöhle). Subkutane Abszesse entstehen am häufigsten durch infizierte Stichwunden.
   
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Alter

Das Alter der Pferde. Während Pferde zwischen 20 und 30 Jahre alt werden können einige Ponyrassen wie z.B. Shetlandpony bis zu 40 Jahre alt werden. Das Alter eines Pferdes ist im Normalfall nur sehr schwer an äußeren Merkmalen festzustellen (sehr junges oder sehr altes Pferd). Fohlen haben im Vergleich zu ausgewachsenen Pferden längere Gliedmaßen und einen leichteren Körperbau. Bei älteren Pferden entstehen über den Augen Höhlen, die mit zunehmenden Alter tiefer werden. Über den Augenbögen kommen mit den Jahren graue Haare hinzu. Insgesamt treten die Knochenlinien stärker hervor und sehr alte Pferde neigen zu Senkrücken. Das Alter der Pferde ist aber ja nun mal ein ganz entscheidender Faktor für den Wert des Pferdes. Wenn kein Nachweis über das Alter des Pferdes durch entsprechende Abstammungspapiere vorliegt, können Experten das Alter des Pferdes an den Zähnen erkennen (Zahnalterbestimmung). Während Stuten insgesamt 36 Zähne besitzen, weisen Hengste und Wallache 40 Zähne auf. Hengste und Wallache haben vier so genannte Hakenzähne, die zwischen den Schneide- und Backenzähnen im Ober- und Unterkiefer stehen. Der Unterkiefer des Pferdes ist aufgeteilt in die hinteren und vorderen Backenzähne, gefolgt von den Hakenzähnen und den Schneidezähnen wie Eckzähnen, Mittelzähnen, Zangen. Nun wachsen die Zähne aber erst nach und nach und so kann man anhand der Anzahl bei jungen Tieren das Alter bestimmen. Bei neugeborenen Fohlen sind meistens nur die vorderen Backenzähne vorhanden. Dann kommen normalerweise: in der 1. Woche die Milchzangen; mit 3 bis 8 Wochen die Milchmittelzähne; mit 5 bis 9 Monaten die Milcheckschneidezähne; mit einem Jahr der erste bleibende Backenzahn, mit ca. 2 Jahren der zweite bleibende Backenzahn und mit ca. 4 Jahren der dritte Backenzahn und (bei männlichen Tieren) die Hakenzähne. Wie beim Menschen fallen auch dem Pferd in den ersten Lebensjahren die Milchzähne aus. Mit 2 1/2 Jahren die Zangen und vorderen Backenzähne. Mit 3 1/2 Jahren: die Mittelzähne und die letzten Backenzähne und mit 4 1/2 Jahren die Eckschneidezähne. Pferde haben an ihren Zähnen in einem bestimmten Alter schwarz gefärbte, scharf abgegrenzte Vertiefungen der Kauflächen, so genannte Kunden. Auch sie verändern sich im Laufe eines Pferdelebens und geben Aufschluss über das Alter. Außerdem sagt auch die Stellung des Gebisses etwas über das Alter des Pferdes aus. So stehen die Schneidezähne junger Tiere, von der Seite gesehen - bei geschlossenem Maul fast senkrecht zueinander (Zangengebiss). Mit zunehmendem Alter (8 - 17 Jahre) nehmen sie eine mehr nach vorwärts gerichtete Stellung ein (Halbzangengebiss) und bilden im Alter (über 17 Jahre) einen spitzen Winkel (Winkelgebiss). Im Alter von ca. 8 Jahren beginnt sich zudem am oberen Eckzahn eine Art Riefe zu bilden, die mit zunehmenden Alter (Zahnwachstum) keilförmig bis zur Zahnspitze durchwächst und schließlich im sehr hohen Alter wieder verschwindet. Nach Verschwinden der Kunden ist das ungefähre Alter nur noch an der Form der Kauflächen der Schneidezähne des Unterkiefers zu erkennen, sie sind im Alter von ca. 12 bis 15 Jahren rundlich über 18 Jahre längsoval und über 24 Jahren dreieckig. Das heißt: Je älter ein Pferd wird, desto schwieriger ist es, sein genaues Alter zu schätzen, falls man das Pferd nicht von Geburt an kennt.                                                                        (zurück)

Allgemeines 

Allgemeines wissenswertes über Pferde:

Körpertemperatur Herzschläge pro Minute Blutmenge Was trinkt ein Pferd?
Die normale Körpertemperatur bei einem Pferd liegt zwischen 37,5°C bis 38,4°C 28-40 im Ruhezustand ca. 40 Liter Blut  45 - 60 Liter Wasser
60-90 im Schritt
90-250 im Trab
110-250 im Galopp

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Anthrax

Milzbrand ist eine akut verlaufende Infektionskrankheit, die von dem Bakterium Bacillus anthracis verursacht wird, weltweit auftritt und alle Tiere sowie den Menschen befällt. Die Krankheit ist glücklicherweise nach konsequenter Bekämpfung heute selten geworden. Die Krankheitsanzeichen sind vom Verlauf der Infektion abhängig. Üblicherweise hat der Patient hohes Fieber, ist matt und apathisch. Koliken und blutiger Durchfall treten auf, häufig auch eine Schwellung an Unterkiefer, im Brust- oder Bauchbereich und im unteren Bereich der Gliedmaßen. Meist tritt der Tod nach zwei bis vier Tagen ein. Milzbrand (Anthrax) ist primär eine Infektionskrankheit pflanzenfressender Tiere (z. B Rinder, Schafe, Schweine, Pferde). Leider ist Milzbrand in den USA im Oktober 2001 als biologischer Kampfstoff in Briefen verschickt worden. Anthrax wurde nie ganz ausgerottet.
   
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Arthritis

Oberbegriff für primäre bzw. sekundäre entzündliche Gelenkerkrankungen, Gelenkentzündung. Symptome: Schmerzen, Schwellung, Überwärmung, Bewegungseinschränkung, Gelenkerguss; bei chronischem Verlauf steht der Funktionsverlust im Vordergrund mit Destruktionen. Besteht eine Arthritis über einen längeren Zeitraum, entwickelt sich daraus die chronische Form, die Arthrose, bei der die Entzündungen von degenerativen Veränderungen überlagert werden. Gelenkentzündungen können an allen Gelenken aus den verschiedensten Ursachen vorkommen, wie z. B. nach Prellungen, Verstauchungen, Verrenkungen, Fehl- oder Dauerbeanspruchungen. Arthritis ist ein Oberbegriff für eine Reihe verschiedener, entzündlich verlaufender Gelenkerkrankungen. Sie wird auch als sterile Gelenkentzündung als Folge gedeckter Verletzungen bezeichnet. Auslöser gedeckter Gelenkverletzungen ist ein ein- oder mehrmaliges Trauma (den Organismus schädigende Einwirkung), welches je nach Schwere der Gelenkschädigung zu Lahmheiten unterschiedlicher Grade führen kann. Bekannte Traumen, welche zu einer Arthritis führen können, sind beispielsweise Verrenkungen, Verstauchung und Quetschungen. Abhängig von der Stärke und Art dieser Einwirkungen bildet sich die Entzündung akut (plötzlich einsetzend) im Bereich der Innenauskleidung der Gelenkkapsel. Als klinisches Symptom zeigt sich eine vermehrte Füllung des Gelenksacks. Durch das erhöhte Volumen steigt der Druck innerhalb des Gelenks an, es kommt zu einer schmerzhaften Dehnung der umgebenden Gelenkkapsel. Die Symptome Lahmheit und Schmerzreaktion sind abhängig vom Ausmaß dieser Dehnung. Bei Quetschungen oder Überdehnung einer Gelenkkapsel bzw. der umliegenden Bänder können sich zudem Schwellungen durch Ansammlung von Flüssigkeit und Blut in den betroffenen Gewebeteilen bilden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu Schäden am Gelenkknorpel (Aufrauhung der Oberflächen, verstärkte Abnutzung), ausgelöst durch die entzündlich (oder blutig) veränderte Gelenkschmiere (Synovia). Eine akute Entzündung im Bereich des Weichteilgewebes der Gelenke geht häufig in eine chronische Form (Gelenksgalle) über. Gestauchte oder gequetschte Gelenke bleiben anfällig für erneute Verletzungen. Die größte Gefahr besteht in einem Übergang der Arthritis in eine Arthrose, insbesondere dann, wenn die Arhritis nicht konsequent therapiert wurde. Diagnose, zu welcher im Zweifelsfall auch eine Röntgenuntersuchung zum Ausschluss möglicher Komplikationen durchgeführt wird. Bei kompliziert gelagerten Verrenkungen oder Verstauchungen kann eine Einweisung in die Klinik erforderlich sein. Blutige Gelenkergüsse werden bei länger andauernden Schmerzzu- ständen punktiert, um den Druck zu entlasten. Bei massiver Gelenkverletzung wird evtl. ein chirurgischer Eingriff erforderlich, um die Gelenkstellung oder umgebende Weichteile wieder herzustellen. Auch nach Abschluss der Behandlung einer Arthritis darf das Pferd nicht sofort wieder belastet werden, auch nicht kontrollierter Auslauf (Weidegang) sollte vermieden werden. Empfehlenswert ist hier immer eine Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt.                                                                                                                                                                                                                                                                                              (zurück)       

  

 Austrocknung

Ein hochgradiger Verlust an Körperwasser, der nicht durch vermehrtes Trinken ausgeglichen wird, kann durch heftigen anhaltenden Durchfall, aber auch mangelndes Tränken bei Hoch- und Ausdauerleistung verursacht sein. Die Folgen sind Nierenschäden, Bluteindickung, Sauerstoffmangel in den Organen, außer Hitzschlag kann es zu tödlichem Kreislaufschock infolge Volumenmangels kommen. Anzeichen: Schlechte Erholung nach schweißtreibender Belastung, Puls überhöht, Temperatur erhöht, Schwäche, schwankender Gang, Anzeichen von Verdauungsproblemen, Kolik. Gegenmaßnahmen: Sofort den Tierarzt rufen. Pferd an kühlem, schattigen Ort ruhigstellen, geringe Mengen Wasser in kurzen Abständen anbieten.
                                                                                                                                                 
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 Augenlied-Verletzung

Verletzungen am Augenlid können sehr schmerzhaft sein. Als Ursachen dafür kommen vorstehende Äste, Drähte, Nägel u.ä. am ehesten in Frage. Man erkennt Verletzungen am Augenlid durch Sichtbaren An- oder Einriss des Lides, Blutung am Augenlid, Lid geschwollen und warm, manchmal auch zugekniffenes Auge. Als beste Behandlung kann man nur empfehlen das Scheuern zu verhindern. Sofort Tierarzt benachrichtigen. Im Notfall feuchtes Polster aufbringen, um Austrocknen der Wundränder und Verschmutzung zu verhindern. Keine Salbe verwenden!
                                                                                                                                                                                                                
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Ausrenkung

Mit Verrenkung wird die anhaltende Lageveränderung von Gelenkflächen über die normale Gelenkbewegung hinaus bezeichnet. Verrenkungen können dauernd sein oder sich von selbst wieder einrenken, wobei ein Wiederkehren der Verrenkung zu erwarten ist. Die häufigste Verenkung beim Pferd ist die Verrenkung der Kniescheibe nach oben. Verrenkung zeigen sich in einer abnormen Gliedmaßenstellung und einer hochgradigen Lahmheit. Je nach Art der Fraktur muss der restliche Griffelbeinstumpf mit dem Röhrbein verschraubt werden, um eine spätere Luxation (Ver-/Ausrenkung) des Gelenkes zu vermeiden. Da das Iliosacralgelenk bei jungen Pferden noch nicht verknöchert ist, kann es leichter als beim älteren Pferd zu einer Luxation kommen.                                                                                                                    (zurück) 

Askariaden

Die bis zu 40 cm langen Spulwürmer leben in ihrer geschlechtlichen Form in großer Zahl im Dünndarm; sie fressen am Darminhalt und schädigen das Wirtstier durch ihre Stoffwechselprodukte. Das Weibchen produziert täglich mehrere 100.000 Eier, die außerordentlich widerstandsfähig sind... Die Verwurmungen können Abmagerung, Blutarmut, Zurückbleiben der Entwicklung, Vergiftungen, Thrombosen, Schäden an Leber und Lunge, periodische Augenentzündungen und Sommererkältungen verursachen. Die ausgewachsenen und geschlechtsreifen Spulwürmer verursachen im Dünndarm chronische Entzündungen, oder bei massenhaftem Befall auch Darmverschluß, schwere Koliken, bis hin zum Reißen des Darms, was dann regelmäßig zum Tode des Wirts führt. Die Askariden (Spulwürmer) befallen vornehmlich Jungtiere.                                                                                                                                                                      (zurück) 

Anämie

Als Anämie bezeichnet man eine Abnahme der Zahl der roten Blutkörperchen aufgrund von Blutungen, Zerstörung roter Blutkörperchen (bei Krankheiten wie beispielsweise der ansteckenden Anämie der Einhufer), oder verminderter Produktion neuer roter Blutkörperchen als Ersatz für diejenigen, die nach Ablauf ihrer normalen Lebensspanne absterben. Letzteres kann von der Erkrankung des Knochenmarks herrühren, in dem die roten Blutkörperchen hergestellt werden. Kupferdefizit führt zu Blutarmut, Herz-, Kreislauferkrankungen, Durchfall und geringer Fruchtbarkeit. Anämie bedeutet wörtlich Blutarmut (griechisch); gemeint ist der Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Dabei gibt es zahlreiche Ursachen für eine Anämie. Siehe auch Blutarmut.                                                                                                             
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Allergisches Sommerekzem 

Als allergisches Sommerekzem ist eine bei manchen Pferden in der warmen Jahreszeit auftretende und jährlich wiederkehrende Dermatose benannt worden, die auf eine Sensibilisierung durch Insekten (Culicoides) zurückgeführt wird. Das erste auffällige Symptom ist starker Juckreiz. Dieser bleibt auch kennzeichnend für den gesamten Krankheitsverlauf. In Deutschland allergisches Sommerekzem genannt, ist es identisch mit "Sweet itch" in England und "Summer itch" in Amerika sowie SSRD (Summer Seasonal Recurrent Dermatitis) in der englischen Fachliteratur.  Pferde mit angeborener Neigung zum Sommerekzem erkranken chronisch und hartnäckig jedes Jahr wieder. Sommerräude ist ein unklarer Begriff, den meist Laien gebrauchen. Sweet Itch äußert sich durch einen extrem starken Juckreiz, vor allem an der Schweifrübe, am Mähnenkamm und am Bauch.   
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Afrikanische Pferdepest 

Die Afrikanische Pferdepest ist eine Virusinfektion, die sich in den letzten Jahren im Süden Spanien etabliert hat und so auch für Mitteleuropa von Bedeutung werden könnte. Ihre Übertragung erfolgt aber nur durch bestimmte Insektenarten, so daß das Verbreitungsgebiet dieser heimtückischen Erkrankung auf das Verbreitungsgebiet der entsprechenden Insekten beschränkt ist. AHS ist eine schwere nichtkontagiöse Viruserkrankung der Pferde und verwandter Einhufer. Bei empfänglichen Pferden ist sie häufig tödlich, da das Respirations- und Zirkulationssystem gestört wird. Pferde erkranken am schwersten, Mulis und Esel nur leicht, Hunde nach Verzehr von infiziertem Fleisch ebenfalls.    

Das Virus kommt in Afrika südlich der Sahara bis Senegal vor. Periodisch breitet es sich aber bis Ägypten und in den mittleren Osten (1960 sogar bis nach Indien) aus. Es gab auch schon Fälle in Spanien.     

Die schwere Erkrankungsform zeichnet sich durch hohes Fieber, Thorakahles und Lungen-Ödem und damit verbundener Schweratmigkeit aus. Der Tod tritt nach 3 - 5 Tagen ein. Mortalität bis 100% !! Die weniger akute Form geht mit kardialen Problemen und ebenfalls Ödemen, charakteristisch am Schädel und Nacken, einher. Die Übertragung geschieht durch blutsaugende Stechfliegen, die auf warm/feuchtes Klima angewiesen sind, von Tier zu Tier. Der Erreger ist sehr resistent, überlebt im Freien bei kühler Witterung mehrere Jahre. Wenn nicht endemisch, dann ist das Merzen infizierter Tiere, Quarantäne und damit die Unterbrechung der Infektkette das naheliegendste. Es gibt einen Impfstoff.

Die Afrikanische Pferdepest auch African Horse Sickness (AHS) ist eine virale Infektionskrankheit bei Pferden, Zebras und Eseln, die zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen gehört. Der krankheitsauslösende Erreger ist das African Horse Sickness Virus (AHS), ein behülltes, doppelsträngiges RNA-Virus (dsRNA), ein Orbivirus aus der Familie der Reoviridae. Von diesem Virus sind bislang neun verschiedene Serotypen bekannt. Der Erreger ist besonders resistent und kann bei kühler Witterung im Freien mehrere Jahre lang überleben. Diese Infektionskrankheit wird durch blutsaugende Insekten, vor allem durch die Culicoides imicola, einer Mücke aus der Familie der Gnitzen, auf biologischem Wege übertragen. Die blutsaugenden Insekten nehmen das im Blut eines bereits infizierten Tieres zirkulierende Virus während des Saugaktes auf. Nach einem Biologischen Vermehrungszyklus des Virus in den Insekten, bei dem das Virus auch in die Speicheldrüse gelangt, übertragen sie es bei der nächsten Nahrungsaufnahme auf ein anderes ggf. noch nicht infiziertes Tier. Eine Übertragung sowohl durch Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion unter Tieren, wie eine generelle Übertragbarkeit auch auf den Menschen ist nicht bekannt. Eine Ansteckung von Hunden über den Verzehr von virushaltigem Fleisch ist jedoch beobachtet worden. Eine weitere Möglichkeit ist die Übertragung der AHS durch viruskontaminierte Spritzen im Rahmen tierärztlicher Tätigkeiten, siehe auch Infektionsweg. Die Empfänglichkeit für diese Infektionskrankheit ist in der Familie der Pferde (Equidae) am größten. Dazu zählen u. a. Pferde, Zebras und Esel. Die Infektion ist auch beim Afrikanischen Elefanten, bei Angoraziegen und Hunden festgestellt worden. Da Zebras und Esel über längere Zeit infiziert sein können, ohne schwer zu erkranken, gelten sie als Erregerwirte bzw. Reservoirwirte. 

Die Pferdepest ist in Afrika südlich der Sahara heimisch und ist dort seit Jahrhunderten bekannt. Sie wurde erstmals Ende des 18. Jahrhunderts nach der Einführung von Pferden, Maultieren und Eseln während der Kolonisation des Süden Afrikas durch Europäer als Tierkrankheit beschrieben. Die Afrikanische Pferdepest tritt überwiegend während der Sommerregenzeit auf. Diese saisonale Erscheinungsform der Erkrankung hängt eng mit der Flugzeit der übertragenden Mücken zusammen. Die Seuchenhöhepunkte sind daher bei feuchtwarmem Wetter und während der Schwärmperiode. Durch Winde können infizierte Mücken jedoch bis zu 200 Kilometer weit versetzt werden und anschließend am neuen Ort den Erreger weiterverbreiten. Auch als „blinde Passagiere“ in Fahrzeugen und Flugzeugen können sie die Infektion in andere Regionen verbreiten. Wahrscheinlich auch aus diesem Grund sind bedeutende Krankheitsausbrüche im Iran, in Pakistan und Afghanistan (1959) und in Indien (1960) aufgetreten. Die letzten Fälle in Europa wurden 1987–1990 aus Spanien (Madrid und Andalusien), Südportugal und Marokko/Algerien (1989/90) gemeldet. Die Verbreitung der Afrikanischen Pferdepest ist abhängig vom Vorkommen ihrer Überträger. Der Hauptvektor war bislang zwischen 40° n. Br. und 35° s. Br. verbreitet. Das Verbreitungsgebiet scheint sich aber in letzter Zeit unter der globalen Erwärmung deutlich nach Norden auszudehnen. Durch Tierbewegungen, über das Sperma und den Handel infizierter Tiere einerseits, die Verschleppung von Insekten durch Fahrzeuge und Flugzeuge und starke Winde andererseits kann der Erreger jederzeit in weitere freie Regionen eingeschleppt werden. Dort ist ihm ein Überleben jedoch nur möglich, wenn geeignete Vektoren und eine empfängliche Wirtspopulation vorhanden sind. 

Nach einer jeweils unterschiedlichen Inkubationszeit treten vier klassische Formen der Pferdepest auf:

Die perakute oder pulmonale Form hat eine kurze Inkubationszeit von drei bis fünf Tagen. Danach treten hohes Fieber von ca. 40–41 °C, Husten, schaumiger Nasenausfluss und Dyspnoe (Atemnot) auf. Bei dieser Krankheitsform erreicht die Sterblichkeit beim Pferd meist 95 %.

Die subakute, oedematös kardiale Form hat eine sieben- bis 14-tägige Inkubationszeit. Danach treten Fieber (39–40 °C), Schwellungen an Kopf und Hals (Ödeme), Zyanose (Blau-/Rotfärbung von Haut und Schleimhäuten auf Grund von Verringerung des Sauerstoffgehalts im Blut), Blutungen auf Schleimhäuten und Konjunktivitis (Bindehautentzündung am Auge) auf. Nach 4–8 Tagen tritt in 50 % der Fälle der Tod durch Herzversagen (Myokarditis) ein.

Die akute oder gemischte Verlaufsform ist meist nur pathologisch als solche charakterisierbar.

Das Pferdepestfieber, das die mildeste Verlaufsform mit variabler Inkubationszeit von fünf bis 14 Tagen darstellt. Nach einer Fieberperiode von 5–8 Tagen erfolgt meist eine vollständige Erholung. Vor allem bei weniger empfänglichen Tieren (Esel), geimpften Tieren oder Tieren, die mit einem anderen Erregerserotyp erneut infiziert wurden.

Besonders bei Pferden nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf und endet damit sehr oft auch tödlich. Die Krankheit ist in Deutschland anzeigepflichtig.

Zur Krankheitsvorbeugung gehören die planmäßige Insektenbekämpfung, die Stallhaltung gefährdeter Tierbestände während der Nacht sowie die aktive Immunisierung in verseuchten oder seuchenverdächtigen Ländern. Da es keine virusspezifische Therapie gibt, bleibt nur zur Unterbrechung der Infektionskette eine sofortige Quarantäne und anschließende Tötung der erkrankten Nutztiere.

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Atypische Weidemyopathie

eine Art des Kreuzverschlages , tritt bei Weidepferden auf und nimmt fast immer einen tödlichen Verlauf !

--> Myoglubinurie der Weidepferde

Hauptsächliches Auftreten im Herbst & Frühjahr - im Sommer NICHT .

Vorwiegend wenn kälteeinbrüche sind, frost , sämtliche Wetterumschwünge , vorallem in Jahren dessen Sommer heiss und trocken war , bei hoher Luftfeuchtigkeit & Stürmen !

Weitestgehend unerforscht !

Es handele sich um eine mysteriöse Muskelkrankheit, die nur im Winterhalbjahr bei Koppelpferden nach einem Kälteeinbruch auftreten kann und zu 90 bis 95 Prozent tödlich endet, erklärt Gebbe (TA), der selbst auch zum ersten Mal mit dieser Erkrankung in der Region konfrontiert ist. Genaue Ursachen seien bislang unerforscht, vermutet werde jedoch, dass es mit einem Toxin in Pflanzen zu tun hat, das während des Witterungsumschwungs entsteht.

Es handelt sich um eine recht unerforschte Krankheit und viele TA wissen es oft nicht, dass es sich um die Atypische Weidemyopathie handen könnte... (gerade im Süden)
Symptome sind wie schon erwähnt wurde, kolikartig oder auch wie ein Kreuzverschlag (Myopathie).
Sie Krankheit verläuft meist tödlich und damals waren v.a. Jungpferde bzw. rangniedrige Pferde betroffen (wahrscheinlich an weniger guten Stellen, man vermutet auch Laub, gefressen).


Im Winterhalbjahr droht Weidepferden eine mysteriöse Erkrankung, die sich nicht ankündigt, nur sporadisch auftritt und meist tödlich endet: Die atypische Weidemyopathie

Bei der atypischen Weidemyopathie, auch atypische Myoglobinurie der Weidepferde genannt, handelt es sich um eine Muskelerkrankung, die ebenso plötzlich und unerwartet auftritt, wie sie tödlich ist. Sie betrifft ausschließlich auf der Koppel gehaltene Pferde, unabhängig von der Rasse, dem Alter, Geschlecht oder Gesundheitszustand. Sie tritt nur in der kalten Jahreszeit auf und ist weitgehend unerforscht.

Wann tritt sie auf?

Die atypische Weidemyopathie tritt vorwiegend im Herbst auf, vereinzelt auch noch im Frühjahr, jedoch nicht im Sommer. Die meisten Fälle gab es nach frostigen, mit einem plötzlichen Kälteeinbruch einhergehenden Nächten, oder aber nach einem plötzlichen Wetterumschwung in den Kältebereich, vor allem in Jahren nach einem ungewöhnlich trockenen und heißen Sommer. Auch bei Plustemperaturen im niedrigen Bereich, bei hoher Luftfeuchtigkeit und nach Stürmen kann die atypische Weidemyopathie auftreten. Doch längst nicht in jedem Jahr. Es kommt durchaus vor, dass einige Jahre überhaupt nichts passiert und in dann innerhalb weniger Monate sehr viele Pferde erkranken.

Wo tritt sie auf?

Fälle von Muskelerkrankungen unbekannter Ursache gab es bereits 1976 in England und in den achtziger Jahren zudem in Schottland. Immer waren bei kalter Witterung vor allem ungerittene, meist junge Weidepferde betroffen, die die charakteristischen Symptome der Myopathie aufwiesen. 1984 wurde die Erkrankung erstmals als atypische Weidemyopathie beschrieben. Doch schon 1939 soll es in England Weidepferde mit den entsprechenden Symptomen gegeben haben.

Ende Oktober 1995 erreichten die ersten Fälle der so genannten „atypischen Myoglobinurie der Weidepferde“ die Tierärztliche Hochschule (TiHo) Hannover. In diesem Winterhalbjahr 1995/96 erkrankten mindestens 115 Pferde und Ponys, 111 von ihnen starben. Gehäuft trat die Krankheit dann erst wieder im Herbst/Winter 2004/2005, bei ähnlichen klimatischen Bedingungen auf.

Fälle atypischer Weidemyopathie gibt es außer in Deutschland besonders häufig in der Schweiz, aber auch in Österreich, England, Schottland und anderen europäischen Ländern. Häufig waren langjährig als Pferdeweide genutzte, wenig oder gar nicht gedüngte Flächen betroffen, die in Waldnähe oder am Waldrand liegen und dementsprechend schattig und feucht sind. Die Weiden wurden meist bis in die Wintermonate genutzt, wiesen einen relativ starken Verbiss einzelner Areale auf und zeigten einen überdurchschnittlichen Artenreichtum mit hohem Kräuteranteil. Die atypische Weidemyopathie ist bisher ausschließlich bei Pferden und Ponys diagnostiziert worden, die unmittelbar vor Auftreten der Erkrankung auf der Weide gehalten wurden. Fast alle der betroffenen Pferde befanden sich in sehr guter körperlicher Verfassung, wurden nicht gearbeitet und nicht oder nur wenig zugefüttert. Zwar erkranken oft mehrere, aber nicht zwingend alle Pferde einer Weide.

Symptome

Die atypische Weidemyopathie ist eine durch akute Muskeldegeneration gekennzeichnete Erkrankung, die sehr plötzlich auftritt und einen schnellen Verlauf nimmt. Selbst bei regelmäßigen Weidekontrollen werden die Pferde häufig schon tot oder sterbend vorgefunden. Die Todesrate ist selbst bei schnell eingeleiteten und intensiven Therapien ausgesprochen hoch, sie beträgt mehr als neunzig Prozent. Das Krankheitsbild ähnelt anderen, beispielsweise durch Belastungen hervorgerufenen Myopathien. Erkrankte Tiere zeigen plötzliche Steifheit, Muskelzittern, schwankenden Gang, Schweißausbrüche, gering- bis hochgradig gerötete Schleimhäute und erhöhte Puls- und Atemfrequenz. Die Atmung kann erschwert sein. Typisch ist auch der dunkelrote oder braune Harnabsatz, verursacht durch den mit dem Urin ausgeschiedenen Muskelfarbstoff. Die Pferde sind oft apathisch. Ihr Appetit bleibt jedoch erhalten, wobei sie aber meist nicht mehr kauen und schlucken können. Die Schmerzen sind unterschiedlich stark ausgeprägt, manche Pferde zeigen überhaupt keine Schmerzsymptome. Bei rektalen Untersuchen fällt die hochgradig gefüllte Harnblase auf. Die Pferde kommen meist innerhalb von ein bis drei Tagen zum Festliegen und zeigen dabei oft Streckkrämpfe oder Ruderbewegungen. Der Tod tritt innerhalb von drei Tagen ein. Die Symptome ähneln häufig denen der Kolik und es kam auch schon vor, dass an atypischer Weidemyopathie erkrankte Pferde aufgrund ihrer dramatischen Koliksymptome in Klinken überwiesen wurden. Bei der atypischen Weidemyopathie wird die gesamte Muskulatur, einschließlich der Kau- und Herzmuskeln zerstört. Bei vielen der sezierten Pferden wurde zudem ein erniedrigter Blutkalziumspiegel und eine Veränderung der Magenschleimhaut festgestellt.

Ursachen

Die Ursache der atypischen Weidemyopathie ist nach wie vor unbekannt. Es gibt diverse Spekulationen, aber keine Gewissheit. Botanische Untersuchungen der betroffenen Weiden ergaben keinen Hinweis auf Giftpflanzen oder schädigende Stoffe, die mit dem Erscheinungsbild der Erkrankung in Zusammenhang stehen könnten. Auch Bodenanalysen und Wasserproben brachten keinen Aufschluss. Da die Krankheit bisher stets nach einem Kälteeinbruch auftrat, ist ein Zusammenhang mit den Witterungsverhältnissen ziemlich sicher. Weil meist mehrere Pferde einer Weide erkranken, wird vermutet, dass es sich um eine Art Vergiftung durch Weidepflanzen handelt. Möglicherweise ruft der Wetterumschwung Stoffwechselveränderungen in Pflanzen oder Mikroorganismen hervor, die zu einer Toxinbildung führen oder abrupt vorhandene Toxine freisetzen. Auch ist nicht auszuschließen, dass bestimmte klimatische Bedingungen giftige Pflanzen schmackhaft oder zugänglich machen, die normalerweise nicht vom Pferd gefressen werden. So könnte es ein Mykotoxin (Pilzgift) sein, das infolge plötzlich auftretender Kälte von eigentlich harmlosen Pflanzen gebildet wird oder sich darauf entwickelt. Bei Untersuchungen des Magen- und Darminhaltes der verendeten Pferde konnten jedoch keinerlei toxische Stoffe nachgewiesen werden. In der Schweiz wird eher die Clostridientheorie vertreten, wonach sich darmeigene Bakterientoxine bei erhöhter Aufnahme bestimmter Substanzen zu stark vermehren. Auch dies konnte bisher nicht bestätigt werden. Obwohl das klinische Bild der atypischen Weidemyopathie dem der ernährungsbedingten Myopathie (Vitamin E-/Selenmangel) ähnelt, lies sich auch hier kein Zusammenhang feststellen.

Was kann man vorbeugend tun?

Es gibt keinen sicheren Schutz vor der atypischen Weidemyopathie. Trotzdem ist vor unnötiger Panik zu warnen, denn obwohl in manchen Jahren die Fälle gehäuft auftreten, ist dies im Hinblick auf die Gesamtzahl der robust gehaltenen Pferde kein hoher Prozentsatz. Die Zahl der Pferde die bedingt durch die Boxenhaltung an Kolik eingehen ist höher. Robust gehaltene Pferde sollten also auf jeden Fall weiterhin draußen bleiben. Aufstallen über Nacht und Zufüttern mit Heu kann das Risiko mindern. Wichtig sind regelmäßige Kontrollen. Frühzeitig aufgefundene und sofort therapierte Pferde haben zumindest eine kleine Überlebenschance. Bei den geringsten Anzeichen unverzüglich den Tierarzt informieren. Um der Dehydration des Pferdes entgegen zu wirken, ist vor allem eine massive Infusionstherapie wichtig. Ein längerer Transport kann die Symptome verschlimmern und sollte nur durchgeführt werden, wenn die Versorgung vor Ort nicht möglich ist. In Zweifelsfällen bringt eine Blutuntersuchung Gewissheit. Bei der atypischen Weidemyopathie sind die Muskelenzymwerte im Blut um ein vielfaches erhöht. Alle anderen Pferde sind dann sofort von der betroffenen Koppel zu nehmen.              

Berichte:

"habe in der zeitschrift pegasus-freizeit im sattel gelesen, dass die universität bern die ursache der atypischen weidemyopathie gefunden hat. die krankheit wird wohl durch eine bakterie namens clostridium sordelli (und nicht durch pflanzen- und pilzgifte) hervorgerufen. leider kommt diese bakterie fast überall im boden vor und vermehrt sich im pferdekörper sehr schnell und setzt einen gitftstoff frei, der die muskeln zerstört, den urin braun verfärbt und das tier so lange schwächt bis es nicht mal mehr aufstehen kann. die meisten der tiere sterben, weil die atemmuskulatur versagt. es wurde auch nachgewiesen, dass das toxin über den blutweg in die muskelfasern gelangt. die myopathie-pferde hatten eine erhöhte anzahl von antikörpern gegen dieses toxin gebildet.

die universität bern versucht jetzt einen impfstoff dagegen zu entwickeln.

quelle: pegasus-freizeit im sattel, heft Nov. 2009, vetcheck"

 

" http://www.haflinger-nordhausen.de/index-Dateien/Page824.htm "

 

" http://www.animal-health-online.de/klein/2009/11/09/atypische-weidemyopathie-veterinardienst-des-kreises-soest-rat-zu-aufstallung-wegen-gehaufter-todesfalle/4614/ "

 

" http://www.tsk-sachsen.de/Atypischen%20Weidemyopathie.pdf "

 

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