Krankheiten W

Wurmkuren, Würmer, Widerristfistel, WarzenWundstarrkrampfWebenwurmkurempfehlung

Wurmkuren, Entwurmen

Das Verabreichen von Wurmkuren ist ein Routinemaßnahme und sollte bei im Stall gehaltene Pferde 2-mal jährlich und bei Pferde mit Weidegang 3-4-mal jährlich durchgeführt werden. Um Resistenzen zu vermeiden sollten die Wurmkuren jährlich gewechselt werden. Die meisten Wurmkuren können den Pferden direkt ins Maul gespritzt oder auch über das Futter zugeführt werden

Gerade auf der Weide, dem schönsten Platz für unsere Pferde, droht eine besondere Gefahr. Mit der Aufnahme von Gras können Magen-Darm-Würmer in den Körper der Tiere gelangen und ihre Gesundheit extrem gefährden. Im Gegensatz zu den früher frei lebenden Wildpferden bewegen sich unsere Pferde heute auf stark eingeschränkten Weideflächen. Auf der nahezu grenzenlosen Steppe hatten es Würmer schwer, ihre Wirtstiere zu finden. Anders heute: Kleine Koppeln mit dichtem Pferdebesatz und einseitiger Nutzung bieten den Parasiten ideale Bedingungen für ihre massive Vermehrung und ihr zum Teil jahrelanges Überleben. Ein einziger Spulwurm ist beispielsweise in der Lage, täglich ca. 100.000 Eier zu produzieren! Neueste Untersuchungen zeigen, das auch der Pferdebandwurm ein immer ernster zu nehmendes Problem darstellt (hier nur Anoplocephala perfoliata von Bedeutung). Das Problem bei dem Pferdebandwurm ist die sehr schwierige Diagnose. Während bei Kotuntersuchungen in der Schweiz nur ca. 5,8 % der untersuchten Pferde positiv waren, schnellte das Ergebniss bei der Autopsie auf eine Befallsrate von 76 % hoch.

Die Folgen            

Die Magen-Darm-Würmer schwächen unsere Pferde. Die Tiere magern ab, es kommt zu chronischen Verdauungsstörungen, das Haarkleid wird stumpf, und Fohlen zeigen deutliche Entwicklungsstörungen. Lebensgefährliche Koliken, Darmentzündungen und starke Schädigungen der Gefäße können als schwerwiegende Folgen eines Befalls mit Würmern auftreten. Nicht selten führt der Befall mit seinen Folgeerkrankungen zum Tod der Pferde.

Die Strategie            

Durch eine regelmäßige Entwurmung können verantwortungsbewusste Tierhalter ihre Tiere vor diesen Gefahren schützen. Gleichzeitig wird die Anzahl der Parasiten auf den Weideflächen reduziert und die erneute Infektionsgefahr vermindert. Wichtig ist hierbei die richtige Auswahl des Entwurmungsmittels, da es Wurmarten gibt, die Resistenzen gegenüber Entwurmungsmitteln erlangt haben. Darüber hinaus gibt es zur Zeit nur ein in Deutschland offiziell zugelassenes Präparat zur Bandwurmbehandlung.
Es empfiehlt sich, Fohlen vom 10. Tag an bis zum Alter von 8 Wochen einmal wöchentlich gegen Zwergfadenwürmer zu entwurmen. Danach sollten sie generell wie Jährlinge, Stuten (auch tragende) und alle anderen Pferde während der Weidesaison alle 6 - 8 Wochen gegen Spulwürmer, kleine Strongyliden (Blutwürmer) und Pfriemenschwänze entwurmt werden. Zusätzlich empfiehlt man, die Pferde mindestens 2 x jährlich (vor der Weidesaison und im Oktober/November) gezielt gegen Pferdebandwürmer zu behandeln. Im November ist noch an eine Behandlung gegen Magendasseln zu denken.

Fragen Sie Ihren Tierarzt nach dem richtigen Präparat!

Begleitende Maßnahmen für eine optimale Hygiene von Stall und Weide sorgen dafür, dass ihr Pferd leistungsstark und gesund bleibt. Was Sie selbst tun können:                                                                                                                                regelmäßiges Absammeln der Kothaufen von der Weide (mindestens 1 x pro Woche); Weide nicht überbesetzen; wechselnde Weidenutzung durch andere Tierarten bzw. Mähen; Tiefstreu vermeiden, Boxen trocken halten; 1 - 2 x pro Jahr gründliche Boxenreinigung (Dampfstrahlgerät).        

Wenn Sie all diese Maßnahmen zum Schutz vor Befall mit Pferdewürmern beachten, werden Sie viele schöne gemeinsame und entspannte Stunden mit Ihrem Pferd genießen können.                                                                                                        (zurück)

Würmer

Würmer sind mehrzellige Lebewesen, bei denen bereits wichtige Organsysteme entwickelt sind. Sie besitzen Ausscheidungs- und Geschlechtsorgane, ein Kreislaufsystem sowie ein primitives Nervensystem. Man unterscheidet drei Hauptgruppen: Plattwürmer (z. B. Bandwürmer), Rundwürmer (z. B. Spulwürmer) und Gliederwürmer (z. B. Regenwürmer). Die meisten parasitisch lebenden Würmer (Helminthen) sind Platt- oder Rundwürmer. Sie entwickeln sich über Larvenstadien direkt im Wirt bzw. über einen oder mehrere Zwischenwirte.Sehr verbreitet bei unseren Tieren sind Flöhe und Milben (in der Fachsprache Ektoparasiten, d. h. äußere Parasiten) sowie Würmer (sog. Endoparasiten, d. h. innere Parasiten) zu denen unter anderem auch die Blutwürmer, Palisadenwürmer , Lungenwürmer und die Strongyliden zählen.  

Spulwürmer 

Die bis zu 40 cm langen Spulwürmer leben in ihrer geschlechtlichen Form in großer Zahl im Dünndarm; sie fressen am Darminhalt und schädigen das Wirtstier durch ihre Stoffwechselprodukte. Das Weibchen produziert täglich mehrere 100.000 Eier, die außerordentlich widerstandsfähig sind. Die Verwurmungen können Abmagerung, Blutarmut, Zurückbleiben der Entwicklung, Vergiftungen, Thrombosen, Schäden an Leber und Lunge, periodische Augenentzündungen und Sommererkältungen verursachen. Die ausgewachsenen und geschlechtsreifen Spulwürmer verursachen im Dünndarm chronische Entzündungen, oder bei massenhaftem Befall auch Darmverschluß, schwere Koliken, bis hin zum Reissen des Darms, was dann regelmäßig zum Tode des Wirts führt. Spuhlwürmer werden auch als Askariden bezeichnet.

Große Blutwürmer 
Die großen Blutwürmer sind 15 bis 45 mm lang und leben im Blinddarm und Dickdarm. Ihre Larven durchdringen die Gewebe des Körpers leicht. Dabei dringen sie bevorzugt in die Blutgefäße des Darmes ein... Die in den Blutgefäßen wandernden Larven verursachen Fieber, Appetitminderung, Bauchfellentzündung und Koliken durch Blutgefäßverstopfungen. Ins Rückenmark verirrte Larven können zu Lähmungen in der Hinterhand führen. Grosse Blutwürmer gelten als die schlimmsten Schadenverursacher

Askariden 
Die Askariden (Spulwürmer) befallen vornehmlich Jungtiere
.
 

Blutwürmer
Die am häufigsten vorkommenden und auch bedeutsamsten Parasiten beim Pferd sind die Blutwürmer. Die an sich farblosen Würmer färben sich durch das aus der Darmwand aufgesaugte Blut rot. Aufgrund ihrer Größe werden große und kleine Blutwürmer unterschieden, die sich wiederum in zahlreiche Unterarten aufteilen. Die im Blutkreislauf wandernden Larven der Blutwürmer (Strongyliden) schädigen dabei zeitweise die Innenwände der Blutgefäße an den Beinen.

Palisadenwürmer
Bei akuter Infektionslage ist eine regelmäßige Entwurmung die einzige Möglichkeit, um sich der Palisadenwürmer zu erwehren.

Strongyliden
Vor allem bei Befall mit Strongyliden (Blutwürmern) verschwinden die Krankheitserscheinungen nicht sofort nach der Behandlung, weil die Wurmlarven die Gekrösearterien schädigen.

Rundwürmer
Artenreiche und bei vielen Tierarten vorkommende Wurmparasiten. Sie sind von spindelförmiger Gestalt und haben ein durchgehendes Darmrohr, das den Mund mit dem After verbindet. Rundwürmer sind fast immer getrennt geschlechtlich. Ihre Larven führen häufig Wanderungen in verschieden Organe des Körpers durch. Rundwürmer können mikroskopisch klein sein wie der Zwergfadenwurm oder die sehr häufig unerkannten Magenwürmer, sie können einige Zentimeter lang sein wie die Palisadenwürmer oder aber bis zu 40 cm lang werden wie die Spulwürmer. Zu den Rundwürmern zählen u.a. die Pfriemschwänze und die Madenwürmer.

Pfriemenschwänze
Würmer, deren hinteres Ende ein pfriemenartiges Aussehen haben; männliche Würmer sind nur 0,9 cm bis 1,9 cm lang, während die weiblichen Pfriemenschwänze (Oxyuren) 4 cm bis zu 18 cm lang werden... Die im Blind- und Dickdarm lebenden Würmer saugen sich an der Darmschleimhaut fest und schädigen diese dabei. Infolgedessen entstehen Schleimhautentzündungen und Geschwüre, die bei starkem Befall wiederum zu Koliken führen. Die Wanderung der weiblichen Pfriemenschwänze zur Eiablage, die vor allem nachts geschieht, führt zu starkem Juckreiz für das befallene Pferd, das sich dann an allem, was es finden kann, scheuert. Dieses Scheuern führt dann zu haarlosen Bereichen an der Schweifrübe (sogenannter Rattenschwanz), zu Hautverletzungen und Hautentzündungen in der Analgegend, bis hin zu Hautekzemen und damit verbundenen, schlecht heilenden bakteriellen Sekundärinfektionen. Besonderes bei hoch im Blut stehenden Tieren führt der Befall zu starker, nächtlicher Unruhe, meist verbunden mit Fressunlust und Minderung der Leistungsfähigkeit. Deshalb sollten Sie sechs Wochen nach der Entwurmung zur Kontrolle erneut eine Kotprobe vom Labor untersuchen lassen (beachten Sie, daß die Eier des Pfriemenschwanzes meist nicht im Kot zu finden sind.)

Madenwürmer 
Madenwürmer sind Parasiten des Dickdarms, die häufiger bei älteren Pferden vorkommen.

Oxyuren
Die Oxyuren (Pfriemenschwänze) sitzen im Blind- und Dickdarm von vorwiegend älteren Pferden.

Lungenwürmer
Bei Pferden tritt Lungenwurmbefall meist nur dann auf, wenn sie gemeinsam mit Eseln, die das Erregerreservoir für Lungenwürmer sind, gehalten werden. Beim Pferd verläuft jedoch die Lungenwurmerkrankung oft erheblich dramatischer als beim Esel. Bei Fohlen kann ein starker Befall sogar zum Tode führen. Das Pferd reagiert auf den Befall mit vermehrter Schleimproduktion und verdickten Bronchialschleimhäuten. Als sichtbare Symptome zeigen sich anhaltender trockener Husten, Atemnot, verminderte Freßlust sowie oftmals beidseitiger Nasenausfluß. Da die durch Lungenwürmer geschädigte Lunge für bakterielle und virale Infektionen besonders anfällig ist, können auch Lungenentzündungen entstehen. Werden Pferde und Esel zusammen gehalten, kann der sehr robuste, widerstandsfähige und langlebige Lungenwurm auch auf Pferde übergehen.

Kleine Blutwürmer 
Die kleinen Blutwürmer sind nur 4 bis 26 mm lang und leben ebenfalls im Blinddarm und Dickdarm. Im Laufe ihrer Entwicklung dringen ihre Larven nur in die Darmwand ein. Die ausgewachsenen Würmer leben von den oberflächlichen Schleimhautzellen der Darmwand. Beim Massenbefall kommt es zu großflächigen Zerstörungen der Dickdarmschleimhaut, woraus sich Geschwüre entwickeln können.

Kleine Strongyliden
Danach sollten sie generell wie Jährlinge, Stuten (auch tragende) und alle anderen Pferde während der Weidesaison alle 6 - 8 Wochen gegen Spulwürmer, kleine Strongyliden (Blutwürmer) und Pfriemenschwänze entwurmt werden.

Wurmkurempfehlung

Empfehlung zur Entwurmung:

Im Stall gehaltene Pferde: 2-mal jährlich und Pferde mit Weidegang: 3 - 4 mal jährlich und zwar 1. Ende April/Anfang Mai, dann 2. Juli/August und 3. Mitte November (gegen Dassellarven!).

Als hygienische Maßnahmen im Stall gelten die tägliche Entfernung des Kotes (senkt Infektionsdruck) aus den Laufboxen, Stall bzw. Paddocks. Auch sollte ein Füttern vom Boden in Laufställen untersagt bleiben.

Im allgemeinen sollte man einen Überbesatz der Weiden vermeiden. Man kann auf einer Standweide, die Tiere bei Wurmbefall (Kotprobe) im Intervall von 6-8 Wochen entwurmen und den Kot zweimal wöchentlich absammeln. Bei Befall bestimmter Wurmarten ist dann bei Aufstallung im Herbst an bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen zu entwurmen.

Auch Fohlen und ältere Pferde sollten öfters und regelmäßiger entwurmt werden wegen geringerer Körperabwehr.

Die Wurmkuren sollten jährlich gewechselt werden, um Resistenzen zu vermeiden. Die für die Pferdepraxis empfohlenen Wurmmittel haben im allgemeinen eine sehr gute Verträglichkeit und sind hochwirksam. Daher können die meisten Präparate ohne Risiko mit dem Futter bzw. ins Pferdemaul appliziert werden und bei tragenden bzw. milchgebenden Stuten und Fohlen angewandt werden.

1. Saugwürmer (Klasse der Trematoden) Bei Pferden kommt es nur sehr vereinzelt zu einer Infektion von Saugwürmer. Die bekanntesten sind dabei der Leberegel (bei 60-80% der Pferde in Westirland) und der kleine Leberegel.

2. Bandwürmer (Klasse der Zestoden) Beim Pferd sind drei verschiedene Bandwurmarten bekannt. Eine 1-4 cm lange Art kann sich im Dünndarm, eine 80 cm lange Art kann sich im Leerdarm und und die am häufigsten gefundene 12 - 25 cm lange Bandwurmart kann sich zwischen Hüft- und Blinddarm niederlassen. Sechs bis zehn Wochen nach der Infektion kommt es zum Ausscheiden der Eier bzw. Bandwurmglieder, diese sind jedoch nicht immer und schwierig nachzuweisen. Eine Befall mit Bandwürmern kann aufgrund von Nahrungsentzug, Toxinen, aber vor allem durch Schleimhautdefekten, Blutungen und Entzündungen der Darmschleimhaut  zu Koliken, Verdauungsstörungen und Durchfall führen. Meistens liegt nur ein schwacher Bandwurmbefall vor, so daß diese Krankheitsanzeichen ausbleiben.

Entwicklung der Saugwürmer über einen Zwischenwirt: Schnecke, der Bandwürmer über Moosmilben,

3. Faden- und Rundwürmer (Klasse der Nematoden) Die wesentlichen und meisten Erkrankungen durch Würmer werden durch die Faden- und Rundwürmer verursacht. Diese Würmer besitzen keinen Zwischenwirt.

1. Zwergfadenwurm (3-9 mm lang, S. westeri) Dies ist ein häufiger Dünndarmparasit beim Fohlen, der über die Milch aufgenommen werden kann, jedoch dringen Larven ansonsten über die Haut in das Pferd ein (Gefäßen - Herz - Lunge - Luftröhre - in den Darm). Nach dem Befall dieser Wurmart entwickeln die Jungtiere eine gewisse Immunität, so daß es bei einer Reinfektion zur Abkapselung kommt.

2. Palisadenwürmer ( 2-4 cm große Strongylus vulgaris, S. equinus, edentatus und die kleinen Strongyliden) sind die häufigsten und wirtschaftlich bedeutendsten Fadenwürmer beim Pferd. Diese Würmer können ohne einen Zwischenwirt sich sowohl im Pferd als auch teilweise außerhalb entwickeln. Während ihrer Entwicklung können sie eine Ruhepause im Pferd einlegen (Hypobiose).  Die Zeit von der Infektion (mit einer Larve) bis zur Ausscheidung der Eier (Entwicklung zum Adulten) ist je nach Wurmart unterschiedlich. Bei den kleinen Strongyliden dauert diese nur 7-9 Wochen und die Ausscheidung der Eier findet zwischen Juni und Mitte Oktober statt. Die großen Strongyliden differieren von 7 bis zu ca. 12 Monaten (letztere S. edentatus). Die Ausscheidung der Eier kann bis zu 1 1/2 Jahren dauern.

Wichtig noch zu wissen ist, das diese Wurmarten Dickdarmbewohner sind (teilweise mit einer Wanderung durch die Leber: S. equinus und S. edentatus) und anfänglich teilweise zu Fieber mit Freßunlust,  Koliken, aber auch Abmagerungen, chronischem Durchfall etc. führen. Verirrte Larven können das Rückenmark schädigen und zu Lahmheiten der Hinterhand führen.

Im Sommer bleiben die Larven auf der Weide bis zu 6 Wochen lebensfähig und im Winter stirbt ein erheblicher Prozentsatz ab, doch sind die im Herbst noch beweideten Wiesen im Frühjahr nicht larvenfrei!!! Diese können bis in den Juni auf der Weide lebensfähig bleiben.

Durch Bodentrocknung gewonnenes Heu ist larvenfrei, in gerüstgetrocknetem Heu bleiben Larven der großen Strongyliden mehrere Wochen, der kleinen bis zu 8 Monate lebensfähig.

3. Spulwürmer wird vor allem bei Fohlen und Jährlingen beobachtet (Parascaris equorum). Die Entwicklung geht von der Leber in die Lunge und über die Luftröhre in den Dünndarm. Die Ausscheidung der Eier erfolgt nach ca. 3 Monaten (Nachweis im Kot) und dauert höchsten 2 Jahre. Die Tiere sind eher mager, können Koliken, zeigen Freßunlust. Kotentfernung und eine intensive Stallreinigung sind hier Priorität.                                                                                                                                                                                        (zurück)

Widerristfistel 

Eine tiefreichende Infektion im Widerristbereich, häufig auf eine Art Quetschverletzung aufgrund von schlecht sitzendem Sattelzeug zurückzuführen, führt zu einer Hautaufreißung, durch die die beschädigten Gewebe mit Schmutz und Mikroorganismen in Berührung kommen. Bei einer echten Widerristfistel handelt es sich bei den Bakterien, die die nachfolgende Infektion verursachen, um Mitglieder der Brucella-Familie, die auch auf den Menschen übertragbar sind. Zu den Anzeichen gehören Schwellung, Wärmeentwicklung, Schmerz und das Abfließen von Eiter und Verschmutzungen durch Fistelkanäle.Die Behandlung der Widerristfistel ist schmerzhaft. Die Tiere werden bei wiederholten Inzisionen und Spülungen widersetzlich. Länger anhaltende und wiederholte Sedierungen sind daher zweckmäßig.    (zurück)

Warzen

Warzen sind durch Viren verursachte Wucherungen in der Haut eines Pferdes. Durch den Umstand, dass es sich um Viren handelt, können sie auf andere Pferde übertragen werden Man nennt Warzen auch Papillome. Sie treten einzeln oder gehäuft auf und sind gutartig. Bei Beginn zeigen sie sich als kleine, weiche Gebilde, deren Form an Lisen erinnert. Mit der Zeit wachsen Warzen weiter und bilden eine rauhe, stark zerklüftete Oberfläche. Warzen benötigen eigentlich keine Behandlung. Oft verschwinden sie von alleine wieder. Soll eine Warze entfernt werden, so kann man sie chirurgisch entfernen oder veröden. Auch gibt es die Möglichkeit, einen Impfstoff zu verwenden, der aus den Bestandteilen der Warze eines betroffenen Pferdes gewonnen wird. Eine Entfernung von Warzen ist erforderlich, sobald sie sich zum Beispiel im Bereich der Sattellage oder des Sattelgurtes gebildet hat. Zeigt eine Warze eitrige Beläge, sollte ein Tierarzt über die Behandlung entscheiden. Bei jungen Pferden, meist unter drei Jahren, treten in Einzelfällen innerhalb kurzer Zeit eine große Zahl sehr kleiner Warzen im Bereich des Mauls und der angrenzenden Gesichtsregionen auf. Man führt dies auf eine Virusinfektion zurück, mit der das Immunsystem nicht zurecht kommt. Die Warzen sind jedoch harmlos und bilden sich zurück, bevor sie dann abfallen ohne Narben zu hinterlassen. Wichtig ist, Warzen von den so genannten Sarkoiden zu unterscheiden, da diese zu Beginn einer Erkrankung ähnlich aussehen. Durch Viren verursachte Wucherungen in der Haut des Pferdes, die haarlos sind, weder jucken noch verkrusten und überall auf dem Körper auftreten können. Hervorgerufen durch einen Virus und daher ansteckend, treten an den Lippen, Augenlidern, Ohren und Backen, aber auch am Schlauch und an den Schenkelinnenflächen typische, spitz geformte Warzen auf., welche unbedingt operativ entfernt werden sollten. Man unterscheidet zwischen Papillome, Papillomatose und Sakoidwarzen.

Papillome
Papillome sind nicht gefährlich, aber häßlich. Es sind schwarze erbsengroße Warzen, die bei jungen Pferden manchmal innerhalb weniger Tage an Oberlippe, Nüstern und Mundwinkeln wachsen.

Papillomatose
Die Papillomatose (
Warzenkrankheit) als typische Jungtiererkrankung ist wahrscheinlich neben dem Sarkoid die häufigste, doch gutartige tumuröse Erkrankung bei Pferden.

Sarkoid                                                                                                                                                                                                         Sarkoide gehören ebenfalls zu den Warzenkrankheiten, treten jedoch häufigst bei Schimmeln auf, weswegen sie auch Schimmelkrebs genannt werden. Im Gegenteil zu den Papillomatosewarzen sind die Sarkoide nicht gutartig.                                                                                                                                                                                                (zurück)

Wundstarrkrampf

Der Wundstarrkrampf ist eine durch Bakterien ausgelöste Erkrankung, die etwa in einem Drittel der Fälle tödlich endet. Die Infektion erfolgt durch das Eindringen der Clostridien über eine meist verschmutzte Wunde. Das Tetanustoxin, das von den Bakterien freigesetzt wird, führt nach einer Inkubationszeit von 3 bis 60 Tagen zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen. Ist das Pferd dennoch nicht geimpft, so kann im Fall einer Verletzung der Ausbruch von Tetanus durch eine frühzeitige Kombinationsimpfung noch verhindert werden. Bei bestehenden Symptomen helfen jedoch nur noch Maßnahmen, die diese lindern, es gibt aber kein "Gegenmittel". Besonders gefährlich ist der Wundstarrkrampf, weil diese Erreger fast ständig in der Umgebung des Pferdes vorkommen.                                                                                                
(zurück)


Weben

"Weben" liegt vor, wenn das Pferd mit Kopf und Hals stets von einer Seite zur anderen schwingt, wobei es sich gelegentlich auch auf den Vorderbeinen wiegt. Im Gegensatz zum Koppen tritt das Weben seltener auf, man geht davon aus, dass auf drei Kopper nur ein Weber kommt. Zudem trifft man das Weben fast nur bei Pferden an, die höher im Blut stehen. Beim Weben pendelt das Pferd mit der Kopf- Hals-Partie rhytmisch hin und her, wobei zusätzlich das Gewicht ununterbrochen von einer Vordergliedmaße auf die andere verlagert wird. Bei ausgeprägtem Weben kann es vorkommen, dass die Hinterhand während der Gewichtsverlagerung in Gegenrichtung mitpendelt. Durch die beständige Belastung der Gelenke kann es in der Folge zu Schäden insbesondere im Bereich der Vorderhand kommen. Diese Angewohnheit tritt bei Pferden auf, die Ihren Tag in der Box verbringen, oder ohne Gesellschaft leben müssen. So versuchen sie sich zu beschäftigen, und es kann sich schnell daran gewöhnen, so das sehr viel Zuneigung, artgerechte Haltung und Zuneigung unabdingbar werden, damit das Weben abgelegt wird. Es kann also auch gut vermieden werden.
                                                                                                                                                                                                   
(zurück)