Kleiderordnung

 

Hut

Eines der markantesten Merkmale eines Cowboys im Wilden Westen war sein Cowboy- Hut. Er entwickelte sich aus dem mexikanischen Sombrero und bestand aus grauen oder braunem Filz. Die breite Krempe schützte den Cowboy mehr recht als schlecht vor Regen und Sonne. Der Hut wurde aber auch zweckentfremdet. So wurde er als Wassertränke für Mensch und Tier verwendet, oder als Fächer für das Lagerfeuer.

Anfangs waren die damaligen Hüte dem rauem Klima aber kaum gewachsen. Insbesondere Regen verformten die Hüte derart, dass man sie kaum noch benutzten konnte. Später experimentierte John Stetson - Goldsucher in Colorado - mit zahlreichen Hutmodellen. Aber erst, nachdem er bei seiner Goldsuche Glück hatte, ließ er sich im Jahre 1865 in Philadelphia nieder, und mietete sich für 100 Dollar einen kleinen Raum. Außerdem verschaffte er sich die Geräte, die er für eine Hutproduktion benötigte. Hier entstand im Laufe der Zeit der typische Cowboyhut, mit seiner breiten Krempe, die wie eine Wasserrinne wirkte, und den Cowboy und Goldgräber nun wirklich vor Regen schützte.

 

Halstuch

Auch das Halstuch hatte hauptsächlich einen praktischen Nutzen. Es diente zum einen als Staubschutz, den insbesondere die so genannten Dragrider hinter der Herde benutzten, um den aufwühlenden Staub nicht schlucken zu müssen, zum anderen wurde es als Taschentuch, Schweißtuch, Aderpresse, Wundtuch oder Sonnenschutz verwendet. Da das Halstuch während des Trecks nur ein zweckmäßiges Kleidungsstück war, bestand es nur aus einem viereckigen Stück Baumwolle. In der Freizeit trugen die Cowboys aber auch bunt bedruckte Halstücher, die so genannten Bandannas.

 

Hemd und Weste

Das Material der Hemden bestand entweder aus Baumwolle für den Sommer oder aus Schurwolle für den Winter. Es waren einfache Kleidungstücke ohne Kragen und ohne irgendeiner Verzierung. Sie waren entweder gestreift oder kariert.

Die Westen hielten zwar zusätzlich warm, sie hatten aber auch einen praktischen Nutzen, da in ihnen tiefe Taschen eingenäht waren, in denen die Cowboys kleinere Gegenstände wie Geldbörse, Tabaksbeutel, Taschenmesser oder Bleistifte unterbringen konnten. In den Hosen befanden sich zwar auch Taschen, da es aber schwierig war, auf dem Pferd an sie heranzukommen, wurden sie kaum genutzt.

 

Hosen

 

Die bekanntesten Hosen der Cowboys waren die Blue Jeans, die von dem deutschen Levi Strauss hergestellt wurden. Dieser hatte schnell erkannt, das die kalifornischen Goldgräber strapazierfähige Hosen benötigten, da ihre Baumwollhosen nicht sehr haltbar waren und schnell kaputt gingen. Baumwollhosen trugen Anfangs auch die Cowboys, bevor sie die Jeans kennen lernten. Sie mussten eng an der Hüfte anliegen, da die Cowboys weder Hosenträger - sie scheuerten an den Schultern - noch Gürtel trugen. Die EWU hat aber wohl diesen historischen Fakt nicht mitgekommen, und hält Ihre Mitglieder an, nicht mit blauen Jeans zu starten! 

 

Chaps

Oft wurden über die Hose die so genannten Chaps gezogen. Hierbei handelte es sich um ledernde Beinkleider ohne Gesäß, die die Beine vor den Hörnern der Rinder oder Dornengebüsche schützen sollten. Weiterhin verhindert Sie das Durchscheuern der meist teuren Jeans. Neben den engen Chaps gab es auch weit geschnittene, sogenannte Batwing Chaps,  die dann zusätzlich die Flanken der Pferde schützten. In kältere Gegenden trugen die Cowboys Chaps aus Ziegenhaar oder Büffelhaar, genannt Woolies. Diese hatten aber den Nachteil, das sie sich bei Regen mit Wasser voll sogen und dadurch sehr schwer wurden. Außerdem sonderten sie bei Feuchtigkeit einen übelen Geruch ab.

 

Jacken

Jacken waren bei der Arbeit der Cowboys unerlässlich. Die Tage waren im Sommer sehr warm, in der Nachte fielen die Temperaturen aber rapide ab. Um dieser abendlichen Kälte und der des Winters gewappnet zu sein, trugen die Cowboys meist Jacken aus Baumwolle, oft auch im Blue Jeans-Stoff. In kälteren Regionen wurde in dieseJjacken ein Futter aus Schaffell eingearbeitet. 

 

Duster

Der Duster war ein langer Mantel, den die Cowboys am Skirt befestigt hatten. Er kam bei Sandstürmen und Regen zum Einsatz. Der Mantel ist gut verschließbar und hinten zweigeteilt, das Sitzen auf dem Pferd ist also kein Problem. Ihn gab es aus Baumwolle und aus Leder. 

 

Boots

Neben dem Sattel waren die Stiefel die teuersten Besitztümer des Cowboys. Ein gutes Paar Stiefel kostete bis zu 30 Dollar.  Während Anfangs die Absätze relativ flach waren, wurden sie Mitte des 19. Jahrhunderts immer höher. Das hatte den Vorteil, dass man beim Reiten nicht so leicht aus den Steigbügel rutschte. Die Sohle des Schuhwerks war ziemlich dünn, damit der Cowboy die Steigbügel fühlen konnte. Außerdem liefen die Stiefel vorne spitz zu. Auch das hatte seinen Sinn. Der Cowboy konnte so schnell in die Steigbügel einsteigen und wieder herauskommen. Der hohe Schaft der Stiefel verhinderte, das Schmutz hineinfallen konnte. Da die Stiefel - wie oben schon erwähnt - sehr teuer waren, schliefen einige Cowboys auch darin, und viele sollen auch darin beerdigt worden sein, was den Friedhöfen der Rinderstädte auch den Namen Boot Hill - Stiefelhügel - einbrachte.

 

Sporen

Die Sporen dienten als Verlängerung zur Hilfegebung. Da die Arbeitspferde der Cowboys sehr klein und robust waren, kam ein Mann mit durchscnittlicher Größe mit dem Fuß nicht mehr bequem an den Pferdebauch. Also mußte eine Verlängerung her, die die Hilfegebung gewährleistete. Das markante Rad der Westernsporen ist übrigends nicht ein zusätzliches Maltretierwerkzeug, im Gegenteil. Das Rad gewährleistet bei zu viel Druck, der über die Spore gegeben wird, dass die Spore abrollt!