Krankheiten D

Dasseln, Druse, Dick, Dämpfigkeit, DummkollerDünndarmentzündung , Durchfall, Distorsion, Dermatomykose, Dermatitis, Demodex-Räude, Darmverschluß, Darmverschlingung , Darmverlagerung, Darmkrampf, Darmstein, Darmkatarrh, Darmblähung, Darmanschoppung

Dasseln

Der Befall mit Gasterophilus-Larven (Magendasseln) ist eine Weideinfektion. In Deutschland ist dafür praktisch nur die Spezies Gasterophilus intestinalis bedeutsam. Ihre Larven werden in bis zu 50 % der Pferde nachgewiesen.                                                                                Lebenszyklus: Die rotgelben bis kastanienbraunen erwachsenen Fliegen erreichen eine Länge von ein bis zwei Zentimetern. Ihre Hauptflugzeit fällt in die Monate Juli und August; in warmen Gegenden fliegen sie teilweise auch bis in den September hinein. Die Weibchen kleben ihre ungefähr zwei Millimeter langen gelben Eier im Flug mit einem Legerüssel überwiegend an die Vorderbeine der Pferde. Gelegentlich werden auch Maul, Nüstern, Flanken, Mähne und Schultern angeflogen. Nach der Embryonalentwicklung schlüpfen die meisten Larven fünf bis zehn Tage nach der Eiablage. Es gibt Hinweise, nach denen einzelne Eier aufgrund einer verlangsamten Entwicklung bis zu zwei Monate infektiös bleiben können. Die geschlüpften Larven werden vom Pferd durch Belecken aufgenommen und erreichen über Mundschleimhaut und Zunge im Herbst und Frühwinter den Magen. Hier heften sie sich mit ihren beiden Mundhaken an der Schleimhaut im Bereich von Pars cardiaca und Margo plicatus an. Nach einer mehrmonatigen parasitären Lebensphase erreichen sie eine Größe von zwei Zentimetern. Im Frühsommer des folgenden Jahres schließlich werden die rötlichen bis gelbbraunen Larven von den Pferden mit dem Kot ausgeschieden und verpuppen sich im Erdboden. Die Puppenruhe beträgt drei bis acht Wochen; dann schlüpft die erwachsene Fliege, die nach der Paarung wieder Eier an den Pferden ablegt. 

Schadwirkung
Geringer Befall bewirkt oftmals keine manifesten Symptome und scheint für Pferde unproblematisch zu sein. Auch bei diesen Patienten stellt sich jedoch eine geringgradige Magenschleimhautreizung ein. Starker Befall führt zu schweren Entzündungen der Magenschleimhaut
mit erheblichen Erosionen und in der Folge zu Verdauungsstörungen mit Abmagerung, Blutarmut, Mattigkeit oder Koliken. In einzelnen Fällen wurden bis zu 1.000 Larven in einem Pferdemagen gefunden und Todesfälle ausgelöst. Magendasseln werden als sehr wahrscheinliche
Mitverursacher von Magenulzera betrachtet. Bei sehr starkem Befall treten zudem Entzündungen der Mundschleimhaut auf, die aber oft übersehen werden.


Diagnose
Der Befall lässt sich am lebenden Tier nur mittels Gastroskopie sicher erkennen. Vereinzelt werden abgestorbene Larven zufällig im Kot bereits ab dem frühen Winter aufgefunden; der Massenabgang der reifen Larven erfolgt erst im Frühsommer. Das Vorhandensein der typischen gelblichen Eier in der beschriebenen Flugzeit der Dasselfliege ist daher der einzige Indikator. Sind viele Eier vorhanden, muss man von einem starken Befall ausgehen. Überwiegend im Stall gehaltene Pferde sind natürlich weniger betroffen. Auf manchen Koppeln ist die Prävalenz erheblich, während andere Weiden verschont bleiben. Das erklärt sich mit dem vergleichsweise geringen Aktionsradius der erwachsenen Fliegen.


Therapie
Die beste Vorbeuge besteht in einem regelmäßigen Entfernen der gelblichen Eier vom Pferd. Waschungen haben sich dafür unter Praxisbedingungen als nicht effektiv erwiesen. Besser ist es, wenn der Pferdehalter die Eier mit einem scharfen Messer alle zwei bis drei Tage vorsichtig vom Fell abschabt und vernichtet. Herkömmliche Repellents scheinen auf Dasselfliegen keine ausreichende
Wirkung zu haben. Die Therapie wird als Metaphylaxe durchgeführt und sollte rechtzeitig im Jahr vorgenommen werden: Denn mit Einsetzen der kühlen Herbstnächte und Verschwinden der adulten Fliegen werden keine neuen Eier mehr auf den Pferden abgelegt. In Deutschland ist das
meist spätestens ab Anfang Oktober der Fall, in vielen Regionen sogar bereits Anfang September. Rechnet man eine um diese Jahreszeit aufgrund der niedrigeren Temperaturen etwas verzögerte Entwicklung der Larven ein, so ist spätestens ab Ende Oktober/Anfang November damit zu rechnen, dass nun praktisch alle Larven vom Pferd aufgenommen wurden. Genau dann ist der richtige Termin für die Behandlung mit den makrozyklischen Laktonen Ivermectin oder Moxidectin. Es ist prophylaktisch nämlich nicht sinnvoll, wegen einiger möglicher Nachzügler unter den Larven die gesamte Behandlung bis in den Dezember hinein aufzuschieben. Viele Pferdehalter haben – vermutlich noch aus den Zeiten der regelmäßigen Anwendung von Organophosphorsäure- Estern - einen Behandlungstermin Anfang Dezember im Kopf. Diese „Nikolausbehandlung“   kommt jedoch insofern zu spät, als sich makrozyklische Laktone im gesamten Gewebe verteilen und bereits die wandernden Larven erreichen. Daher ist es nicht sinnvoll, den Dassellarven unnötig viel Zeit und damit auch Schadwirkung im
Pferdekörper zuzugestehen. In Jahren bzw. in Regionen mit übermäßig starkem Dassel-Aufkommen kann es stattdessen sinnvoll sein, eine zweite Behandlung im Januar vorzunehmen, um größere Mengen von Nachzüglern zu erfassen. Aufgrund der ohnehin zusätzlichen breiten anthelminthischen Wirkung der makrozyklischen Laktone eröffnet deren Anwendung in Kombination mit dem Wirkstoff Praziquantel die Möglichkeit, auch die Bandwürmer zu erfassen und auf diese Weise eine effektive Komplettbehandlung aller wesentlichen Parasiten des Pferdes zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt – am Ende der Weideperiode – durchzuführen. Meistens wird von den Tierärzten Ivomec als zu verwendende Wurmkur empfohlen.     

Dasselfliegen (Bremsen; ch-d. Brämen) sind eine Familie von sehr schädlichen Fliegen, Säugetierparasiten, die ihre Eier auf der Haut von Hausvieh und Wild deponieren und deren Larven Entzündungen und Geschwülste verursachen.

Die Dasselfliegen sind mittelgroße bis große Fliegen und sehen wie kleine Hummeln aus. Sie tragen oft einen Haarpelz, haben aber als echte Fliegen nur ein Paar Flügel. Ihr Flugvermögen ist gut entwickelt, die Flügel sind gut ausgeprägt und gross, ihre Mundwerkzeuge sind jedoch rückgebildet. Weitere Merkmale sind eine gewinkelte Media und Thorakalschüppchen. Am hinteren Stigma des Thorax ist eine deutliche Borstenreihe (Hypopleuralborsten) ausgebildet.

Die Dasselfliegen fliegen gerne erhöhte Punkte, wie Bergspitzen, hohe Baumkronen etc. an, wo sie sich paaren. Die Weibchen legen Eier oder Larven auf einem Wirtstier ab. Der Anflug der Oestriden-Weibchen löst bei ihren Wirten panikartige Fluchtreaktionen aus.

Weltweit sind ca. 64 Arten beschrieben worden, 11 davon treten in Deutschland auf.
 

Rinderdasseln im Allgemeinen

Die beiden Rinder-Dasselfliegen (Hypoderma lineatus und Hypoderma bovis) sind in allen nördlichen Ländern mit gemässigtem Klima weit verbreitet. Sie werden immer seltener, je weiter man sich nach Süden begibt. Heute dominiert als Erreger die kleine Dasselfliege (Hypoderma lineatum), früher war die grosse Dasselfliege (Hypoderma bovis) häufiger.
Im allgemeinen sind sie stark an ihre Wirtstiere (Rinder, seltener Ziegen, Hirsche, Pferde) gebunden, aber es sind auch Fälle bekannt, wo andere Tiere und sogar Menschen von Rinder-Dasselfliegen geplagt wurden.

Es zeigte sich, dass die Verbreitungsgebiete der Dasselfliege und der Dasselkrankheit nicht identisch sind. Grund: Befallene Sömmerungsrinder bringen die Larven unter ihrer Haut in den Stall zurück und im darauffolgenden Frühjahr brechen dann die Beulen aus und geben die Fliegenbrut frei. Ein einziges Weibchen kann eine ganze Herde verseuchen und da die Fliegen bis zu fünf Kilometer weit fliegen können, breitet sich die Krankheit auch leicht aus. Schmerzen, Häuteschäden, verringerte Milchleistung und eine verstärkte Neigung zu Infektionen sind die unangenehmen Folgen bei der Vermehrung der Dasselfliege.

Während der Sommermonate werden die Rinder stark von den erwachsenen Weibchen irritiert, die unablässig um sie herumschwirren und sich ab und zu auf ihren Beinen oder ihrem Bauch niederlassen, um Eier abzulegen. Die Eier werden an langbehaarten Stellen tief ins Fell gelegt und dort festgeklebt. Die Larven schlüpfen nach 3-4 Tagen und sind dann 0,75-1 mm lang. In diesem Stadium kriechen sie bis auf die Oberhaut und durchbohren diese mit Hilfe eines ätzenden Ferments mit ihren kleinen, scharfen Mundwerkzeugen. Danach arbeiten sie sich in den Körper und parasitisieren dort mehrere Monate. Sobald sie ausgereift sind, verlassen die Larven die so genannten Dasselbeulen ihres unfreiwilligen Wirtes.

Der Anflug der Weibchen der Grossen Rinderdasselfliege kann so schlimm sein, dass ganze Rinderherden in Panik geraten. Der Flugton der Schmarotzer erzeugt einen Erregungszustand, der bewirkt, dass die Rinder in panischer Angst, mit gesenkten Köpfen und aufgestellten Schwänzen davonstürzen. Ohne Rücksicht auf Gräben und Zäune tragen sie dabei nicht selten Beinbrüche, Verrenkungen und Verletzungen an der Bauchregion davon. Bei befallenen Rindern verschlechtert sich zusätzlich das Allgemeinbefinden, die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionskrankheiten, die Milchproduktion ist reduziert. Hinzu kommen die Hautschäden, die besonders früher bei der Lederindustrie zu grossen Verlusten geführt haben.

Im Frühling bis Frühsommer imponieren die Larven als Dasselbeulen mit Luftloch auf dem Rücken befallener Tiere. Entsprechend dem Wanderweg der Larven findet man grüngelbliche, fibrinös-gallertige Exsudatmassen sowie subcutis eitrig-nekrotisierende Prozesse.

Die Schwärmzeit der Fliegen dauert vom Mai bis September. Während dieser Zeit legen die Fliegen ihre Eier an den Extremitäten der Tiere ab. Die Larven dringen durch die Haut in den Körper ein und wandern bis Ende November an ihre Prädilektionsstelle : H.bovis :
Epiduralfett des Spinalkanals, H.lineatum : Submucosa des Oesophagus. Nach einer Ruhephase wird die Wanderung im Spätwinter-Frühjahr fortgesetzt. Die Larven erreichen die Subcutis der Rückenregion normalerweise zwischen März und Juni. Die Tiere sollen nicht zwischen 15. Dezember und März behandelt werden, da dies durch Abtöten der Larven zu Lähmungserscheinungen oder Blähungen führen kann. Die Rinder werden je nach Region mehrheitlich auf den Alpweiden (Sömmerung), z.T. aber auch auf den Heimweiden (Flachland) angesteckt.

Klinisch eindeutig nachweisbar ist der Befall durch die Dasselbeulen und den Antikörpernachweis (mittels ELISA, Untersuchungsmaterial: Blutproben, Milchproben.). Es muss darauf geachtet werden, dass die Dasselbeulen nicht mit Hautallergien verwechselt werden. Es existieren keine Vakzine, eine Immunprophylaxe ist somit nicht möglich.

Rinderdasseln spezifisch

Hypoderma bovis, die Grosse Rinderdasselfliege

Besonders an heissen und sonnigen Tagen stellt die Grosse Rinderdasselfliege ein grosses Problem für Rinder dar. Sie fliegt die Wirtstiere mit ausgestülpter Legeröhre an und legt in wenigen Sekunden ihre Eier bevorzugt an Gliedmassen und Unterbauch ab. Nach drei bis sieben Tagen schlüpfen die Junglarven und bohren sich in den Wirtskörper ein. Im Laufe von sieben Monaten wandern sie im Körper der Rinder entlang der peripheren Nervenbahnen bis zur Rückenregion vor.     


Nicht selten wird dabei der Wirbelkanal passiert. Abgegebene Verdauungsenzyme zerstören das umliegende Gewebe der Wirtstiere und in diesem Lumen bewegen sich die Larven fort. Im Rücken häuten sich die Larven und die Larve 2 dringt in die Haut ein. Hier erzeugt sie eine Fistel, durch eine Hautöffnung kann die über das hintere Stigmenpaar Sauerstoff aufnehmen. Die Larve 3 verlässt den Wirt im nächsten Frühling und verpuppt sich im Boden. Gelegentlich befällt die Grosse Rinderdasselfliege Zebu, Wasserbüffel, Pferd und Schaf.
Auch beim Menschen kann sie vorkommen. Hier findet jedoch keine vollständige Entwicklung statt, da die Maden vorzeitig auswandern.


Hypoderma lineatum, die Kleine Rinderdasselfliege

Im Gegensatz zur Grossen Rinderdasselfliege (Hypoderma bovis), löst die Kleine Rinderdasselfliege (Hypoderma lineatum) keine Fluchtreaktion bei ihren Wirten aus. Die Fliegen-Weibchen fliegen ihre Wirte nicht mit lauten Fluggeräuschen an, sondern legen oft die letzten Meter zu Fuss zurück um dann unbemerkt ihre Eier abzulegen. An einem Wirtshaar können bis zu 20 Eier angeheftet werden. Die Eiablage erfolgt auch bei trübem Wetter. Die schlüpfenden Junglarven bohren sich wahrscheinlich nur selten an der Eiablagestelle in den Wirtskörper ein. Sie gelangen wohl häufiger durch Ablecken über das Maul in die Muskulatur der Speiseröhre. Hier halten sie sich etwa 7 Monate auf und wandern anschliessend über da Zwerchfell und die Zwischenrippenmuskulatur in den Rücken der Rinder zu wandern. Hier erzeugen sie ähnliche Dasselbeulen wie die Larven der Grossen Rinderdasselfliege.

Die Vorbeuge im Herbst ist einfach, wirkungsvoll und verhindert Schäden im folgenden Frühjahr. Verschiedene Mittel stehen zur Verfügung; sie können gespritzt oder äusserlich angewendet werden:

Avermectine sind Breitspektrum-Medikamente zur Parasitenbekämpfung. Sie töten sowohl innere als auch äussere Parasiten ab und wirken gleichzeitig gegen Magen-Darm-Würmer und gegen Dasseln.
Phosphorsäureester (z.B. Neguvon®) werden auf den Rücken aufgegossen, dringen durch die Haut und töten die wandernden Larven ab. Das Medikament wird innerhalb weniger Stunden abgebaut. Bei sachgemässer Anwendung sind weder Rückstände in der Milch, noch negative Auswirkungen auf die Gesundheit der behandelten Tiere zu befürchten.

In beiden Fällen muss die Behandlung vor dem 1. Dezember erfolgen, weil die im Körper wandernden Dassellarven sonst bereits den Wirbelkanal oder die Speiseröhre erreicht haben. Wenn sie dort abgetötet werden, können Gewebereaktionen mit Lähmungen oder Blähungen die Folge sein, welche unter Umständen tödlich verlaufen.

Eine Frühjahrsbehandlung erfolgt, wenn bereits Dasselbeulen auf dem Rücken der Tiere festgestellt wurden. Neguvon® oder Tikzid® werden auf dem Rücken aufgetragen und töten die Larven ab. Die Weiterentwicklung zur Fliege wird damit zwar verhindert. Schäden an der Haut und entstandene Schmerzen können jedoch nicht mehr rückgängig gemacht werden. Die Dasselbehandlung im Herbst hat damit einen höheren ökonomischen Wert und auch einen tierschützerischen Aspekt. Siehe auch Krankheiten M  Magendasseln




                                                                                                                                      
(zurück)

Druse

Die Druse ist eine bakterielle Infektion, ausgelöst durch den Erreger Streptococus equi. Diese Bakterium wird über die Atemluft, den Speichel sowie Nasenausfluß übertragen und ist hochgradig ansteckend. In der Regel infizieren sich Pferde zwischen dem ersten bis hin zum fünften Lebensjahr mit der Druse, Die Inkubationszeit liegt bei bis zu zehn Tagen, teilweise kann die Krankheit auch bereits nach drei Tagen ausbrechen. Während der Inkubations- zeit ist das betroffene Pferd bereits überträger der Krankheit und ist ein Risiko für seine Artgenossen. Auch nach einer bereits überstandenen können die Erreger noch Monate weiter übertragen werden. Die auslösenden Bakterien setzen sich in den Lymphknoten im Kehlbereich und der oberen Halsregion fest und führen an diesen Stellen zu gut sicht- und fühlbaren Schwellungen, an denen das Pferd mit Schmerz auf Berührung reagiert. Zu den Schwellungen kommt noch hohes Fieber von mehr als 40°C, Husten und Atemnot, Nasenausfluß und, je nach Schwere, ein depressives Verhalten und Freßunlust. Die Symptome, mit Ausnahme des Fiebers treten allerdings nicht bei allen Fällen einer Druse auf. Wird die Druse nicht konsequent therapiert, kann es zu schweren Komplikationen führen. Bedingt durch die Lymphschwellungen verengt sich der Rachenraum und behindert die Atmung, der linke Kehlkopfnerv kann gelähmt werden und das Kehlkopfpfeifen verursachen. In den Luftsäcken entstehen u.U. Abszesse, die in schweren Fällen Metastasen im Gehirn, in Gelenken, in der Leber, Lunge und den Nieren bilden und dann lebensbedrohlich sind. Helfen können warme Wickel in der Kehlregion, sofern der Tierarzt zustimmt. Das Pferd sollte in einer sauberen Box mit viel frischer, aber zug- und staubfreier Luft untergebracht werden. Die Druse ist eine Pferdekrankheit und wird auch als Coryza contagiosa equorum oder Adenitis equorum bezeichnet. Diese sehr ansteckende Infektionskrankheit befällt die oberen Luftwege beim Pferd. Verursacht wird die Druse durch das Bakterium Streptococcus equi. Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 7 Tage, der Erreger verbreitet sich im Tier über das Blut und die Lymphe. Neben einem Katarrh der Nase mit schleimig-eitrigem Nasenausfluss, Husten und hohem Fieber kommt es häufig zu einer Vereiterung der zugehörigen Kopflymphknoten (v.a. Unterkieferlymphknoten, Lnn. mandibulares und Kehlgangslymphknoten, Lnn. retropharyngei). Bei Befall der Kehlgangslymphknoten kann die Erkrankung auf den Luftsack übergreifen und zu einer Vereiterung des Luftsacks führen. Durch Übergreifen auf die Lunge kann sich eine Lungenentzündung entwickeln. Die Erkrankung ist ohne Behandlung nicht selten tödlich, allerdings kann Druse manchmal auch bei Behandlung zum Tode des Pferdes führen. Bei rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose gut. Da es sich um eine bakterielle Erkrankung handelt, lassen sich Antibiotika einsetzen. Auch eine vorbeugende Impfung ist möglich. 

Ursachen
Kontakt mit einem erkrankten Pferd, oder dessen Putzzeug.


Symptome
Apathie, Fieber, Schwellung der Lymphknoten im Kopfbereich. Abgeschlagenheit, Futterverweigerung, Fieber, Schluckbeschwerden.


Behandlung
Das Pferd isolieren, warmhalten, Tierarzt rufen, Ruhe.


betroffener Körperteil   
                                                                                                                                                                                     Kopf
Druse ist nicht auf den Menschen übertragbar, aber er kann den Erreger übertragen!!

                                                                                                                                                                                                     
(zurück)

Dick

Ist mein Pferd zu dick? Es gibt eine ganz einfache Faustregel: Die Rippen eines Pferdes sollten nicht zu sehen aber zu fühlen sein! Was natürlich gerade bei Pony mit dickem Winterfell nicht immer ganz einfach ist. Bei untergewichtigen Pferden ist es ratsam einen möglichen Wurmbefall zu prüfen, wie auch die Zähne zu untersuchen, da gerade bei Pferden die überwiegend in der Box gehalten werden so genannte Zahnhaken dem Pferd das Fressen erschweren.                                                                                                  (zurück)

 

 

Dämpfigkeit

Unter Dämpfigkeit versteht man unheilbar chronische Funktionsstörungen der Atmung, bei denen die Lungenbläschen (Alveolen) irreversibel geschädigt sind.Eine Dämpfigkeit kann durch verschiedene vor- angegangene Erkrankungen ausgelöst werden. Darunter fallen z.B. die Lungenentzündung, chronische Bronchitis, Lungenwürmer und auf den Atmungstrakt wirkende Allergien. Ein Pferd in Ruhe benötigt pro Stunde rund 300m³ Atemluft. Bedingt durch die Funktionsstörungen der Atemwege setzt es zur Unterstützung die Bauchmuskulatur ein, um die be- nötigte Menge Luft ein- und auszuatmen. Die Bauchmuskulatur unterliegt einer ständigen Anspannung, wodurch sich entlang des Rippenbogens unter dem Bauch eine sichtbare Vertiefung, die Dampfrinne, ausbildet. Diese Dampfrinne gilt als sicheres Zeichen einer un- heilbaren Dämpfigkeit. Als Dämpfigkeit oder Dampf wird das chronische, unheilbare Stadium einer Erkrankung der Atemwege oder des Herzens bei einem Pferd bezeichnet. Es handelt sich also nicht um eine eigene Krankheit, sondern um einen Krankheitszustand als Folge überdehnter Lungenbläschen oder einer Herzentzündung. Dämpfigkeit ist vergleichbar mit Asthma beim Menschen. Stark dämpfige Pferde leiden unter ständiger Atemnot. Das Einatmen ist deutlich verkürzt; beim mühsamen, längeren Ausatmen entsteht die Dampfrinne. Die als Dämpfigkeit anzusprechenden, unheilbaren Krankheitszustände sind das chronische Lungenemphysem, die chronische Bronchitis, die chronische Lungenentzündung, Neubildungen in der Lunge, Klappenfehler des Herzens und andere unheilbare Herzkrankheiten. Auch die Dämpfigkeit oder der "Dampf" beim Pferd resultiert häufig aus einer verschleppten Bronchitis, die mit Husten begann. Bei der chronisch-obstruktiven Bronchitis (COB) muß in der Regel davon ausgegangen werden, daß die Krankheit an sich unheilbar ist. Als zentrales Ereignis der COB ist die Obstruktion der kleinen Atemwege anzusehen.                                                                                                                         
(zurück)  

Dummkoller

Dummkoller ist nur sehr unzureichend definiert als zentralnervöse Erkrankung mit Bewußtseinstrübung; die wesentliche häufigere spinale Ataxie fällt beispielsweise nicht unter diesen Begriff. Der Dummkoller ist eine Gehirnkrankheit, die nicht durch Infektion verursacht wird. Vermehrtes Gehirnwasser, Geschwülste oder toxische Stoffwechselprodukte können die Ursache sein. Das Pferd wirkt geistesgestört. Der Krankheitsverlauf ist unterschiedlich lang, führt aber in der Regel zum Tode. Vor allem bei Tumoren oder auch bei der Gehirnwassersucht bestehen keine Heilungsaussichten. Merkwürdig erscheinendes Verhalten hat nicht unbedingt etwas mit Dummkoller zu tun. Dummkoller, auch als Dummsein oder einfach nur Koller bekannt, ist eine Bewußtseinseintrübende Gehirnwassersucht, die akut oder über einen längeren Zeitraum auftritt. Bei einer Gehirnwassersucht wird der Abfluss des Gehirnwassers aus der Schädelhöhle durch verschiedene Ursachen eingeschränkt oder völlig verhindert. Durch diesem Umstand kommt es zu einem verstärkten Absterben der Gehirnzellen. Als Auslöser kommen zum Beispiel Geschwüre, toxisch wirkende Stoffwechselprodukte oder die Bornasche Krankheit zum Tragen. Die Erkrankung kann über einen sehr langen Zeitraum verlaufen, sie endet zumeist tödlich. Nicht immer muss hier aber der Dummkoller die Todesursache darstellen. Häufig führen die den Dummkoller verursachenden Erkrankungen zum Tode. Die Erkrankung ist chronisch und prinzipiell unheilbar. Es gibt kaum typische Anzeichen für Dummkoller. Die meisten Pferde werden verhaltens- auffällig, zeigen einen stieren Blick, wirken ständig schläfrig, der Kopf ist meistens gesenkt. Die Ohren zeigen ein unphysiologisches Spiel, das (Schmerz-) Empfinden wird stark herabgesetzt, beim Fressen wird das Futter im Maul "vergessen". Auch kann es passieren, dass das Pferd beim trinken die Nüstern komplett unter Wasser hält und dadurch Wasser einatmet. Kreuzt man einem unter Dummkoller leidenden Pferd die Vorderbeine, bleiben die Tiere in dieser Position stehen. Dummkoller zählte früher mit zu den sechs Hauptmängeln im Rahmen der kaiserlichen Viehmängelverordnung. Diese Regelung mit den Gewährsmängeln und Gewährsfristen ist seit dem 01. Januar 2002 Geschichte und wird durch die Reform im Schuldrecht im Bezug auf den Verbrauchsgüterschutz abgelöst.

                                                                                                                                                                                                                                                                            
  (zurück)

Dünndarmentzündung 

Entzündliche Veränderung der Dünndarmschleimhaut. Die Beschwerden der Magenschleimhautentzündung (Gastritis) äußern sich durch Beschwerden, die mit einer Dünndarmentzündung vergleichbar sind.

Darmentzündung 
Zur Behandlung gehören die Linderung der Darmentzündung durch... die Verfütterung einer reizarmen, aber nährstoffreichen Ration.

Darmkatarrh
Die einfachste Form [einer entzündlicher Erkrankung des Darmes] ist der akute Darmkatarrh (Enteritis catarrhalis acuta), der im Verlauf von Allgemeinerkrankungen durch Streß, Erschöpfung, Antibiotikaintoleranz, Fütterungsfehler, immunologische Reaktionen, Parasitenbefall, Virusinfektionen oder bakterielle Infektionen auftreten kann.

Enteritis 
Bei gestörtem Darmmilieu können z. B. Colibakterien vom Dickdarm in den Dünndarm aufsteigen und eine Enteritis verursachen.

                                                                                                                                                                                                            
(zurück)

Durchfall

Bei sehr verschiedenen Erkrankungen auftretende, häufige Entleerung von weichem bis dünnflüssigem Stuhl; häufigste Ursachen eines Durchfalls sind: 1. bakterielle oder Virusinfektion des Dams ; 2. Nahrungsunverträglichkeiten ; 3. nervös bedingte Überregbarkeit des Magen-Darm-Kanals; akute und chronische Entzündungen des Dünn- und Dickdarms. Starker Wurmbefall führt zu Darmentzündung und zu Durchfall.

Diarrhoe 
Im Vordergrund stehen bei Befall (mit Magenwürmern) Verdauungsstörungen, Diarrhoe, Obturation, leichtgradige "Krampfkolik", Leistungsminderung bzw. Mattigkeit, Abmagerung sowie Anämie. Eine Diarrhö bei Dünndarmerkrankungen kann sich klinisch nur dann manifestieren, wenn die anfallende Flüssigkeitsmenge die Resorptionsfähigkeit des Kolons übersteigt.
                                                                                                                                                                                                        
(zurück)

Distorsion

Bei einer Verstauchung handelt es sich um die Schädigung eines Gelenks, wobei die straffen Haltebänder und die Gelenkkapsel überdehnt werden und manchmal auch zerreißen. Prellungen und Verstauchungen entstehen durch eine starke Gewalteinwirkung, als Stoß, Schlag, Aufprall auf ein Gelenk. Ursachen [für traumatische Arthritis] können sein, z.B. Synovialitis, Kapsulitis, Distorsion, intraartikuläre Frakturen oder ein Riß der Menisken im Kniegelenk.
                                                                                                                                                                                                        
(zurück)

Dermatomykose

 Dermatomykose ist eine krankhafte Veränderungen der Haut und ihrer Anhangsgebilde, die von Pilzen aus den Gattungen Epidermophyton, Mikrosporum und Trichophyton hervorgerufen werden. Die häufig vorkommenden Pilzerkrankungen des Pferdes sind in der Regel ansteckend. Die Erkrankungen können sowohl vom Pferd auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden. Die fadenförmigen, mikroskopisch kleinen Pilze wuchern auf der Haut, in den Haarbälgen und in den Haaren selbst. Die Ansteckung erfolgt durch Berührung oder durch Übertragung mit dem Putzzeug, dem Sattel, der Satteldecke und der Einstreu. Die entstehenden Hautveränderungen sind nicht einheitlich. Auch der Juckreiz kann gänzlich fehlen. Wenn das mit Hautpilz befallene Pferd geputzt wird, sollte man immer Gummihandschuhe tragen, und die Handschuhe sollten zusammen mit dem Putzzeug in ein Desinfektionsmitttel gelegt werden.

Pilzbefall 
Feuchtwarmes Stallklima fördert den Pilzbefall, der ebenfalls hochgradig ansteckend ist.

Pilzinfektion 
Oft heilen Pilzinfektionen erst nach einer radikalen Haltungs- und Fütterungsumstellung ab. Wer genau auf die Lage der Hautveränderungen achtet, kann eine Dermatomykose besser von der ansonsten ähnlichen Räude unterscheiden.
                                                                                                                                                                                                        
(zurück)

Dermatitis

Die Benennung der Hautentzündung ist nach wie vor nicht einheitlich. Grundsätzlich dürfte zwar der Begriff "Dermatitis" für alle zutreffend sein, wie es auch in der angloamerikanischen Literatur üblich ist. Hierzulande werde verschieden Eingrenzungen vorgenommen. Teilweise werden nur akute Entzündungen als Dermatitis bezeichnet. Nach anderen Auffassungen darf von einer Dermatitis nur gesprochen werden, wenn die Entzündung akut und nicht allergisch bedingt ist. Die Schwierigkeiten einer solchen Differenzierung bestehen bei Hautkrankheiten mit biologischen Erregern insofern nicht, als diese nach ihrem Erreger als spezifische Krankheit (Räude,Trychopythie usw. ) benannt werden. Kortison als Salbe oder Spray, notfalls auch als Injektion, wirkt sehr schnell gegen die Hautentzündung, nach Absetzen der Behandlung erfolgt jedoch meist ein Rückfall. Als Dermatitis im engeren Sinne wird eine Entzündung der nicht sensibilisierten Haut verstanden, die alle ihre Schichten erfaßt und am häufigsten physikalische oder chemische Einwirkungen als Ursache hat. Die Intensität der Reaktion ist dosisabhängig.
                                                                                                                                                                                                            
(zurück)

Demodex-Räude 

Sie gehört zu den klinisch wenig auffälligen, seltener vorkommenden parasitären Hautkrankheiten des Pferdes. Die Infektion erfolgt durch Kontakt von Tier zu Tier, wahrscheinlich auch beim Pferd vornehmlich vom Muttertier auf das Saugfohlen. Beide Demodex-Arten sind streng wirtsspezifisch. Die Demodikose führt zu Knötchen sowie haarlosen Stellen im Kopfbereich, außerdem können Schulter-, Sattelgegend sowie mitunter auch die Unterbrust betroffen sein. Die Demodex-Räude kann mit unterschiedlich schweren Krankheitssymptomen einhergehen, von kleinen, haarlosen Stellen über schuppende Ekzeme bis hin zu hochgradigen Schwellungen, blutig-eitrigen Pusteln und Knötchen, verbunden mit unterschiedlich starkem Juckreiz. Sie wird auch als Demodikose, Chorioptesräude, Psoroptesräude oder Sarkoptesräude bezeichnet.
                                                                                                                                                                                                                
(zurück)

Darmverschluss

Unter einem Darmverschluss verstehen Experten den teilweisen oder totalen Verschluss des Dick- oder Dünndarmes. Bei einem teilweisen Verschluss können Gas und Flüssigkeit nach wie vor passieren. Ein mechanischer Verschluss kann durch eine innere Verlegung oder Verengung des Darmlumens oder durch eine äussere Einschnürung des Darmrohres und seiner Gefässe verursacht werden. Dagegen wird ein dynamischer Verschluss durch Darmlähmung oder durch einen -krampf ausgelöst. Die Einengung einer Darmschlinge löst eine ganze Kettenreaktion im Körper aus. Unter anderem kommt es zu einer übermässigen Darmtätigkeit gegen diese Schlinge, während die angestaute Flüssigkeit nicht weiterfliessen und Gase nicht entweichen können. Die Folge ist eine erhebliche Umfangserweiterung des Darmrohres in dem vor der Verstopfung gelegenen Teil. Die Blutzirkulation wird beeinträchtigt. Die Symptome eines Darmverschlusses sind heftige, andauernde Kolikschmerzen, Anschwellung des Rumpfes sowie erhöhte Atmung und Pulsfrequenz. Es gibt viele Möglichkeiten, die zu einem Darmverschluss führen können. Der "Ileus" wird oft als "Knoten im Darm" verstanden und erklärt. Pferde mit Krampfkolik, Magenschleimhautläsionen oder einfachen Obstruktionen des Dickdarmes zeigten nur geringe klinische Symptome.
                                                                                                                                                                                                        
  (zurück)

Darmverschlingung 

Lebensbedrohende Verlagerung eines Darmabschnitts beim Pferd, meist in Folge einer Kolik. Manche alten Ansichten sind heute längst überholt - etwa daß Koppen Koliken verursacht oder daß man einen Koliker mit allen Mitteln am Wälzen hindern muß, um Darmverschlingungen bis hin zu Magen- oder Darmbrüchen zu vermeiden. Als ein altes Hausmittel, das allerdings nur unter aller größtzer Vorsicht angewendet werden sollte gilt eine Mischung aus 1 Liter schwarzem Kaffe, 1/4 Liter Rapsöl, 1/8 Liter Rizinussöl und 10 Aspirintabletten. Von dieser Mischung maximal 5 Eßlöffel dem Pferd einflößen und genauestens beobachten( meinem Araber hat diese Zusammensetzung das Leben gerettet).
                                                                                                                                                                                                       
(zurück)


Darmverlagerung 

Unter der Obturatio intestini versteht man die innere Verlegung des Darmes durch Gebilde, die sich im Darmtrakt entwickeln, wie Darmsteine, pflanzliche Konkremente, verhärtete oder verfilzte Kotmassen oder andererseits durch aufgenommene Fremdkörper und Parasitenansammlungen. Der Kotabsatz ist anfänglich vorhanden, später fehlt er. Bei der rektalen Untersuchung findet man das Rektum und das kleine Colon anfangs gefüllt und erst später meist leer. An der Schleimhaut befindet sich ein zäher, pappiger Schleim. Die Darmverlagerung hat zur Folge, daß der Blutkreislauf im Darm wesentlich gestört wird.                                                                        
(zurück)   

Darmkrampf

Eine Krampfkolik führt im allgemeinen zu plötzlich auftretenden, kurzzeitigen, äußerst schmerzhaften Kolikanfällen, häufig mit Absatz von breiigem bis flüssigem Kot. Die peristaltischen Darmgeräusche sind zunächst verstärkt. Im weitern Verlauf kommt es zu einem tonischen Dauerkrampf, der die Darmbewegungen unterdrückt, sodass dann keine oder nur sehr geringe Darmgeräusche zu hören sind. Charakterisch für eine Krampfkolik, die mit über 50 Prozent häufigste Kolikursache, sind weinge Minuten andauernde, heftige Attacken. Die Ausdehnung der Darmwand bewirkt einen lokalen Darmkrampf und durch den Druck wird weiter Flüssigkeit ausgepresst.

Spastische Kolik                                                                                                                                                                                        Die spastische Kolik beginnt plötzlich und heftig und erfolgt in Intervallen von fünf bis zehn Minuten.                                                 (zurück)   

Darmstein 

Ein "Stein" im Darm des Pferdes, der aus Mineralien aus dem Futter oder aus Darmsekreten besteht. Normalerweise bildet er sich um einen Fremdkörper herum, der nicht sehr groß zu sein braucht. Kleine, kieselähnliche Enterolithen können mit dem Kot ausgeschieden werden. Sie können aber auch im Darmtrakt verbleiben und dort so groß werden, dass sie die Fortbewegung des Futterbreis behindern. Fremdkörper und Darmsteine bleiben längere Zeit im großen Kolon liegen, so daß man sie als Zufallsbefund bei der Schlachtung finden kann. Erst wenn sie in die engeren Darmteile gelangen, verursachen sie einen Darmverschluss.
                                                                                                                                                                                                              
(zurück)  

Darmkatarrh (2)

Die einfachste Form [einer entzündlicher Erkrankung des Darmes] ist der akute Darmkatarrh (Enteritis catarrhalis acuta), der im Verlauf von Allgemeinerkrankungen durch Streß, Erschöpfung, Antibiotikaintoleranz, Fütterungsfehler, immunologische Reaktionen, Parasitenbefall, Virusinfektionen oder bakterielle Infektionen auftreten kann.

Enteritis 
Bei gestörtem Darmmilieu können z. B. Colibakterien vom Dickdarm in den Dünndarm aufsteigen und eine Enteritis verursachen.
                                                                                                                                                                                                                
(zurück) 

Darmblähung

Die Aufnahme von blähenden Futtermitteln wie Klee oder Luzerne führt zu einem exzessiven Gärungsprozess im Darm und zu dessen übermäßiger Ausdehnung. Diese bewirkt u.a. eine Behinderung der Atmung und der Blutzirkulation sowie eine sichtbare Vergrößerung des Bauchumfanges. Die Darmgeräusche sind zunächst verstärkt, später unterdrückt. Der Kot ist weich und mit Gasblasen durchsetzt. Eine Gas- oder Windkolik äussert sich in schwachen Aufblähungen des Tieres und Koliksymptomen, verbunden mit lebhaften Darmgeräuschen. Die Darmblähung, die auch als Windkolik bezeichnet wird, ist gekennzeichnet durch eine übermäßige Ausdehnung des Darmes infolge rascher Gasentwicklung.                                                                                                                                                                                      (zurück)    

Darmanschoppung

Durch angeschopptes Futter im Dickdarm -entstanden durch Holz, verholztes Heu, usw. kann es zu einer Verstopfungskolik kommen. Es entsteht im Darm ein Pfropfen, der den kompletten Darm abschließt und jede weitere Darmtätigkeit zum Erliegen bringt. Diese Kolik zeigt sich mit den ganz typischen Koliksymptomen. Hinzu kommt oftmals eine sehr trockene Unterlippe. Wasser wird wie gewohnt genommen, aber Futter wird verweigert. Das kranke Pferd legt sich oft hin oder nimmt eine starre Stellung ein. Abhängig von der Art der Beschwerden unterscheiden die meisten Tiermediziner außerdem zwischen Verstopfungs-, Gas-, und Krampfkoliken. Eine Verstopfungskolik droht auch, wenn das Pferd Sand oder Erde frißt. Eine Darmanschoppung ist nichts anderes als die Anhäufung und Eintrocknung von Futter oder Kotpartikeln an natürlich oder krankhaft verengten Darmabschnitten. Zur Vorbeugung gegen die sog. Sandkoliken helfen regelmäßige Kuren mit Sandflohsamenschalen.

Anschoppungskolik                                                                                                                                                  Das Pferd hat gekolikt. Vom Haustierarzt wurde eine Anschoppungskolik diagnostiziert.

Obstipation                                                                                                                                                             Die Prognose ist in diesem Fall günstig, da es durch die Therapie bereits zu einer Erweichung der Obstipation gekommen ist und keine Lageveränderungen vorliegen.                                                                                                                                                                     (zurück)