Krankheiten P

Pferdebremse, Phlegmone, Periodische Augenentzündung, Piroplasmose, Pleuritis, Pyodermie, Piephacke, Pferdepiroplasmose , Pferdegrippe, Parasiten, ParalysePneumoniePatellarluxation

Pferdebremse

Der Stich der bis zu 2 cm großen Pferdebremse ist aufgrund der Größe der Mundwerkzeuge dieser Tiere besonders schmerzhaft. In den Sommermonaten kann es durch massiven Befall mit Bremsen (Tabaniden) zu Verhaltensstörungen bei Pferd kommen. In südlicheren Ländern wird unter anderem die Infektiöse Anämie der Pferde durch Tabaniden übertragen. Diese Erkrankung wurde bereits des öfteren durch importierte Pferde hier in Deutschland beobachtet. Durch die fortschreitende Klimaveränderungen wäre es denkbar, dass diese Erkrankung auch bei uns bald heimisch wird.                                                                                                                                                     (zurück)

Phlegmone

Die Phlegmone ist eine eitrige sich ausbreitende Infektion der Weichteile. Die phlegmonöse Entzündung der Haut wird Erysipel (Wundrose) genannt.
UrsacheErreger sind zumeist (hämolisierende) Streptokokken, aber auch andere Bakterien können eine phlegmonöse Entzündung hervorrufen.
Die Behandlung erfolgt in erster Linie mit geeigneten Antibiotika. Bei "Einschmelzen" der Phlegmone kann auch eine chirurgische Wundbehandlung mit Entfernung des avitalen Gewebes und Eiters (Debridement/Drainage) notwendig werden.
Diese Krankheit wird verursacht durch eiterbildende Bakterien, die durch kleine, oft nicht erkennbare Verletzungen unter die Haut gelangen. Die betroffenen Stellen sind die Beine. Es treten entzündliche Schwellungen auf, und es bilden sich eitrige Stellen, die langwierige Wundprozesse nach sich ziehen. Der Eiter kann in Blutgefäße oder Gelenke eindringen und dadurch schwerwiegende Folgen verursachen. Die Symptome dafür sind plötzlich auftretende warme Schwellungen an den Beinen, die sich schnell vergrößern, dann heiß und schmerzhaft werden. Lahmheit des Beines (das sich nicht mehr beugen lässt), ansteigende Körpertemperatur und Futterverweigerung. Wichtig ist, das Pferd ruhig zu stellen, Temperatur prüfen, Tierarzt sofort benachrichtigen, und bis zu seinem Eintreffen das betroffene Bein intensiv mit kaltem Wasser kühlen. Tetanusschutz überprüfen!

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Periodische Augenentzündung

Unter der periodischen Augenentzündung versteht man eine Entzündung der mittleren Augenhaut, die eine starke Tendenz zu Rezidiven (Neu-Auftreten) bis zur möglichen Erblindung des befallenen Auges zeigt. Die früher als Mondblindheit bezeichnete Erkrankung zählt beim Kauf eines Pferdes zu den sogenannten Gewährsmängeln. Die Augen werden deshalb bei der Ankaufsuntersuchung auf Spuren zurückliegender Entzündungsschübe untersucht. Die Ursachen der Erkrankung sind noch immer nicht eindeutig geklärt und reichen von bakteriellen Infektionen, über allergische Vorgänge bis hin zu Vererbungstheorien. Zur Zeit wird der Infektion mit Leptospiren eine große Bedeutung als Krankheitsursache zugesprochen. Akute, für den Laien erkennbare Symptome der periodischen Augenentzündung sind Lichtscheue, Tränenfluß, starke Schmerzhaftigkeit und ein fast geschlossenes, zusammengekniffenes Auge... Die Prognose ist zumeist ungünstig. Nur selten kommt es zu einem Stillstand der Erkrankung, zumeist folgen weiter Schübe im Abstand von 4-6 Wochen, einigen Monaten oder auch erst nach einem Jahr, die zu einer starken Beeinflussung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung führen können.

Die ERU "Periodische Augenentzündung“ ( auch Mondblindheit genannt) als Hauptmangel im alten Pferdekaufrecht- ist eine häufige und folgenschwere Krankheit beim Pferd. Sie führt in den meisten Fällen mittel- bis langfristig zur Erblindung des betroffenen Auges. In verschiedenen Publikationen wird eine durchschnittliche Erkrankungsrate in der Pferdepopulation von 6 bis 9 % angegeben.

Auslöser der Erkrankung ist nach neueren Erkenntnissen eine Infektion des inneren Auges mit einer Bakterienart (Leptospiren) und einer daraus resultierenden immunologischen Reaktion gegen körpereigene Strukturen des inneren Auges.
Bei ca. einem Drittel der betroffenen Pferde erkranken beide Augen. Die auslösenden Leptospiren kommen überall vor und werden meist über Mäuse etc. weiterverbreitet. Die Aufnahme erfolgt über Futter und/oder Wasser. Antikörperuntersuchungen im Blut zeigen, dass nahezu jedes Pferd im Laufe seines Lebens mit diesen Bakterien in Kontakt kommt. Warum bei einigen Pferden eine Auswanderung der Leptospiren aus dem Blutgefäßsystem in den Glaskörper des Auges erfolgt, ist bisher nicht geklärt. Die Inkubationszeit von Aufnahme der Bakterien bis hin zum Ausbruch eines akuten Schubes kann Jahre betragen, so dass bei einer akuten Augenentzündung keine Bakterien in der Blutbahn mehr zu erwarten sind.


Klinische Symptomatik
Bei einer akuten inneren Augenentzündung (Uveitis) ist das betroffene Auge meist geschwollen, wird zugekniffen, es tränt stark und ist lichtempfindlich. Häufig ist das Auge getrübt. Die Schübe sind in der Regel sehr schmerzhaft. Ein weiteres Symptom ist die in allen Fällen stark verengte Pupille (Miosis). Die Ausprägung der klinischen Symptomatik eines akuten Schubes kann sich von Pferd zu Pferd allerdings sehr unterscheiden. Während bei vielen Pferden die starke Schmerzhaftigkeit nicht zu übersehen ist, gibt es auch Fälle mit abgeschwächter Symptomatik, so dass dem Besitzer häufig nur eine kleine Tränenspur oder vermehrtes Blinzeln auffällt. In diesen Fällen besteht die Gefahr, dass die Erkrankung als ???fliegenbedingte Bindehautentzündung“ in Eigenregie behandelt wird, um Tierarztkosten zu sparen, und somit die eigentliche Erkrankung unnötig lange unerkannt bleibt. Typische Befunde nach abgelaufener Entzündung sind Folgeschäden wie Verklebungen der Iris, Linsentrübungen, Glaskörpertrübungen, -verflüssigung und -einlagerungen. Häufig ist eine Verkleinerung des Augapfels zu erkennen. In einigen Fällen kommt es zu einer sekundären Augeninnendruckerhöhung (Glaukom). Auch eine Netzhautablösung und daraus resultierende Erblindung tritt oft als Spätfolge ein, in Einzelfällen auch schon nach wenigen Schüben.


Behandlung
Ein akuter Entzündungsschub muss unverzüglich behandelt werden. Hierbei muss zunächst versucht werden, den Pupillarkrampf zu lösen und die Pupille weitzustellen. Dies kann zum einen Verklebungen der Pupille verhindern und wirkt zum anderen durch Entspannung der Pupillarmuskeln schmerzlindernd. Dies geschieht mit Atropin Augentropfen oder –salben. In hartnäckigen Fällen ist auch eine Injektion direkt unter die Bindehaut des Augapfels (???Sprengspritze“) angezeigt. Zusätzlich erfolgt eine antientzündliche Augensalbenbehandlung mit einer cortisonhaltigen Augensalbe. Wichtig ist die häufige Applikation in der akuten Phase (optimal 6 – 8x täglich). Begleitend kann das Pferd systemisch (übers Maul oder durch Spritzen) mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten behandelt werden.


Vitrektomie
Ist die Diagnose einer ERU gesichert, so kann man zur Vorbeugung von weiteren Entzündungsschüben eine Operation des inneren Auges durchführen, in der das Glaskörpermaterial des betroffenen Auges ausgetauscht wird (Vitrektomie). Hierzu werden zwei Zugänge über die weiße Augenhaut (Sklera) in den Glaskörper gemacht. Während über den einen Zugang mit dem Vitrektom das Glaskörpermaterial sowie die sich darin befindlichen entzündlichen Einlagerungen, immunologischen Produkte und Leptospiren abgesaugt werden, wird über den zweiten Zugang mittels einer Spülkanüle eine Ersatzflüssigkeit in gleichem Volumenverhältnis zugeführt. Die Erfolgsrate bezüglich anschließender Entzündungsfreiheit liegt bei ca. 95 %. Bereits entstandene Schäden können nicht rückgängig gemacht werden. Bei starker Vorschädigung des zu operierenden Auges ist auch bei anschließender Entzündungsfreiheit eine Erblindung durch fortschreitende Linsentrübung oder Netzhautablösung möglich. In diesen Fällen ist eine dauerhafte Rezidiv- und somit Schmerzfreiheit trotzdem als Erfolg und als primäres Operationsziel zu bewerten. Bei Augen mit zu starken Vorschäden (starke Trübungen, vollständige Verklebungen der Pupille, Netzhautablösungen) kann die Operation nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt werden. Dies wird in einer Voruntersuchung festgestellt. Bei erblindeten Augen, die dauerhaft schmerzhaft sind, ist aus medizinischen und tierschutzrechtlichen Aspekten eine Entfernung des Auges trotz der kosmetischen Mängel angezeigt
Die Mondblindheit trifft am häufigsten in bestimmten Gegenden auf (sumpfige Niederungen). Allergische Reaktionen, Vergiftungen durch Verdauungsstörungen nach Aufnahme von verdorbenem Heu und verschimmelten Hafer, Parasiten und Virusinfektionen werden u.a. als Ursachen erwähnt. Da vereinzelt bei Neugeborenen Fohlen eine angeborene Mondblindheit beobachtet worden ist, wurde Vererbung als Ursache in Erwägung gezogen. Die übertragung erfolgte aber hierbei von der erkrankten Mutterstute. Die Erkrankung tritt plötzlich auf. Lichtscheu, Tränenfluss und Schmerzhaftigkeit, Rötung der Lidbindehaut und Pupillenverengung sind die ersten Anzeichen. In der vorderen Augenkammer bilden sich bewegliche Gerinnsel, die Hornhaut ist getrübt. Die Erkrankung setzt gewöhnlich auf einem Auge an. In unregelmäßigen Abständen (Wochen oder Monate) können weitere folgen. In der Regel wird durch die wiederholten Anfälle das Auge blind. Die Erkrankung des anderen Auges kann sich anschließen. Leider gibt es keine zuverlässige Behandlung. Durch sofortige Behandlungsmaßnahmen können jedoch in vielen Fällen bleibende Schäden vermeiden werden.

   
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Piroplasmose

Piroplasmose ist eine Parasitenerkrankung, welche durch Zecken auf Pferde übertragen wird. Sie ist auch als Babesiose bekannt und tritt vornehmlich in wärmeren Gegenden auf. Hauptverbreitungsgebiete sind Mittel- und Südamerika, der Nahe- und Mittlere Osten, Südeuropa und Afrika. Ausgelöst wird die Piroplasmose durch die Erreger Theileria equi und Babesia caballi. Diese durchlaufen verschiedene Stadien der Entwicklung in den Körpern der Zecken und gelangen schließlich über deren Speichel in die Blutbahnen des Pferdes. Hier setzen sie ihre Entwicklung in den Blutzellen fort. Unter Umständen kann ein Pferd vier Jahre lang Träger der Piroplasmose sein, ohne dass sich Anzeichen dieser Erkrankung bilden, es handelt sich dann um eine latente Infektion. Problematisch bei einer latenten Infektion ist die Tatsache, dass ein solches Pferd die Verbreitung der Piroplasmose vorantreibt. Sobald die Krankheit ausbricht, kann man nach rund zwei Wochen die Parasiten im Blut nachweisen. Das Pferd reagiert mit erhöhter Puls- und Atemfrequenz, Appetitlosigkeit, Fieber. Die Bindehäute schwellen an und verfärben sich dunkelrot, die Körpertemperatur steigt an. Es kommt zu Kolikerscheinungen und blutig gefärbtem Harn. Im Laufe der Erkrankung sind geschwollene Fesseln und Schweißausbrüche zu beobachten. Verläuft die Piroplasmose akut und schwer, führt sie innerhalb von zwei Tagen durch die Bildung eines Lungenödems zum Tod. Bei einer schwächeren chronischen Erkrankung magern die Pferde zunehmend ab und die Hinterhand verliert an Kraft, wodurch es in der Folge zum Festliegen kommt. Die Behandlung erfolgt medikamentös durch den Tierarzt und bietet gute Aussichten auf völlige Heilung. In Deutschland tritt die Piroplasmose extrem selten auf, Erkrankungen sind aber nicht völlig auszuschließen.

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Pleuritis 

Eine Pleuritis ist eine Rippenfellentzündung. Rippenfellentzündungen betreffen die Pleura, das heißt die Zellschicht, die die Lunge überzieht und die den Brustraum von innen auskleidet. Rippenfellentzündungen machen sich typischerweise durch atemabhängige Schmerzen meist auf einer Seite des Brustkorbes bemerkbar. In der Regel sind Rippenfellentzündungen nicht so schwerwiegend, können aber Zeichen schwerer zugrunde liegender Erkrankungen sein und beeinträchtigen das Allgemeinbefinden wegen ihrer Schmerzhaftigkeit erheblich. Die früher häufige tuberkulöse Pleuritis ist in Westeuropa sehr selten geworden. Die Ursache der infektiösen Pleuritis bleibt meist ungeklärt, da sich eine genauere Diagnostik bei gutartigem Verlauf nicht lohnt. 

Wie üblich in der Medizin kann man eine Rippenfellentzündung anhand des Schwergrades in verschiedene Formen (leichtgradig bis schwergradig) oder anhand des zeitlichen Verlaufes in eine akute (plötzlich aufgetretene) oder chronisch (länger) verlaufende Form einteilen. Von den möglichen Ursachen ausgehend kann man versuchen eine Unterscheidung zwischen einer infektiösen und nichtinfektiösen Form zu treffen. Wobei man dann diese Formen wieder weiter untergliedern kann:

infektiös nichtinfektiös

Anhand des begleitenden Pleuraergusses kann man eine trockene von einer feuchten Pleuritis unterscheiden. Bei den meisten trockenen Pleuritiden erkennt man im Ultraschall trotzdem einen minimalen Erguss, so dass die Einteilung trocken - feucht nicht mehr so gebräuchlich ist.

Symptome 

Entscheidendes Symptom der Pleuritis ist der atemabhängige Schmerz im Brustkorb. Dieser kann rechts, links, beidseits, vorne oder hinten im Brustkorb auftreten. Allerdings kann eine Pleuritis auch ohne Schmerzen vorhanden sein, insbesondere dann wenn durch einen begleitenden Erguss kein Reiben der Schleimhäute auftritt. Weitere unspezifische Symptome der Pleuritis können Fieber, Atemnot und Hustenreiz sein.

Diagnostik 

Die Diagnostik der Pleuritis ist zunächst relativ einfach, da die Beschwerden ziemlich typisch und der Nachweis eines Pleurareibens mittels Stethoskop bzw. eines Pleuraergusses mittels Ultraschalles keine größeren Probleme aufwirft. Die weitere ätiologische (ursächliche) Abklärung kann erhebliche Schwierigkeiten bieten, da eine Vielzahl infektiöser oder nichtinfektiöser Erkrankungen zu Grunde liegen können.

Basisdiagnostik (Liegt eine Pleuritis vor oder nicht?)

Weitere Ursachenabklärung 

Therapie 

Die Behandlung der einfachen unkomplizierten Pleuritis zielt auf eine Reduzierung oder Beseitigung der Schmerzen. Lässt sich eine Ursache erkennen, ist eine Behandlung der Grunderkrankung sinnvoll.

Symptomatische Schmerzbehandlung

Manchmal muss ein größerer Pleuraerguss, der ihm Rahmen der Entzündung entstanden ist, abpunktiert werden. Bei einer eitrigen Pleuritis ist eine Spülung und Drainage des Pleuraraumes zusammen mit einer systemischen Antibiose sinnvoll. Bei starker Atemnot kann man Sauerstoff verabreichen.

Unwirksam oder nicht nachgewiesen wirksam 

Der Patient mit Pleuritis muss keine Bettruhe einhalten. Solange die Beschwerden anhalten, sollte der Körper jedoch soweit wie möglich geschont werden. Daher sollten in dieser Zeit anstrengende Tätigkeiten und Sport vermieden werden. Die Lagerung beim Schlafen kann man dem Erkrankten selbst überlassen. Bei starken einseitigen Schmerzen wird er meist auf der betroffenen Seite liegen, da er so die gesunde Lunge freier bewegen und belüften kann. Bei zu starker Schonatmung hilft eine ausreichende Schmerzbehandlung. Schleimlöser sind unwirksam bei Pleuritis. Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Entzündungen. Cortison hilft nur bei nichtinfektiösen rheumatischen Entzündungen. Äußere Einreibungen bzw. Wärme- oder Kälteanwendung am Brustkorb sind wahrscheinlich unwirksam, da die Entzündung zu tief liegt, um davon beeinflusst zu werden.

Verlauf

Die Mehrzahl der Pleuritiden heilt folgenlos aus. Manche Pleuritiden führen zu narbigen Verklebungen. Eine eitrige oder tuberkulöse Pleuritis kann unbehandelt aber auch zum Tode führen. Bei Pferden herrscht meist ein akuter Krankheitsverlauf vor, wobei die Symptome abhängig sind von der Art der Pleuritis und dem Alter der Tiere.
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Pyodermie 

Dermatitis durch Eitererreger (Staphylos, Streptos, Actinomyces pyogenes). Eine Infektion der Haarbälge, normalerweise die Folge einer Hautschädigung durch Verletzung, Insektenstiche oder chronische Verschmutzung. Kommt am häufigsten bei warmem Wetter vor. Zu den Anzeichen gehören Pickel, die aufbrechen und haarlose, verkrustete wunde Stellen hinterlassen. Bei einem schweren Befall mit Staphylokokken oder Streptokokken spricht man von einer "Pyodermie".
                                                                                                                                                                                                                
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Piephacke

Vergrößerung und Schwelllung einer flüssigkeitsgefüllten Tasche ( siehe "Schleimbeutelentzündung") am Fersenhöcker des Pferdes. Dadurch entsteht eine wenig schön anzusehende, golfballgroße, verschiebbare Kappe über dem Fersenhöcker, die oft selbst dann bestehenbleibt, wenn das zugrunde liegende Problem gelöst ist. Bei der Piephacke kommt es selten zu Lahmheiten. Die Piephacke tritt auf, wenn das Pferd in beengter Umgebung mit dem Sprunggelenk anstößt (Pferdeanhänger, kleine Boxen), kann aber auch durch äußere Einwirkung (Tritt) entstehen.
                                                                                                                                                                                                        
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Pferdepiroplasmose 

Piroplasmose ist eine, auch als Babesiose bezeichnete Parasitenerkrankung, die durch Zecken auf Pferde übertragen wird. Sie ist in warmen Klimazonen verbreitet, vor allem in Südeuropa, Afrika, im Mittleren und Nahen Osten, in der Mongolei sowie in Mittel und Südamerika. Die Erreger Theileria equi sowie Babesia caballi durchleben mehrere Entwicklungsstadien in den Körpern der Zecken, werden dann durch deren Speichel auf Pferde übertragen, wo sie in den Blutzellen ihren Entwicklungszyklus fortsetzen. Es kann vorkommen, dass Pferde bis zu vier Jahren Entwicklungsträger sind, ohne Symptome zu zeigen (latente Infektion). Während dieser Zeit können sie Ausgangspunkt für eine weitere Verbreitung der Krankheit sein. Bricht die Krankheit aus, kann man ein bis zwei Wochen nach der Infektion die Parasiten im Blut nachweisen. Für den Pferdehalter erkennbare Symptome sind Fieber, erhöhter Puls und erhöhte Atmung, verminderter Appetit, geschwollene Bindehäute, eventuell Kolikerscheinungen und blutig gefärbter Harn. Sechs bis zwölf Tage kann man zudem Schweißausbrüche und geschwollene Fesseln beobachten, der Kot der Pferde ist oft sehr trocken und dunkel verfärbt. Die schwere Verlaufsform kann innerhalb von zwei Tagen durch Schocksymptomatik und Lungenödeme zum Tode führen. In chronischen Fällen magern die Pferde allmählich ab. Die Pferdepiroplasmose kann durch verschiedene Medikamentenwirkstoffe behandelt werden.

Piroplasmose 
Das Verbreitungsgebiet der Piroplasmose liegt vornehmlich in Südeuropa, Mittel- und Südamerika, Afrika und dem nahen Osten. Aber auch Deutschland sollte grundsätzlich nicht als piroplasmosefrei betrachtet werden, da auch hier schon Fälle bekannt wurden.
                                                                                                                                                                                                            
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Pferdegrippe 

Die Pferdeinfluenza ist eine akut verlaufende, hochkontagiöse, zyklische Virusallgemeinkrankheit mit bevorzugter Manifestation im Respirationstrakt. Die klinischen Leitsymptome sind neben kurzem Fieber ein Katarrh der Atmungsorgane und ein trockener, kräftiger und schmerzhafter Husten. Die Pferdegrippe wird hauptsächlich durch ein Influenzavirus, Stamm A, verursacht, das mit dem Erreger der Grippe des Menschen verwandt ist. Es gibt die verschiedensten Bezeichnungen und Untergruppen, z.B. die Influenza, seuchenhaften Husten, die infektöse Bronchitis, den Hoppegartener Husten, den Rennbahnhusten, den Virushusten und den Viruskatarrh. Diese alle sind Bestandteile der Pferdeinfluenza.

Grippe

Bei ausgewachsenen Tieren ist Grippe selten tödlich, wenn keine unbehandelten Komplikationen eintreten. Bei Fohlen kann die Sterberate hoch sein.

Pferdeinfluenza 
Die Kardinalsymptome sind bei der Pferdeinfluenza der trockene Husten und das respiratorische Syndrom.

Influenza 
Influenza-Impfungen mit den derzeit aktuellen Grippestämmen werden bis zu vier Mal im Jahr empfohlen, je nach Vorkommen der Krankheit und danach, wie oft das Pferd mit anderen zusammentrifft.

Seuchenhafter Husten
Der seuchenhafte Husten ist eine Viruserkrankung, die auf der Schleimhaut der Atemwege eine Entzündung verursacht.

Infektiöse Bronchitis 
Die infektiöse Bronchitis, die auch als Virushusten oder Pferdegrippe bekannt ist, ist eine ansteckende Erkrankung der Atemorgane mit einem oft hartnäckig verlaufenden Heilungsprozeß.


Hoppegartener Husten 
Die Übertragung des "Hoppegartener Hustens" erfolgt durch Kontakt mit erkrankt gewesenen Pferden auf Ausstellungen, Turnier- und Rennplätzen, wodurch die Erkrankung rasch auf viele Ställe ausgebreitet wird.

Rennbahnhusten
Diese auch unter den Namen Hoppegartener Husten, Rennbahnhusten, Viruskatarrh, infektiöse Bronchitis oder Pferdeinfluenza bekannte Infektionskrankheit hat seit dem Seuchenzug im Jahre 1973 der Pferdewelt viel Sorge bereitet.

Virushusten
Virushusten entsteht durch akute Erkrankung der Atemwege. Meist folgt noch eine Sekundärinfektion bakterieller Art.


Viruskatarrh
Diese auch unter den Namen Hoppegartener Husten, Rennbahnhusten, Viruskatarrh, infektiöse Bronchitis oder Pferdeinfluenza bekannte Infektionskrankheit hat seit dem Seuchenzug im Jahre 1973 der Pferdewelt viel Sorge bereitet.
                                                                                                                                                                                                            
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Parasiten 

Allgemein werden als Parasiten tierische oder pflanzliche Lebewesen bezeichnet, die sich vorübergehend oder dauernd im menschlichen oder tierischen Körper aufhalten und auf Kosten dieser Wirtsorganismen leben (Schmarotzertum). Man ordnet die Parasiten drei großen Lebenskreisen zu: Viren und Bakterien, pflanzliche Parasiten (Pilze), tierische Parasiten (tierische Einzeller, Würmer, Gliederfüßler). Parasiten können den Körper allgemein als Infektionserreger oder durch Entzug von Nährstoffen und Nährsäften (Blut, Vitamine) sowie lokal durch Eindringen in Organe des Körpers (z. B. verschiedene Wurmarten und deren Larven) schädigen. Bei Befall mit Parasiten wird das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigt, die Abwehrkräfte und der Organismus geschwächt, so dass das Tier leichter von anderen Infektionskrankheiten befallen werden kann.

Innere Parasiten
Parasiten, die im Inneren des Wirtstieres leben, heißen Endoparasiten. Die Infektion geschieht auf verschiedene Weise: über die Mundhöhle (per os), über die Haut (perkutan), Übertragung vom Muttertier auf die Frucht (intrauterin) oder auch über die Muttermilch (laktogen). Sehr verbreitet bei unseren Tieren sind Flöhe und Milben (in der Fachsprache Ektoparasiten, d. h. äußere Parasiten) sowie Würmer (sog. Endoparasiten, d. h. innere Parasiten).

Endoparasiten 
Der Nachweis des Befalls mit Endoparasiten kann durch dieUntersuchung von Kotproben in einem geeigneten Untersuchungsverfahren gestellt werden.

Ektoparasiten 
Ist das allergieauslösende Allergen identifiziert, besteht die beste Therapie in dessen Vermeidung. Schwieriger wird dies bei Allergien gegen Ektoparasiten wie z. B. beim Sommerekzem, einer allergischen Reaktion gegen Culicoides-Mücken.

Äußere Parasiten
Die lang anhaltende Wirkung eines Breitband-Wurmmittels von Pfizer gegen innere und äußere Parasiten ermöglicht ein flexibles Behandlungsprogramm
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Paralyse 

Botulismus ist eine allgemeine Intoxikationskrankheit (Vergiftungserkrankung), die zur Paralyse (Lähmung) der Skelettmuskulatur führt und oft tödlich endet.
                                                                                                                        
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Pneumonie 

Der Ausdruck "Pneumonie" bedeutet lediglich einen Mangel an Luft. Pneumonie ist fast mit dem menschlichen Asthma gleichzusetzen, mit dem Unterschied das es für Pferde keine Asthmamittel (Spray o.ä.) gibt.                                                                                               
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Patellarluxation

Patellarluxation ist eine Kniegelenksverletzung, bei der die Kniescheibe (Patella) aus ihrer Führung springt ( Luxation). Meist bewegt sich die Kniescheibe spontan in ihre Ursprungsstellung zurück (Reprosition). Selten verbleibt sie in ihrer Verrenkungsstellung außen am Kniegelenk (lateral).
Die Patellaluxation ist eine der häufigeren Knieverletzungen, die auch bei Tieren vertreten ist.

Ursachen:
Häufigste Ursache einer Patellaluxation ist die angeborene Fehlstellung (Genu valgum, „X-Beine) des Kniegelenkes. Dadurch, dass die Kniescheibe tendenziell zu weit außen sitzt, kann es zu der Verrenkung kommen. Eine Abflachung der Patella lateral (so genannte Jägerhutpatella) fördert die Gefahr einer Luxation zusätzlich. Das passiert schon bei leichten Drehbewegungen beim Auftreten. Selbst bei normalem Gehen kann die Kniescheibe luxieren (habituelle Patellaluxation). Andere Ursachen bestehen hauptsächlich bei Krafteinwirkungen von außen, wie z. B. bei einem Unfall.

Wirkung:
Bei der Patellaluxation werden in der Regel Blutgefäße verletzt, wobei es zu einem Bluterguss kommt. Häufig wird nach der Luxation auch eine Gewebeflüssigkeitsansammlung (Einblutung) im Kniegelenk festgestellt (Hämarthros). Das Kniegelenk muss dann eventuell durch den Arzt punktiert werden. Durch jede Luxation wird das innere (mediale) Kniescheibenband gedehnt, was zur Folge hat, dass es wiederholt und noch schneller zu einer weiteren Luxation kommen kann. Durch die Dehnung des Bandes hat die Kniescheibe keinen festen Sitz mehr in ihrer Position.

Behandlung:
In jedem Fall muss  sofern dies nicht spontan geschehen ist  die Kniescheibe wieder eingerenkt werden. Wichtig ist eine zügige Reposition, um Schädigungen des Gelenkknorpels zu reduzieren. Die Reposition erfolgt unter gleichzeitigem Strecken des Knies und Druck der Kniescheibe nach innen (medial). Dabei spürt man ein deutlichen Einschnappen. Der Patient bemerkt danach augenblicklich eine deutliche Schmerzlinderung. In der Regel werden Röntgenaufnahmen des Kniegelenkes und der Kniescheibe angefertigt, um knöcherne Verletzungen (Frakturen) auszuschließen. Zur weiteren Behandlung gibt es verschiedene Alternativen, deren Anwendung unter anderem von der Anzahl der Luxationen, den anatomischen Gegebenheiten der Patella, sowie dem Alter und Aktivitätsniveau des Patienten abhängen.    

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