Krankheiten C
Cushing Syndrom, Chronische Hufrollenentzündung, Chronische Bronchitis, Colitis X, Chropioptes-Räude,
Das
Equine Cushing Syndrom (ECS) ist eine Überfunktion der Nebennierenrinde (Hyperadrenokortizismus)
bei Pferden. Die Erkrankung ist eine Hormonstörung, die dem Cushing-Syndrom des
Menschen entspricht.
Ursachen:
Ursache
eines ECS ist meist ein Adenom der Adenohypophyse (also eines Teils der
Hirnanhangsdrüse). Diese reguliert die Produktion von Cortisol in der
Nebennierenrinde, wodurch Cortisolgehalt im Blut erhöht ist.
Das
Hormon Cortisol beeinflusst zahlreiche Stoffwechselfunktionen, das
Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem. Dadurch entstehen schleichend eine
Anzahl der unterschiedlichsten, z.T. lebensbedrohlichen Gesundheitsstörungen.
Kortisol stört den Proteinstoffwechsel, die Insulinproduktion wird gedrosselt,
der Blutzuckerspiegel steigt.
Symptome:
Die
Symptome eines ECS sind häufig sehr unspezifisch. Sie werden oft irrtümlich für
Alterserscheinungen gehalten. An ECS sollte man denken, wenn 2-3 Symptome
aufeinander treffen und andere Krankheiten ausgeschlossen sind.
Haarkleidveränderungen:
dickes
langes Winterfell, verzögerter, sich überlagernder Fellwechsel, oft bleiben
alte Haare zurück;
langes
Fell im Sommer, oft Löckchenbildung;
übermäßiger
Durst mir häufigem Wasserlassen;
Abmagerung
auch bei gutem Fressverhalten hoher Futtergaben;
Muskelrückbildung
vor allem am Rücken (Hängerücken), mitunter begleitet von Fettpolstern an
Bauch (Hängebauch) und Mähnenkamm;
Hufprobleme
(Hufabzesse, Huflederhautentzündung, Hufrehe auch zu ganz untypischen
Jahreszeiten);
Sehnenentzündungen;
Herz-Kreislaufprobleme
bis hin zum gelegentlichen Umfallen;
seltener
auch massive Stoffwechselentgleisungen mit
kreuzverschlagähnlichen
Symptomen;
häufige
und hartnäckige Infekte, nicht behandelbare
Durchfälle/Kotwasser;
Knochenprobleme,
Osteoporose;
Lethargie;
Futterverweigerung,
bei abnehmender Schutzschicht der
Magenschleimhaut
und verstärkter Magensäureproduktion Gefahr von
Magengeschwüren;
seltsames
Schwitzen ohne ersichtlichen Grund;
Diagnose:
Am
Sichersten ist der Dexametason-Test.
Therapie:
Die
Krankheit ist nicht heilbar, aber unter der Pergolidbehandlung haben die meisten
Cushing-Patienten noch ein jahrelanges beschwerdefreies Leben. Je früher die
Therapie begonnen wird, desto eher bilden sich die Symptome zurück.
Pergolid
in niedriger Dosierung (0,1-0,2 mg/100kg) gilt als das Mittel der Wahl. Als das
2. Mittel gilt Trilostan, ein Hydroxysteroid- Dehydrogenase Inhibitor, der sich
bei Hunden bewährt hat.
Es
wird auch eine homöopathische Behandlung empfohlen: Hypophysis suis
Injeel-Forte und Hypophysis suis Injeel (Präparat: Hypophysis suis-Injeel bzw.
Hypophysis suis-Injeel Forte).
Unter Cushing versteht man beim Pferd eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse, die mit bestimmten Homonstörungen einhergeht. Beim Menschen wird aus verschiedenen Gründen die Produktion von körpereignem Kortisol anregt. Der Patient hat dadurch dauerhaft erhöhte Kortisonspiegel. Beim Pferd ist nicht wie häufig angenommen ein Tumor die Ursache, sondern eine Fehlsteuerung der Produktion von ACTH und einem anderen Hormon (POMC) in der Hirnanhangdrüse. Der körpereigene Kortisonspiegel ist beim Pferd nicht unbedingt erhöht, er kann es aber sein. Diese Fehlsteuerung entwickelt sich bei sehr vielen Pferden ab einem Alter von etwa 18 Jahren. Die Auswirkungen sind aber nicht bei allen Pferden offensichtlich zu erkennen.
Die häufigsten
Symptome von Cushing beim Pferd sind:
Typisches
älteres Pferd mit langem Fell und schlechter Bemuskelung.
Auf
Grund der Verfettung und der abnormen Fettpolter sehen beide Krankheiten äußerlich
bei vielen Pferden ähnlich aus. Die Unterschiede sind:
Metabolisches Syndrom | Cushing |
Zivilisationserkrankung | Alterserkrankung |
Überfütterung | Verfettung ohne Überfütterung |
Auch in jungen Jahren | Nur bei alten Pferden |
Normales Haarkleid | Dauerhaftes „Winterfell“ |
Das
Metabolische Syndrom tritt meist im Alter von 8 bis etwa 18 Jahren auf, Cushing
erst danach ab etwa 18 Jahren. Bei
beiden Erkrankungen kann man die Anfänge tückischer weise nicht oder nur sehr
schwer erkennen. Der Beginn beider Erkrankungen ist schleichend und äußerlich
nicht erkennbar. Da
die Problematik der Insulinresistenz vorliegt, ist verständlich, dass diese
Pferde auch zu Hufrehe neigen. Die Zusammenhänge sind genauso, wie beim
Metabolishen Syndrom beschrieben. Auf
die anderen Begleiterscheinungen von Cushing will ich an dieser Stelle nicht
weiter eingehen.
Diagnose
Therapie
Cushing
beim Pferd ist gut behandelbar. Sofern keine Organschäden entstanden sind oder
die Rehe bereits chronisch ist, kann man die Symptome durch das Medikament
Pergolide vollständig zum Verschwinden bringen. Das Medikament muss über einen
längeren Zeitraum verabreicht werden und ist in Deutschland im Gegensatz zu
anderen Ländern in Europa relativ teuer.
Chronische Hufrollenentzündung
Bei Strahlbeinlahmheit oder chronischer Hufrollenentzündung entstehen krankhafte Veränderungen am Strahlbein. Dieser kleine, keilförmige Knochen ist ein Teil des Hufgelenks, und so bleiben die entzündlichen und degenerativen Prozesse nicht auf das Strahlbein beschränkt, sondern greifen meist auf den Schleimbeutel und die Aufhängebänder sowie die Ansatzstelle der tiefen Beugesehne über. Es entstehen also Knochenveränderungen und Schäden an der Beugesehne. Diese rufen meist schleichend einsetzende, aber anhaltende Lahmheit hervor. Da sich bei einer chronischen Hufrollenentzündung die Knochenstrukturen verändert haben, ist eine Heilung nicht mehr möglich.
Hufrollentzündung Man ist hier nicht ganz einig, ob es nur durch zu starke Beanspruchung des Gelenks zu einer Hufrollenentzündung kommen kann, oder ob auch eine Störung der Blutzirkulation eine wichtige Rolle spielt.
Hufrollenerkrankung Der Begriff Hufrollenerkrankung (Hufrollensyndrom) erfaßt Entzündungen akuter Art oder degenerative Veränderungen
Hufrollensyndrom Neben der beschriebenen fehlerhaften Gliedmaßenstellung werden zahlreiche andere Faktoren für das Hufrollensyndrom diskutiert. Es gibt also keinen einheitlichen Verlauf.
Strahlbeinlahmheit Hufrollenentzündung (Strahlbeinlahmheit) wird fälschlich auch Hufrolle genannt. Mit Hufrolle bezeichnet man das Strahlbein im Huf und den Teil der Hufbeugesehne, der über das Strahlbein abrollt.
Hufrolle
"Der hat Hufrolle", lautet häufig der knappe Befund, wenn ein Pferd
lahmt. Freilich hat jedes Pferd eine Hufrolle, und wenn sich die Knochen- und
Gewebsstrukturen in diesem Bereich verändern, so spricht man besser von einer
Hufrollenentzündung, auch Strahlbeinlahmheit oder Podotrochlose
genannt.
Podotrochlose
Wenn
die Krankheit chronisch
ist (Podotrochlose), sind in den meisten Fällen permanente Fehler des Reiters
oder Pferdehalters verantwortlich.
Die
Podotrochlose, auch Hufrollennekrose oder Hufrollenentzündung ist eine
Pferdekrankheit. Diese
Krankheit des Pferdes ist eine entzündliche, degenerative Veränderung im
Bereich der Hufrolle des Hufes von Unpaarhufern, speziell Pferden, die aus
Strahlbein, Beugesehne und Hufrollenschleimbeutel besteht. Die Nekrose ist am
Strahlbein zu beobachten, das sich im Laufe der Zeit verändert.
Ursachen:
Als
Ursache für eine Podotrochlose wird allgemein eine Überbelastung der Hufrolle
angenommen. Da das Problem bei Wildpferden nicht beobachtet wird, geht man davon
aus, dass die bei Reitpferden andere Art der Beanspruchung des Hufapparats zu
einem schnelleren Verschleiß führt. Während der Bewegungsapparat
des Pferdes als Fluchttier auf eine schnelle Bewegung nach vorne optimiert ist,
werden beim Reiten häufig gebogene Linien gewählt, die für die Gelenke zu
einer größeren Belastung führen. Auch eine übermäßige Arbeit auf der
Vorhand kann die Hufrolle schädigen.
Ein
unnormal geformter Huf kann eine Hufrollenentzündug ebenfalls begünstigen. Zu
steile oder zu flache Hufe mit engen Trachten haben eine verminderte Dämpfungswirkung
und belasten die Hufrolle. Mangelnde Pflege des Hufs kann zu einer
Durchblutungsstörung und damit zu einer Schädigung der Hufrolle führen. Da
das Syndrom auch bei jungen Pferden auftreten kann, die noch nicht geritten
werden, geht man heute auch von einer Veranlagung aus, eine Vererblichkeit ist
aber nicht gesichert. Nährstoffmängel bei der Aufzucht können ebenfalls eine
Rolle spielen. Eine weitere Theorie vermutet einen Zusammenhang mit einem
eingequetschten Nerv am siebten Halswirbel, der die Arterien in den Vorderbeinen
enerviert und damit die Durchblutung im Huf beeinflusst. Keine der möglichen
Ursachen ist gesichert und eine Kombination verschiedener Faktoren kann möglich
sein.
Diagnose:
Es zeigt sich manchmal ein klammer Gang,
insbesondere
auf hartem Boden, wobei manchmal ein abwechselndes Entlasten der Vorderbeine
durch Vorstrecken (Entlastung der Hufrolle) beobachtet wird. Bei einseitiger
Podotrochlose entsprechend nur auf einer Seite, dann gegebenenfalls auch
verbunden mit einer Lahmheit. Das Pferd reagiert auf eine Beugeprobe des
Hufbereichs mit verstärktem Lahmen. Röntgenaufnahmen, aus Gründen der
Abbildungsqualität hier vorzugsweise digitale Aufnahmen, des Strahlbeins von
hinten zeigen Veränderungen an der Knochensubstanz, insbesondere Auftreibungen
an den unten im Strahlbein verlaufenden Kanälen. Differential diagnostisch kann
der Ort des degenerativen Prozesses weiter mittels Szintigraphie und Ultraschall
eingegrenzt werden, um auch Weichteile mit zu erfassen.
Behandlung:
Nach
einer Meinung kann im Anfangsstadium eine Unterbrechung der Arbeit und
Koppelgang für sechs Monate, bei Überwachung des Verlaufs, um eine weitere
Verschlechterung auszuschließen, eine Heilung bewirken, eventuell unterstützt
von entzündungshemmenden Mitteln (Cortisoninjektion als Stoßtherapie in die
Hufrolle, Apirel, Finadyne, Equipalazone) und einem naturgemäßen
Hufausschnitt. Ziel von Maßnahmen in späteren Stadien ist eher das Aufhalten
eines Fortschreitens der Nekrose und ein
Beenden des entzündlichen Prozesses; eine Heilung im Sinne einer
Wiederherstellung verlorener Substanz ist nach herrschender Meinung nicht mehr möglich.
Ein Spezialbeschlag mit Dämpfer, Eiereisen oder ggfs. dämpfenden
Kunststoffhufeisen kann die Schmerzen nehmen. Die positive Wirkung
durchblutungsfördernder Mittel ist nicht gesichert, obwohl sie zumindest bei
beschlagenen Pferden theoretisch hilfreich sein sollte.
Eine
Neurektomie (Nervenschnitt) der Palmarnerven (Nervus medianus) kann das Pferd
schmerzfrei machen, wird aber bei weiterem Fortschreiten der Podotrochlose den
Zeitraum bis zum Ausmustern nur verlängern. Außerdem neigen manche Pferde in
der Folge zum Stolpern. Daneben ist eine sehr sorgfältige Pflege des Hufes nötig,
da das Pferd dort kein Schmerzempfinden mehr hat und sich Krankheiten im Huf so
zunächst ohne auftretende Symptome ausbreiten können. Neue, noch wenig
erprobte oder durch Studien abgesicherte Behandlungsansätze sind die Stoßwellentherapie,
die vielversprechende Behandlung mit Tiludronat (einem Bisphosphonat, Markenname
Tildren) und die Gabe von Galliumnitrat mit dem Trinkwasser. Ein Wiederaufbau
der geschädigten Synovia ist eventuell mit Glucosaminsulfat möglich. Sollten
die
neuen Behandlungen sich in den nächsten Jahren bewähren, könnte die
Podotrochlose viel von ihrem Schrecken verlieren. Ein
sogenanntes "ganzheitliches" Verfahren zur Behandlung der
Podotrochlose wird die lokale Anwendung von Blutegeln empfohlen, der
therapeutische Nutzen ist jedoch begrenzt.
Und
sie ist doch heilbar!!!!
Das
werden Sie bestimmt schon einmal gehört haben: “Mein Pferd hat Hufrolle”.
Logisch, jedes Pferd hat eine Hufrolle. Was diese Person meinte, war eine Schädigung
der Hufrolle, die sich durch Lahmheit bemerkbar machte. Diese
Schädigung kann kurz sein oder im chronischen Stadium permanent. Eine kurze Schädigung
z.B. durch Stauchung ist in ein paar Tagen oder Wochen wieder ausgeheilt. Wir
wollen uns deshalb mit der chronischen Variante auseinandersetzen. Es
gibt viele Ursachen, die zu einer chronischen Hufrollenentzündung (also
Degeneration) führen. Die häufigsten sind:
1.
Erblich bedingt
2.
Durchblutungsstörungen
3.
Falsche Hufpflege
4.
Schlechtes Reiten
5.
Falsche Einstreu
Zu
1: Unsere Pferde mussten immer schöner werden, sie wurden mit immer mehr
Vollblut veredelt. Sie sollten dabei auch groß sein. Große Hufe aber, die das
Gewicht des Pferdes gut aufnehmen und verteilen konnten, waren unerwünscht. Sie
störten den edlen Gesamteindruck. Ein kleiner, zierlicher Huf kann zum Beispiel
bei der Landung nach einem Sprung das Körpergewicht des Pferdes und des Reiters
schlechter verteilen. Die Gelenke werden stärker belastet. Besonders auch die
tiefe Beugesehne. Zwischen dieser tiefen Beugesehne, dem Strahlbein und dem
Hufbein liegt der Schleimbeutel, der dafür sorgt, dass die Beugesehne an den
beiden Knochen vorbeigeführt wird. Bei einem engen Huf wird dieser
Schleimbeutel bei stärkerer Belastung eher mal geprellt, was zu schleichenden
kleinen Entzündungen
führen kann, die nach längerer Zeit zur Degeneration der Hufrolle führen.
Sind beide Hufe gleichmäßig geschädigt, kommt es nicht einmal zu Lahmheiten.
Die Schritte, besonders die Tritte im Trab werden nur kürzer und steifer. Erst
im sehr fortgeschrittenem Stadium kommt es dann zur Lahmheit.
Zu 2: Durchblutungsstörungen im Huf gibt es öfter als man
denkt. Auch hierbei spielen proportional kleine Hufe wieder eine Rolle.
Jahrelanges Tragen von Hufeisen kann zu Durchblutungsstörungen führen, da
durch das Tragen der Hufeisen ein Teil des natürlichen Hufmechanismus außer
Kraft gesetzt wird. Der Stoffwechsel der Knochen im Huf wird dadurch
verlangsamt.
Zu 3: Hier kann besonders der Schmied der Hauptschuldige
sein. Zu stark beschnittener Strahl kann nicht mehr richtig die Aufgabe einer
zusätzlichen Pumpe für die gute Durchblutung des Hufes erfüllen. Lässt
allerdings der Reiter zu, dass das Pferd einen faulen Strahl oder faule
Strahlfurchen hat, kann der Schmied nur viel wegschneiden, damit der Strahlfäule
Einhalt geboten wird. Zu lange anhaltende Strahlfäule führt unweigerlich zu
einem Trachtenzwang. Der Huf wird zu eng. Schneidet der Schmied gerne die
Trachten kurz, kommt es zu Fehlstellungen und damit zu Fehlbelastungen in den
Gelenken. Die schützende Knorpelschicht wird abgebaut, das Gelenk
wird entzündlich. Später folgt dann die degenerative Veränderung.
Zu
4: Ein schlechter Reiter wird sein Pferd immer auf der Vorhand reiten. Das
bedeutet eine deutliche Schwerpunktverlagerung des Körpergewichtes von Pferd
und Reiter in Richtung der Vorderbeine. Diese sind aber nicht so gut geeignet,
das Gewicht aufzunehmen. Die Hinterhand ist viel tragfähiger. Genauso können
die vorderen Gliedmaßen überlastet werden, wenn zu viel auf hartem Boden oder
auf den Straßen geritten wird. (Die Knochenerkrankung “Schale” kann hierbei
auch entstehen.) Übermäßiges Springen eines springfreudigen Pferdes ist auch
öfter Auslöser einer chronischen Hufrollenentzündung. Besonders gefährdet
sind Pferde, die durch eine harte Landung nach dem Sprung auffallen.
Zu
5: Jetzt kommen wir zu einem Punkt, der besonders von ganz tierliebenden
Pferdebesitzern niemals in Erwägung gezogen wird. Es ist die Einstreu in der
Box. Wie so oft im Leben kann man nämlich alles übertreiben, auch beim
Einstreuen von Stroh. Hat ein Pferd jahrelang eine zu hohe und dadurch zu weiche
Einstreu, haben die Gelenke keine ausreichende Stütze mehr. Der Sehnen- und Bänderapparat
wird überfordert. Die Gliedmaßen, besonders die vorderen, unteren Gelenke können
sich nicht mehr genügend entspannen. Kleine und noch nicht
zu lokalisierende Entzündlichkeiten führen zu erhöhtem Verschleiß, der dann
eventuell auf Sehnenschäden oder chron. Hufrollenentzündung hinsteuert.
Die
Diagnose!
Manchmal ist es sehr schwierig, eine sichere Diagnose zu stellen. Auch Röntgenaufnahmen
helfen zwar, aber oft ist noch kein klarer Befund zu erkennen, obwohl das Pferd
lahmt. Im anderen Fall zeigt das Röntgenbild einen klaren Befund von Verschleiß,
und das Pferd zeigt keinerlei Unreinheiten im Gang. Beugeproben sollte man nur
einem versierten Tierarzt oder Heilpraktiker überlassen, sonst sind sie zu
ungenau. Die beste Methode ist für mich die
“Kristallisationsanalyse”, weil sie Aussagen über
den
Gesamtzustand des Tieres (oder auch des Menschen) macht. Ein erfahrener
Heilpraktiker kann hierbei fast immer sogar die Ursache der Erkrankung
feststellen. Kennt man die Ursache, kann man sie behandeln und der Heilprozess
beginnt automatisch.
Behandlung!
Steht die Diagnose absolut sicher fest, kann mit der Behandlung begonnen werden.
Die Schulmedizin bringt keine Heilung , sondern sie kann nur durch z.B.
besonderen Hufbeschlag Linderung der Schmerzen erreichen. Die chronische
Hufrollenentzündung schreitet trotzdem weiter fort. Zuletzt bleibt dann nur
noch der Nervenschnitt. Nachteil: Der Schmerz ist genommen worden, das Pferd ist
scheinbar normal belastbar. Die Entmineralisierung der Knochen im Huf schreitet
voran. Es kommt zum Knochenbruch, bei starken Entzündungen kann es zum
Ausschuhen des Hufes kommen. Ende!
Mit der Biochemie nach Dr. Schüßler kann auch bei einer schon sehr
degenerativen Hufrolle eine Heilung erwartet werden. Die Veranlagung zur
chronischen Hufrollenentzündung bleibt aber leider bestehen. Das bedeutet, das
Pferd kann schneller wieder einen Defekt bekommen als andere Pferde. Besonders,
wenn die Erkrankung wie unter Punkt 1 oder 2 beschrieben erfolgt ist.
Drei
biochemische Salze (Mineralsalze) sind für die Regeneration verantwortlich:
Calc. Fluor., Calc. phos. und Natr. clor.!
Diese
biochemischen Salze können Sie unter der E-Mail Adresse HoenerVersand@compuserve.de
bestellen. Sie werden dann per Nachnahme zugesandt. Das Paket enthält für ca.
drei Monate die nötigen biochemischen Tabletten inkl. einem detaillierten
Behandlungsplan. Zum Optimieren der Behandlung sollte vorher eine
Kristallisationsanalyse gemacht werden. Störfaktoren, die eine Heilung der
Hufrolle verhindern oder verzögern (z.B. Übersäuerung), werden hierbei
erkannt und müssen vor Beginn der Hufrollenbehandlung beseitigt werden. Nun
kommt das Unangenehme der Behandlungsart. Da die biochemischen Salze in hoher
Verdünnung gegeben werden, denn nur dann werden sie von den Zellen im
Organismus gut aufgenommen, muss man sie oft geben. Bei chronischen
Erkrankungen, wie in diesem Fall, gibt man täglich 5 x je 6 Tabletten. Wenn es
zeitlich schwierig ist, kann man Sonntags auf 4 x je 6 Tabletten verkürzen. Das
ist aber absolutes Minimum. Pferde, die über 500 kg Lebendgewicht haben,
bekommen 5 x täglich je 8 Tabletten. Ganz wichtig ist, dass die Pferde die
Tabletten alleine bekommen. In Futtermitteln vermischt, hebt sich die Wirkung
fast auf. Die biochemisch reinen Mineralsalze
sollen nämlich hauptsächlich über die Schleimhäute im Maul, Zunge und Kehle
direkt unverfälscht ins Blut gehen und dort den Zellen zur Verfügung stehen.
Wenn die Pferde die Tabletten nicht aus der Hand nehmen, gibt man sie seitlich
ins Maul. Nach ein paar Tagen kennen sie den Geschmack und dann nehmen sie die
Tabletten gern, da sie leicht süß schmecken. Wie
jetzt ein Wochenplan zur Verabreichung der Tabletten genau aussieht, kann nur
nach der Kristallisationsanalyse festgelegt werden. Oft muss sogar vor der
Behandlung der defekten Knochen noch eine Ursachenbehandlung vorweggenommen
werden.
Entgegen
der allgemeinen Behandlungsmethoden wird zuerst das Pferd barfuß gestellt.
Hufeisen ab. Der Hufmechanismus soll wieder besser werden. Drei Monate absolute
Boxenruhe. Damit das Pferd nicht übermütig wird, bekommt es in dieser Zeit
kein Kraftfutter, sondern nur Heu. Drei Mahlzeiten täglich sind dem Pferd am
verträglichsten. Nach den drei Monaten wird das Pferd täglich 20 bis 40
Minuten im Schritt geritten. Eben so lange, dass das Pferd ausreichend Bewegung
hat und nicht übermütig rennen will. Hat man dieses eine Woche lang getan, ist
im Trab zu prüfen, ob das Pferd noch Lahmheit zeigt. Wenn noch Unreinheiten im
Gang zu erkennen sind, einen weiteren Monat Boxenruhe. Dann beginnt die Bewegungsphase
erneut wie beschrieben. Fast immer sollte jetzt der Trab in Ordnung sein.
Nun kann das vorsichtige Konditionieren beginnen. Man füttert zum Heu etwas
Kraftfutter dazu und bewegt das Pferd täglich im 10 Minuten Rhythmus:
10 Minuten Schritt,
10 Minuten Trab und etwas Galopp,
10 Minuten Schritt.
Diese Arbeit macht man etwa drei Monate lang. Danach wird dann langsam die
Arbeit des Pferdes gesteigert bis zur normalen Arbeit. Mit dem Steigern der
Arbeit muss natürlich auch die Ration für das Kraftfutter erhöht werden. Von
Silagefütterung bitte ich abzusehen, denn bei dieser Fütterung werden die
Pferde meistens im Blut übersäuert. Der Anteil an Eiweiß ist zu hoch. Es fällt
zu viel Harnsäure an, die von den Nieren nicht schnell genug ausgeschieden
werden kann.
Die
biochemischen Tabletten sind mindestens ein Jahr lang zu verabreichen, auch wenn
sich schon vorher kein Krankheitsbild mehr zeigt. Manchmal, bei sehr schweren
Erkrankungen der Hufrolle, kann es auch 1 1/2 Jahre dauern. Es kann auch
vorkommen, dass ein Pferd wieder anfängt zu lahmen.
Kein Grund zur Panik. Durch den Heilungsprozess kann es passieren, dass Unregelmäßigkeiten
in einem Gelenk entstehen, die kurzzeitig zu Schmerzen führen. Das wächst sich
wieder aus. Dafür sind die Bewegungsphasen im Schritt gedacht. Traben sollte
man in dieser Zeit natürlich nicht. Empfehlenswert
zur Kontrolle sind Kristallisationsanalysen zu folgenden Zeiten:
Nach drei
Monaten,
dann
wieder nach zwei Monaten,
alle 6
Monate als vorbeugende Kontrolle.
Chronische aseptische Hufrollenerkrankung Die Podotrochlose (chronische aseptische Hufrollenerkrankung) ist eine chronische degenerative und progressive Erkrankung der Hufrolle, die alle drei Bestandteile der Hufrolle, also Strahlbein, Beugesehne und Hufrollenschleimbeutel (Bursa podotrochlearis) betreffen kann. Siehe auch Hufrollenentzündung. (zurück)
Chronische
Bronchitis
Als
chronisch wird diese Entzündung der Bronchien bezeichnet, da sie sich langsam
fort- schreitend entwickelt und mit den verfügbaren Mitteln nicht therapierbar
ist. Der häufigste Auslöser für eine COB ist eine nicht erkannte oder nicht
korrekt und abschließend behandelte akute Bronchitis. Faktoren wie übermäßig
staubhaltige Atemluft im Stall oder das Vor- kommen anderer Schadstoffe wie z.B.
Rauch- gase begünstigen die COB. Bei einer COB besteht eine fortgeschrittene
Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen), welche aus dem Umstand resultiert,
daß die Selbstreinigungsfähigkeit der Atemwege stark beeinträchtigt ist. Im
Normalfall sorgen winzige Flimmerhärchen für den Abtransport von Schleim und
Schmutzpartikeln aus dem Atmungstrakt. Verkleben diese Flimmerhärchen, können
sie ihrer Aufgabe nur noch eingeschränkt nachkommen. An COB leidende Pferde
zeigen ständige Atemnot auch bei kleinsten Belastungen, Husten und stark
verminderte Leistungsfähigkeit. Durch die Verengung der Atemwege und Schädigung
der Alveolen entstehen für das Tier Probleme bei der Atmung. Ein Pferd benötigt
in Ruhe rund 300m³ Luft in der Stunde. Diese Menge muß durch die verengten
Atemwege gepresst werden. Das Pferd setzt nun zusätzlich seine Bauchmuskulatur
ein, um ausreichend Luft ein- und wieder auszuatmen. Durch diese permanente
Anspannung der Bauchmuskulatur bildet sich am unteren Bauch entlang des
Rippenbogens eine sichtbare Vertiefung, die so genannte Dampfrinne. Die
Dampfrinne gilt als sicheres Anzeichen für das Vorhandensein einer unheilbaren
Dämpfigkeit des Pferdes. Ein Tierarzt sollte über geeignete Maßnahmen zur
Therapie entscheiden. Erkrankte Pferde müssen geschont werden. Eine
Verbesserung des Allgemeinzustands wird auch durch Änderung der
Haltungsbedingungen erzielt. Viel Weidegang ist zu empfehlen.
(zurück)
Colitis
X
Eine
starke, akute Entzündung des Grimmdarms (Kolon), die oft zum Tode führt, noch
bevor irgendwelche Anzeichen für ein Darmproblem offensichtlich werden. Man
glaubt, dass die Krankheit von einem ansteckenden Bakterium verursacht wird,
dessen Identität aber noch nicht geklärt ist (daher die Bezeichnung X).
Um
die Rolle der verschiedenen ätiopathogenetischen Faktoren der Colitis X
besonders beim hospitalisierten Pferd detailliert erforschen zu können, sollte
das Datenmaterial vieler Kliniken gesammelt und statistisch ausgewertet werden.
Verschiedene Studien zur Entstehungsweise der Typhlocolitis (Colitis X) des
Pferdes zeigen keine allgemeinen Anhaltspunkte bezüglich der Fütterung,
Vorerkrankung oder Arzneimitteleinsatz bei den betroffenen Pferden.
(zurück)
Die Chorioptesräude oder auch Fußräude genannte Erkrankung ist eine auf die Fesselbeugen bei Pferden mit langem Kötenbehang lokalisierte, mit starkem Juckreiz einhergehende Räudeform. Der Erreger ist Chorioptes equi, eine schuppenfressende Milbe, die die obere Epidermisschicht abnagt. Es kann zu verschiedenen Verlaufsformen wie nässender oder krustöser Mauke bzw. Warzenmauke kommen. Bei allen Verlaufsformen liegt starker Juckreiz vor. Erkrankte Pferde stampfen unentwegt und sind unruhig. Wenn Milben zum Problem werden (wie bei der Fußräude), dann tragen Sie ein für Pferde zugelassenes Insektizid auf. Bei massivem Auftreten der Chorioptesräude in größeren Pferdebeständen ist in Einzelfällen nicht selten ein Befall im Bereich des Schweifansatzes zu beobachten. (zurück)