Krankheiten C

Cushing Syndrom, Chronische Hufrollenentzündung, Chronische Bronchitis, Colitis X, Chropioptes-Räude

Equine Cushing Syndrom

Das Equine Cushing Syndrom (ECS) ist eine Überfunktion der Nebennierenrinde (Hyperadrenokortizismus) bei Pferden. Die Erkrankung ist eine Hormonstörung, die dem Cushing-Syndrom des Menschen entspricht.
Ursachen:
Ursache eines ECS ist meist ein Adenom der Adenohypophyse (also eines Teils der Hirnanhangsdrüse). Diese reguliert die Produktion von Cortisol in der Nebennierenrinde, wodurch Cortisolgehalt im Blut erhöht ist.
Das Hormon Cortisol beeinflusst zahlreiche Stoffwechselfunktionen, das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem. Dadurch entstehen schleichend eine Anzahl der unterschiedlichsten, z.T. lebensbedrohlichen Gesundheitsstörungen. Kortisol stört den Proteinstoffwechsel, die Insulinproduktion wird gedrosselt, der Blutzuckerspiegel steigt.
Symptome:
Die Symptome eines ECS sind häufig sehr unspezifisch. Sie werden oft irrtümlich für Alterserscheinungen gehalten. An ECS sollte man denken, wenn 2-3 Symptome aufeinander treffen und andere Krankheiten ausgeschlossen sind.
Haarkleidveränderungen:
dickes langes Winterfell, verzögerter, sich überlagernder Fellwechsel, oft bleiben alte Haare zurück; langes Fell im Sommer, oft Löckchenbildung; übermäßiger Durst mir häufigem Wasserlassen;
Abmagerung auch bei gutem Fressverhalten hoher Futtergaben;
Muskelrückbildung vor allem am Rücken (Hängerücken), mitunter begleitet von Fettpolstern an Bauch (Hängebauch) und Mähnenkamm; Hufprobleme (Hufabzesse, Huflederhautentzündung, Hufrehe auch zu ganz untypischen Jahreszeiten); Sehnenentzündungen; Herz-Kreislaufprobleme bis hin zum gelegentlichen Umfallen; seltener auch massive Stoffwechselentgleisungen mit kreuzverschlagähnlichen Symptomen; häufige und hartnäckige Infekte, nicht behandelbare
Durchfälle/Kotwasser; Knochenprobleme, Osteoporose; Lethargie; Futterverweigerung, bei abnehmender Schutzschicht der
Magenschleimhaut und verstärkter Magensäureproduktion Gefahr von Magengeschwüren; seltsames Schwitzen ohne ersichtlichen Grund;
Diagnose:
Am Sichersten ist der Dexametason-Test.


Therapie:
Die Krankheit ist nicht heilbar, aber unter der Pergolidbehandlung haben die meisten Cushing-Patienten noch ein jahrelanges beschwerdefreies Leben. Je früher die Therapie begonnen wird, desto eher bilden sich die Symptome zurück.
Pergolid in niedriger Dosierung (0,1-0,2 mg/100kg) gilt als das Mittel der Wahl. Als das 2. Mittel gilt Trilostan, ein Hydroxysteroid- Dehydrogenase Inhibitor, der sich bei Hunden bewährt hat.
Es wird auch eine homöopathische Behandlung empfohlen: Hypophysis suis Injeel-Forte und Hypophysis suis Injeel (Präparat: Hypophysis suis-Injeel bzw. Hypophysis suis-Injeel Forte).            

Unter Cushing versteht man beim Pferd eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse, die mit bestimmten Homonstörungen einhergeht. Beim Menschen wird aus verschiedenen Gründen die Produktion von körpereignem Kortisol anregt. Der Patient hat dadurch dauerhaft erhöhte Kortisonspiegel. Beim Pferd ist nicht wie häufig angenommen ein Tumor die Ursache, sondern eine Fehlsteuerung der Produktion von ACTH und einem anderen Hormon (POMC) in der Hirnanhangdrüse. Der körpereigene Kortisonspiegel ist beim Pferd nicht unbedingt erhöht, er kann es aber sein. Diese Fehlsteuerung entwickelt sich bei sehr vielen Pferden ab einem Alter von etwa 18 Jahren. Die Auswirkungen sind aber nicht bei allen Pferden offensichtlich zu erkennen.

Die häufigsten Symptome von Cushing beim Pferd sind:

Fettverteilung wie bei Metabolischem Syndrom. Diese Symptome sind lediglich möglich, sie müssen aber nicht auftreten. Wie aus der Liste hervorgeht, kommt auch Insulinresistenz und eine Fettverteilung wie beim Metabolischen Syndrom vor, sowie eine Neigung zur Hufrehe. Wenn Insulinresistenz auftritt, ist der Rest verständlich. Viele Cushing Pferde sind eher mager, können aber trotzdem die krankhaften Fettdepots zu haben. Manche Pferde sind insgesamt sehr fett und es wird vermutet, dass sich die Fehlsteuerung der Hirnanhangdrüse beim Pferd aus einer langjährigen Verfettung heraus entwickeln kann.

Cushing Pferd

Typisches älteres Pferd mit langem Fell und schlechter Bemuskelung.

Auf Grund der Verfettung und der abnormen Fettpolter sehen beide Krankheiten äußerlich bei vielen Pferden ähnlich aus. Die Unterschiede sind:

Metabolisches Syndrom  Cushing 
Zivilisationserkrankung  Alterserkrankung 
Überfütterung  Verfettung ohne Überfütterung
Auch in jungen Jahren  Nur bei alten Pferden
Normales Haarkleid  Dauerhaftes „Winterfell“ 

Das Metabolische Syndrom tritt meist im Alter von 8 bis etwa 18 Jahren auf, Cushing erst danach ab etwa 18 Jahren. Bei beiden Erkrankungen kann man die Anfänge tückischer weise nicht oder nur sehr schwer erkennen. Der Beginn beider Erkrankungen ist schleichend und äußerlich nicht erkennbar. Da die Problematik der Insulinresistenz vorliegt, ist verständlich, dass diese Pferde auch zu Hufrehe neigen. Die Zusammenhänge sind genauso, wie beim Metabolishen Syndrom beschrieben. Auf die anderen Begleiterscheinungen von Cushing will ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Ein Cushing- Pferd ist meistens auch gleichzeitig ein Rehepferd, deswegen befindet sich unter der Rubrik Rehe eine weitere Beschreibung.

Diagnose

Die Diagnose von Cushing ist beim Vorliegen des “Teddybärfells” im Sommer schon äußerlich möglich. Die klassische Diagnose läuft über einen Labortest (Dexamethason Suppressionstest). 

Therapie

Cushing beim Pferd ist gut behandelbar. Sofern keine Organschäden entstanden sind oder die Rehe bereits chronisch ist, kann man die Symptome durch das Medikament Pergolide vollständig zum Verschwinden bringen. Das Medikament muss über einen längeren Zeitraum verabreicht werden und ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern in Europa relativ teuer.                                        (zurück)

Chronische Hufrollenentzündung

Bei Strahlbeinlahmheit oder chronischer Hufrollenentzündung entstehen krankhafte Veränderungen am Strahlbein. Dieser kleine, keilförmige Knochen ist ein Teil des Hufgelenks, und so bleiben die entzündlichen und degenerativen Prozesse nicht auf das Strahlbein beschränkt, sondern greifen meist auf den Schleimbeutel und die Aufhängebänder sowie die Ansatzstelle der tiefen Beugesehne über. Es entstehen also Knochenveränderungen und Schäden an der Beugesehne. Diese rufen meist schleichend einsetzende, aber anhaltende Lahmheit hervor. Da sich bei einer chronischen Hufrollenentzündung die Knochenstrukturen verändert haben, ist eine Heilung nicht mehr möglich. 

Hufrollentzündung                                                                                                                                                                                   Man ist hier nicht ganz einig, ob es nur durch zu starke Beanspruchung des Gelenks zu einer Hufrollenentzündung kommen kann, oder ob auch eine Störung der Blutzirkulation eine wichtige Rolle spielt.

Hufrollenerkrankung                                                                                                                                                                               Der Begriff Hufrollenerkrankung (Hufrollensyndrom) erfaßt Entzündungen akuter Art oder degenerative Veränderungen

Hufrollensyndrom                                                                                                                                                                                   Neben der beschriebenen fehlerhaften Gliedmaßenstellung werden zahlreiche andere Faktoren für das Hufrollensyndrom diskutiert. Es gibt also keinen einheitlichen Verlauf.

Strahlbeinlahmheit                                                                                                                                                           Hufrollenentzündung (Strahlbeinlahmheit) wird fälschlich auch Hufrolle genannt. Mit Hufrolle bezeichnet man das Strahlbein im Huf und den Teil der Hufbeugesehne, der über das Strahlbein abrollt.

Hufrolle                                                                                                                                                                                                               "Der hat Hufrolle", lautet häufig der knappe Befund, wenn ein Pferd lahmt. Freilich hat jedes Pferd eine Hufrolle, und wenn sich die Knochen- und Gewebsstrukturen in diesem Bereich verändern, so spricht man besser von einer Hufrollenentzündung, auch Strahlbeinlahmheit oder Podotrochlose genannt.

Podotrochlose                                                                                                                                                                                              Wenn die Krankheit chronisch ist (Podotrochlose), sind in den meisten Fällen permanente Fehler des Reiters oder Pferdehalters verantwortlich. Die Podotrochlose, auch Hufrollennekrose oder Hufrollenentzündung ist eine Pferdekrankheit. Diese Krankheit des Pferdes ist eine entzündliche, degenerative Veränderung im Bereich der Hufrolle des Hufes von Unpaarhufern, speziell Pferden, die aus Strahlbein, Beugesehne und Hufrollenschleimbeutel besteht. Die Nekrose ist am Strahlbein zu beobachten, das sich im Laufe der Zeit verändert.

Ursachen:
Als Ursache für eine Podotrochlose wird allgemein eine Überbelastung der Hufrolle angenommen. Da das Problem bei Wildpferden nicht beobachtet wird, geht man davon aus, dass die bei Reitpferden andere Art der Beanspruchung des Hufapparats zu einem schnelleren Verschleiß führt. Während der Bewegungsapparat des Pferdes als Fluchttier auf eine schnelle Bewegung nach vorne optimiert ist, werden beim Reiten häufig gebogene Linien gewählt, die für die Gelenke zu einer größeren Belastung führen. Auch eine übermäßige Arbeit auf der Vorhand kann die Hufrolle schädigen.
Ein unnormal geformter Huf kann eine Hufrollenentzündug ebenfalls begünstigen. Zu steile oder zu flache Hufe mit engen Trachten haben eine verminderte Dämpfungswirkung und belasten die Hufrolle. Mangelnde Pflege des Hufs kann zu einer Durchblutungsstörung und damit zu einer Schädigung der Hufrolle führen. Da das Syndrom auch bei jungen Pferden auftreten kann, die noch nicht geritten werden, geht man heute auch von einer Veranlagung aus, eine Vererblichkeit ist aber nicht gesichert. Nährstoffmängel bei der Aufzucht können ebenfalls eine Rolle spielen. Eine weitere Theorie vermutet einen Zusammenhang mit einem eingequetschten Nerv am siebten Halswirbel, der die Arterien in den Vorderbeinen enerviert und damit die Durchblutung im Huf beeinflusst. Keine der möglichen Ursachen ist gesichert und eine Kombination verschiedener Faktoren kann möglich sein.

Diagnose:
Es zeigt sich manchmal ein klammer Gang,
insbesondere auf hartem Boden, wobei manchmal ein abwechselndes Entlasten der Vorderbeine durch Vorstrecken (Entlastung der Hufrolle) beobachtet wird. Bei einseitiger Podotrochlose entsprechend nur auf einer Seite, dann gegebenenfalls auch verbunden mit einer Lahmheit. Das Pferd reagiert auf eine Beugeprobe des Hufbereichs mit verstärktem Lahmen. Röntgenaufnahmen, aus Gründen der Abbildungsqualität hier vorzugsweise digitale Aufnahmen, des Strahlbeins von hinten zeigen Veränderungen an der Knochensubstanz, insbesondere Auftreibungen an den unten im Strahlbein verlaufenden Kanälen. Differential diagnostisch kann der Ort des degenerativen Prozesses weiter mittels Szintigraphie und Ultraschall eingegrenzt werden, um auch Weichteile mit zu erfassen.

Behandlung:
Nach einer Meinung kann im Anfangsstadium eine Unterbrechung der Arbeit und Koppelgang für sechs Monate, bei Überwachung des Verlaufs, um eine weitere Verschlechterung auszuschließen, eine Heilung bewirken, eventuell unterstützt von entzündungshemmenden Mitteln (Cortisoninjektion als Stoßtherapie in die Hufrolle, Apirel, Finadyne, Equipalazone) und einem naturgemäßen Hufausschnitt. Ziel von Maßnahmen in späteren Stadien ist eher das Aufhalten eines Fortschreitens der Nekrose und ein Beenden des entzündlichen Prozesses; eine Heilung im Sinne einer Wiederherstellung verlorener Substanz ist nach herrschender Meinung nicht mehr möglich. Ein Spezialbeschlag mit Dämpfer, Eiereisen oder ggfs. dämpfenden Kunststoffhufeisen kann die Schmerzen nehmen. Die positive Wirkung durchblutungsfördernder Mittel ist nicht gesichert, obwohl sie zumindest bei beschlagenen Pferden theoretisch hilfreich sein sollte. Eine Neurektomie (Nervenschnitt) der Palmarnerven (Nervus medianus) kann das Pferd schmerzfrei machen, wird aber bei weiterem Fortschreiten der Podotrochlose den Zeitraum bis zum Ausmustern nur verlängern. Außerdem neigen manche Pferde in der Folge zum Stolpern. Daneben ist eine sehr sorgfältige Pflege des Hufes nötig, da das Pferd dort kein Schmerzempfinden mehr hat und sich Krankheiten im Huf so zunächst ohne auftretende Symptome ausbreiten können. Neue, noch wenig erprobte oder durch Studien abgesicherte Behandlungsansätze sind die Stoßwellentherapie, die vielversprechende Behandlung mit Tiludronat (einem Bisphosphonat, Markenname Tildren) und die Gabe von Galliumnitrat mit dem Trinkwasser. Ein Wiederaufbau der geschädigten Synovia ist eventuell mit Glucosaminsulfat möglich. Sollten die neuen Behandlungen sich in den nächsten Jahren bewähren, könnte die Podotrochlose viel von ihrem Schrecken verlieren. Ein sogenanntes "ganzheitliches" Verfahren zur Behandlung der Podotrochlose wird die lokale Anwendung von Blutegeln empfohlen, der therapeutische Nutzen ist jedoch begrenzt.




Und sie ist doch heilbar!!!!

Das werden Sie bestimmt schon einmal gehört haben: “Mein Pferd hat Hufrolle”. Logisch, jedes Pferd hat eine Hufrolle. Was diese Person meinte, war eine Schädigung der Hufrolle, die sich durch Lahmheit bemerkbar machte. Diese Schädigung kann kurz sein oder im chronischen Stadium permanent. Eine kurze Schädigung z.B. durch Stauchung ist in ein paar Tagen oder Wochen wieder ausgeheilt. Wir wollen uns deshalb mit der chronischen Variante auseinandersetzen. Es gibt viele Ursachen, die zu einer chronischen Hufrollenentzündung (also Degeneration) führen. Die häufigsten sind:

1. Erblich bedingt

2. Durchblutungsstörungen

3. Falsche Hufpflege

4. Schlechtes Reiten

5. Falsche Einstreu

Zu 1: Unsere Pferde mussten immer schöner werden, sie wurden mit immer mehr Vollblut veredelt. Sie sollten dabei auch groß sein. Große Hufe aber, die das Gewicht des Pferdes gut aufnehmen und verteilen konnten, waren unerwünscht. Sie störten den edlen Gesamteindruck. Ein kleiner, zierlicher Huf kann zum Beispiel bei der Landung nach einem Sprung das Körpergewicht des Pferdes und des Reiters schlechter verteilen. Die Gelenke werden stärker belastet. Besonders auch die tiefe Beugesehne. Zwischen dieser tiefen Beugesehne, dem Strahlbein und dem Hufbein liegt der Schleimbeutel, der dafür sorgt, dass die Beugesehne an den beiden Knochen vorbeigeführt wird. Bei einem engen Huf wird dieser Schleimbeutel bei stärkerer Belastung eher mal geprellt, was zu schleichenden kleinen Entzündungen führen kann, die nach längerer Zeit zur Degeneration der Hufrolle führen. Sind beide Hufe gleichmäßig geschädigt, kommt es nicht einmal zu Lahmheiten. Die Schritte, besonders die Tritte im Trab werden nur kürzer und steifer. Erst im sehr fortgeschrittenem Stadium kommt es dann zur Lahmheit.

Zu 2: Durchblutungsstörungen im Huf gibt es öfter als man denkt. Auch hierbei spielen proportional kleine Hufe wieder eine Rolle. Jahrelanges Tragen von Hufeisen kann zu Durchblutungsstörungen führen, da durch das Tragen der Hufeisen ein Teil des natürlichen Hufmechanismus außer Kraft gesetzt wird. Der Stoffwechsel der Knochen im Huf wird dadurch verlangsamt.

Zu 3: Hier kann besonders der Schmied der Hauptschuldige sein. Zu stark beschnittener Strahl kann nicht mehr richtig die Aufgabe einer zusätzlichen Pumpe für die gute Durchblutung des Hufes erfüllen. Lässt allerdings der Reiter zu, dass das Pferd einen faulen Strahl oder faule Strahlfurchen hat, kann der Schmied nur viel wegschneiden, damit der Strahlfäule Einhalt geboten wird. Zu lange anhaltende Strahlfäule führt unweigerlich zu einem Trachtenzwang. Der Huf wird zu eng. Schneidet der Schmied gerne die Trachten kurz, kommt es zu Fehlstellungen und damit zu Fehlbelastungen in den Gelenken. Die schützende Knorpelschicht wird abgebaut, das
Gelenk wird entzündlich. Später folgt dann die degenerative Veränderung.

Zu 4: Ein schlechter Reiter wird sein Pferd immer auf der Vorhand reiten. Das bedeutet eine deutliche Schwerpunktverlagerung des Körpergewichtes von Pferd und Reiter in Richtung der Vorderbeine. Diese sind aber nicht so gut geeignet, das Gewicht aufzunehmen. Die Hinterhand ist viel tragfähiger. Genauso können die vorderen Gliedmaßen überlastet werden, wenn zu viel auf hartem Boden oder auf den Straßen geritten wird. (Die Knochenerkrankung “Schale” kann hierbei auch entstehen.) Übermäßiges Springen eines springfreudigen Pferdes ist auch öfter Auslöser einer chronischen Hufrollenentzündung. Besonders gefährdet sind Pferde, die durch eine harte Landung nach dem Sprung auffallen.

Zu 5: Jetzt kommen wir zu einem Punkt, der besonders von ganz tierliebenden Pferdebesitzern niemals in Erwägung gezogen wird. Es ist die Einstreu in der Box. Wie so oft im Leben kann man nämlich alles übertreiben, auch beim Einstreuen von Stroh. Hat ein Pferd jahrelang eine zu hohe und dadurch zu weiche Einstreu, haben die Gelenke keine ausreichende Stütze mehr. Der Sehnen- und Bänderapparat wird überfordert. Die Gliedmaßen, besonders die vorderen, unteren Gelenke können sich nicht mehr genügend entspannen. Kleine und noch nicht zu lokalisierende Entzündlichkeiten führen zu erhöhtem Verschleiß, der dann eventuell auf Sehnenschäden oder chron. Hufrollenentzündung hinsteuert.
Die Diagnose!

Manchmal ist es sehr schwierig, eine sichere Diagnose zu stellen. Auch Röntgenaufnahmen helfen zwar, aber oft ist noch kein klarer Befund zu erkennen, obwohl das Pferd lahmt. Im anderen Fall zeigt das Röntgenbild einen klaren Befund von Verschleiß, und das Pferd zeigt keinerlei Unreinheiten im Gang. Beugeproben sollte man nur einem versierten Tierarzt oder Heilpraktiker überlassen, sonst sind sie zu ungenau. Die beste Methode ist für mich die “Kristallisationsanalyse”, weil sie Aussagen über den Gesamtzustand des Tieres (oder auch des Menschen) macht. Ein erfahrener Heilpraktiker kann hierbei fast immer sogar die Ursache der Erkrankung feststellen. Kennt man die Ursache, kann man sie behandeln und der Heilprozess beginnt automatisch.

Behandlung!

Steht die Diagnose absolut sicher fest, kann mit der Behandlung begonnen werden. Die Schulmedizin bringt keine Heilung , sondern sie kann nur durch z.B. besonderen Hufbeschlag Linderung der Schmerzen erreichen. Die chronische Hufrollenentzündung schreitet trotzdem weiter fort. Zuletzt bleibt dann nur noch der Nervenschnitt. Nachteil: Der Schmerz ist genommen worden, das Pferd ist scheinbar normal belastbar. Die Entmineralisierung der Knochen im Huf schreitet voran. Es kommt zum Knochenbruch, bei starken Entzündungen kann es zum Ausschuhen des Hufes kommen. Ende! Mit der Biochemie nach Dr. Schüßler kann auch bei einer schon sehr degenerativen Hufrolle eine Heilung erwartet werden. Die Veranlagung zur chronischen Hufrollenentzündung bleibt aber leider bestehen. Das bedeutet, das Pferd kann schneller wieder einen Defekt bekommen als andere Pferde. Besonders, wenn die Erkrankung wie unter Punkt 1 oder 2 beschrieben erfolgt ist. Drei biochemische Salze (Mineralsalze) sind für die Regeneration verantwortlich: Calc. Fluor., Calc. phos. und Natr. clor.!
Diese biochemischen Salze können Sie unter der E-Mail Adresse HoenerVersand@compuserve.de bestellen. Sie werden dann per Nachnahme zugesandt. Das Paket enthält für ca. drei Monate die nötigen biochemischen Tabletten inkl. einem detaillierten Behandlungsplan. Zum Optimieren der Behandlung sollte vorher eine Kristallisationsanalyse gemacht werden. Störfaktoren, die eine Heilung der Hufrolle verhindern oder verzögern (z.B. Übersäuerung), werden hierbei erkannt und müssen vor Beginn der Hufrollenbehandlung beseitigt werden. Nun kommt das Unangenehme der Behandlungsart. Da die biochemischen Salze in hoher Verdünnung gegeben werden, denn nur dann werden sie von den Zellen im Organismus gut aufgenommen, muss man sie oft geben. Bei chronischen Erkrankungen, wie in diesem Fall, gibt man täglich 5 x je 6 Tabletten. Wenn es zeitlich schwierig ist, kann man Sonntags auf 4 x je 6 Tabletten verkürzen. Das ist aber absolutes Minimum. Pferde, die über 500 kg Lebendgewicht haben, bekommen 5 x täglich je 8 Tabletten. Ganz wichtig ist, dass die Pferde die Tabletten alleine bekommen. In Futtermitteln vermischt, hebt sich die Wirkung fast auf. Die biochemisch reinen Mineralsalze sollen nämlich hauptsächlich über die Schleimhäute im Maul, Zunge und Kehle direkt unverfälscht ins Blut gehen und dort den Zellen zur Verfügung stehen. Wenn die Pferde die Tabletten nicht aus der Hand nehmen, gibt man sie seitlich ins Maul. Nach ein paar Tagen kennen sie den Geschmack und dann nehmen sie die Tabletten gern, da sie leicht süß schmecken. Wie jetzt ein Wochenplan zur Verabreichung der Tabletten genau aussieht, kann nur nach der Kristallisationsanalyse festgelegt werden. Oft muss sogar vor der Behandlung der defekten Knochen noch eine Ursachenbehandlung vorweggenommen werden.
Entgegen der allgemeinen Behandlungsmethoden wird zuerst das Pferd barfuß gestellt. Hufeisen ab. Der Hufmechanismus soll wieder besser werden. Drei Monate absolute Boxenruhe. Damit das Pferd nicht übermütig wird, bekommt es in dieser Zeit kein Kraftfutter, sondern nur Heu. Drei Mahlzeiten täglich sind dem Pferd am verträglichsten. Nach den drei Monaten wird das Pferd täglich 20 bis 40 Minuten im Schritt geritten. Eben so lange, dass das Pferd ausreichend Bewegung hat und nicht übermütig rennen will. Hat man dieses eine Woche lang getan, ist im Trab zu prüfen, ob das Pferd noch Lahmheit zeigt. Wenn noch Unreinheiten im Gang zu erkennen sind, einen weiteren Monat Boxenruhe. Dann beginnt die Bewegungsphase erneut wie beschrieben. Fast immer sollte jetzt der Trab in Ordnung sein.
Nun kann das vorsichtige Konditionieren beginnen. Man füttert zum Heu etwas Kraftfutter dazu und bewegt das Pferd täglich im 10 Minuten Rhythmus:
10 Minuten Schritt,
10 Minuten Trab und etwas Galopp,
10 Minuten Schritt.
Diese Arbeit macht man etwa drei Monate lang. Danach wird dann langsam die Arbeit des Pferdes gesteigert bis zur normalen Arbeit. Mit dem Steigern der Arbeit muss natürlich auch die Ration für das Kraftfutter erhöht werden. Von Silagefütterung bitte ich abzusehen, denn bei dieser Fütterung werden die Pferde meistens im Blut übersäuert. Der Anteil an Eiweiß ist zu hoch. Es fällt zu viel Harnsäure an, die von den Nieren nicht schnell genug ausgeschieden werden kann.
Die biochemischen Tabletten sind mindestens ein Jahr lang zu verabreichen, auch wenn sich schon vorher kein Krankheitsbild mehr zeigt. Manchmal, bei sehr schweren Erkrankungen der Hufrolle, kann es auch 1 1/2 Jahre dauern. Es kann auch vorkommen, dass ein Pferd wieder anfängt zu lahmen. Kein Grund zur Panik. Durch den Heilungsprozess kann es passieren, dass Unregelmäßigkeiten in einem Gelenk entstehen, die kurzzeitig zu Schmerzen führen. Das wächst sich wieder aus. Dafür sind die Bewegungsphasen im Schritt gedacht. Traben sollte man in dieser Zeit natürlich nicht. Empfehlenswert zur Kontrolle sind Kristallisationsanalysen zu folgenden Zeiten:
Nach drei Monaten,
dann wieder nach zwei Monaten,
alle 6 Monate als vorbeugende Kontrolle.

Chronische aseptische Hufrollenerkrankung                                                                                                                                   Die Podotrochlose (chronische aseptische Hufrollenerkrankung) ist eine chronische degenerative und progressive Erkrankung der Hufrolle, die alle drei Bestandteile der Hufrolle, also Strahlbein, Beugesehne und Hufrollenschleimbeutel (Bursa podotrochlearis) betreffen kann.  Siehe auch Hufrollenentzündung.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      (zurück)

Chronische Bronchitis

Als chronisch wird diese Entzündung der Bronchien bezeichnet, da sie sich langsam fort- schreitend entwickelt und mit den verfügbaren Mitteln nicht therapierbar ist. Der häufigste Auslöser für eine COB ist eine nicht erkannte oder nicht korrekt und abschließend behandelte akute Bronchitis. Faktoren wie übermäßig staubhaltige Atemluft im Stall oder das Vor- kommen anderer Schadstoffe wie z.B. Rauch- gase begünstigen die COB. Bei einer COB besteht eine fortgeschrittene Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen), welche aus dem Umstand resultiert, daß die Selbstreinigungsfähigkeit der Atemwege stark beeinträchtigt ist. Im Normalfall sorgen winzige Flimmerhärchen für den Abtransport von Schleim und Schmutzpartikeln aus dem Atmungstrakt. Verkleben diese Flimmerhärchen, können sie ihrer Aufgabe nur noch eingeschränkt nachkommen. An COB leidende Pferde zeigen ständige Atemnot auch bei kleinsten Belastungen, Husten und stark verminderte Leistungsfähigkeit. Durch die Verengung der Atemwege und Schädigung der Alveolen entstehen für das Tier Probleme bei der Atmung. Ein Pferd benötigt in Ruhe rund 300m³ Luft in der Stunde. Diese Menge muß durch die verengten Atemwege gepresst werden. Das Pferd setzt nun zusätzlich seine Bauchmuskulatur ein, um ausreichend Luft ein- und wieder auszuatmen. Durch diese permanente Anspannung der Bauchmuskulatur bildet sich am unteren Bauch entlang des Rippenbogens eine sichtbare Vertiefung, die so genannte Dampfrinne. Die Dampfrinne gilt als sicheres Anzeichen für das Vorhandensein einer unheilbaren Dämpfigkeit des Pferdes. Ein Tierarzt sollte über geeignete Maßnahmen zur Therapie entscheiden. Erkrankte Pferde müssen geschont werden. Eine Verbesserung des Allgemeinzustands wird auch durch Änderung der Haltungsbedingungen erzielt. Viel Weidegang ist zu empfehlen.                                                                                                                                                                                                                   
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Colitis X

Eine starke, akute Entzündung des Grimmdarms (Kolon), die oft zum Tode führt, noch bevor irgendwelche Anzeichen für ein Darmproblem offensichtlich werden. Man glaubt, dass die Krankheit von einem ansteckenden Bakterium verursacht wird, dessen Identität aber noch nicht geklärt ist (daher die Bezeichnung X). Um die Rolle der verschiedenen ätiopathogenetischen Faktoren der Colitis X besonders beim hospitalisierten Pferd detailliert erforschen zu können, sollte das Datenmaterial vieler Kliniken gesammelt und statistisch ausgewertet werden.  Verschiedene Studien zur Entstehungsweise der Typhlocolitis (Colitis X) des Pferdes zeigen keine allgemeinen Anhaltspunkte bezüglich der Fütterung, Vorerkrankung oder Arzneimitteleinsatz bei den betroffenen Pferden.
                                                                                                                                                                                                               
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Chropioptes-Räude

Die Chorioptesräude oder auch Fußräude genannte Erkrankung ist eine auf die Fesselbeugen bei Pferden mit langem Kötenbehang lokalisierte, mit starkem Juckreiz einhergehende Räudeform. Der Erreger ist Chorioptes equi, eine schuppenfressende Milbe, die die obere Epidermisschicht abnagt. Es kann zu verschiedenen Verlaufsformen wie nässender oder krustöser Mauke bzw. Warzenmauke kommen. Bei allen Verlaufsformen liegt starker Juckreiz vor. Erkrankte Pferde stampfen unentwegt und sind unruhig. Wenn Milben zum Problem werden (wie bei der Fußräude), dann tragen Sie ein für Pferde zugelassenes Insektizid auf. Bei massivem Auftreten der Chorioptesräude in größeren Pferdebeständen ist in Einzelfällen nicht selten ein Befall im Bereich des Schweifansatzes zu beobachten.                                             (zurück)