Pferderassen 5

Pferderassen unter D :

Dalespony, Dänisches Warmblut, Danubier, Dartmoor-Pony, Deliboz, Deutsches Reitpferd, Deutsches Reitpony, Deutscher Traber, Dölepferd, Dongolavi, Donpferd, Dülmener

Dalespony: 

            

Zuchtgebiet England, Stockmaß 140 -147 cm, starkes Zugpferd, trittsicher, freundlich, Reit- & Zugpferd. Dales und Fell Ponys entspringen der selben Wurzel; das Dales ist ein extrem athletisches Tier von enormer Kraft. Der Kopf ist schwer und leicht geramst, der Hals massiv und gut geformt. Die Schultern sind breit und manchmal etwas steil, der Widerrist schwach ausgeprägt. Der lange Rücken ist sehr tragfähig und mündet in eine muskulöse Kruppe. Die Beine sind kurz, mit starken Gelenken und Röhren, die blauen Hufe sind rund und hart. Dichter ,seidiger Fesselbehang ist typisch. Dunkle Haarfarben sind häufig, Schwarz und Schwarzbraun werden bevorzugt; auch Schimmel und Braune. Das Dales Pony ist mit dem Fell Pony eng verwandt, da sein Ursprung auch auf die Keltischen und auf die Galloway Ponys zurückgeht. Es lebt auf der Ostseite der Pennine Hills. Wie das Fell Pony ist auch das Dales Pony überaus stark. Es wurde zum Bleitransport zwischen den Minen und den Hafenstädten wie auch allgemein als Lasttier eingesetzt. Aufgrund seiner Trittsicherheit und seiner Wendigkeit trat es auch als gutes Reitpferd und schneller Traber hervor. Im 19. Jahrhundert kreuzte man Dales-Stuten mit einem Welsh Cob namens Comet, um das Durchschnittstempo der Rasse zu verbessern. Bis zu diesem Hengst lassen sich alle Dales zurückverfolgen. Mit der Einführung des motorisierten Transportes nahm die Zahl der Dales immer mehr ab, bis sie um 1950 fast ausgestorben waren. Nachdem aber 1963 die Dales Pony-Society gegründet worden war, nahm in der Folge das Interesse für diese Rasse und damit allmählich ihr Bestand wieder zu. Das Dales Pony ist ein ideales Trekkingpony; auch zum_ Reiten ist es gut zu gebrauchen, obwohl es sich wegen seiner Stärke eher für Erwachsene als für Kinder eignet. Die Kreuzung mit Vollblütern ergibt ausgezeichnete Spring- und Jagdponys.                                                                                                                    zurück

Dänisches Warmblut: 

           

Zucht in privater Hand in ganz Dänemark, Exporte nach England und Deutschland, Stockmaß von 162 bis 170cm. Angenehmes Wesen und handliche Erscheinung. Haupteignung liegt in der Dressur. Gute Gänge und ausreichendes Galoppier- und Springvermögen. Modernes Sportpferd, im wesentlichen seinen sonstigen europäischen Verwandten gleich. Mittelgroßer, ausdrucksvoller Kopf, von einem gut geschwungenen Hals getragen. Dieser kommt aus einer günstig gelagerten, schrägen Schulter, die in einen korrekten Widerrist übergeht. Bei guter Breite und Tiefe etwas langer Rumpf, der über einen nicht immer idealen Schluss in eine leicht abfallende Kruppe überleitet. Die dänische Pferdezucht war durch Jahrhunderte eng mit dem Gestüt Frederiksborg verbunden (s. Frederiksborger). Frühe Impulse erhielt die Zucht, deren Hauptgebiet bis 1864 im heutigen Holstein lag, durch Importe aus Spanien. Als man 1871 Frederiksborg auflöste, wurden die Stuten an private Züchter verkauft, die den Typ des schweren Wirtschaftswarmblüters zwar zu bewahren suchten, aufgrund unzulänglichen Hengstmaterials aber nur eine zwar großrahmige, aber weiche und unharmonische Rasse hervorbrachten. Nach dem 2. Weltkrieg züchtete man unter Verwendung schwedischer, deutscher, englischer und polnischer Hengste ein brauchbares, vielseitiges Pferd, das allen Anforderungen genügt. Als Beispiele seien Marzog (Dressur) und Monaco (Vielseitigkeit) genannt, international erfolgreiche Turnierpferde.                                 zurück

Danubier: 

       

Zuchtgebiet Bulgarien, Donautal, Staatsgestüt Dimitrov, Stockmaß rund 155 cm, eifrig, beständig, ausdauernd, widerstandsfähig, leichtfuttrig, eignet sich sehr gut als Sportpferd mit Springvermögen, wenn er mit Englischem Vollblut veredelt wird. Fleißige, energische Aktion und beachtliches Springvermögen. Großer, leicht geramster Kopf mit kantigen Linien, auf schwerem Genick über starkem, Hochaufgerichtetem Hals sitzend. Schwach markierter Rist, der in einen etwas vorgetieften Rücken überleitet. Nicht immer optimal gelagerte, aber sehr muskulöse Schulter, tiefer und breiter Rumpf. Leicht abgeschlagene, etwas spitze Kruppe mit ausreichender Bemuskelung und tiefem Schweifansatz. Stabiles Fundament, manchmal leichte Stellungsfehler, ausreichende Knochenstärke und breite Gelenke. Kurze Fesseln, harte Hufe, wenig Behang. Häufig Füchse, Braune und Rappen. Die Rasse ist ein relativ junges Resultat sozialistischer Zuchtpolitik und ein Zweckbetontes Kreuzungsprodukt. Im 20.Jh. entstand vermehrter Bedarf an wirtschaftlichen, kompakten Nutzpferden. Man war also bestrebt, leichtfuttrige, harte und vielseitig verwendbare Pferde zu schaffen. Mit dem Danubier gelang es den staatlichen bulgarischen Gestüten, ein Pferd zu züchten, das die Vorzüge zweier alter österreichisch - ungarischer Rassen in sich vereint, des Nonius und des Gidran.                                         zurück

Dartmoor-Pony: 

           

Zuchtgebiet England, Stockmaß nicht größer als 127 cm, Stabiles, harmonisches Reitpony mit guter Bewegung und Springvermögen, für Kinder und Jugendliche, Kinderpferd. Gangarten: Schritt, Trab, Galopp, flach und raumgreifend, mit viel Takt. Ein ideales Kinderpony, aber auch als Fahrpferd für Erwachsene geeignet. Dartmoors sind kompakte, nicht zu breite Tiere mit guten Gängen und viel Springvermögen. Der typische Ponykopf wird von einem langen, korrekten Hals getragen, der einer guten Schulter entspringt. ein kompaktes Mittelstück und eine kräftige Hinterhand runden das Bild eines nahezu perfekten Ponys ab. Die kurzen Beine und kleinen Hufe sind besonders widerstandsfähig. Mit Vollblut gekreuzt, ergibt die Rasse erstklassige Jugendreitpferde. Alle Farben außer Schecken sind erlaubt, die Höhe liegt um die 125 cm Stockmaß. Die Bewegungen sind elastisch und raumgreifend. Dartmoor Ponys gibt es in den einsamen Mooren von Devon schon seit vielen Jahrhunderten. Sie sind eng mit den Exmoor Ponys verwandt und haben wahrscheinlich eine ähnliche Abstammung. Bei der Anpassung an ihren Lebensraum haben sie die gleiche Widerstandsfähigkeit und Gangsicherheit entwickelt. Die erste Erwähnung dieser Rasse ist im Testament von Bischof Aelwold von Crediton aus dem Jahr 1012 nachzulesen. Die Ponys wurden in den Zinnbergwerken von Dartmoor eingesetzt, um das Zinn aus dem Moor herauszutransportieren. Eine Zeitlang wurden Dartmoors mit anderen Rassen gekreuzt, daher stammt auch die große Artenvielfalt. Mit der Gründung einer Zuchtgemeinschaft und der Formulierung von festen Standards gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnte bereits viel für die Stabilisierung dieser Rasse getan werden. Seitdem hat es bei der Züchtung eines hochklassigen Reitponys für Kinder große Fortschritte gegeben; Dartmoors stehen auch als Zuchtgrundlage für größere Mehrzweckponys hoch im Kurs. Das Dartmoor Pony ist verlässlich und vernünftig. Außerdem ist es besonders vielseitig: Es springt gern über Hindernisse und ist als Jagd- und Wagenpferd gleichermaßen geeignet. Dank seiner hohen Kopfhaltung und seiner breiten Schultern fühlen sich Kinder, die reiten lernen, auf dem Dartmoor besonders sicher. Sein freundliches Wesen und seine bequeme Aktion tun ein übriges, um es bei Kindern beliebt zu machen.                                                                                                                                                                                                                 zurück

Deliboz: 

            

Zuchtgebiet In Aserbeidschan und in den angrenzenden Regionen, Stockmaß um 152 cm. Gutes Gebrauchspferd, guter Schritt, ausdauernder Trab mit Tagesleistungen unter dem Reiter von 70 km. Als Packpferd im Gebirge mit 115-130 kg Gepäck 45-55 km am Tag. Der Rekord liegt bei 1 Min. 56 Sek. für die Meile (1600 m) und 2 Min. 55 Sek. für 2,100 m. Reitpferd orientalischen Typs mit guter Oberlinie. Kurzer, trockener Kopf mit breiter Stirn und schmaler Nase. Gut angesetzter, mittellanger Hals, tiefer Rumpf mit etwa 172 cm Brustumfang, guter Rippenwölbung, geradem Rücken und schräger Kruppe. Stabiles, gut geformtes, trockenes Fundament, mit ca. 19,4 cm Röhrbeinumfang. Schönes Langhaar, alle Grundfarben, häufig Schimmel. . Das besondere Merkreal ist die Zunge mit einer Längsfalte, die aussieht, wie wenn sie gespalten wäre. Die Rasse hat sich im Verlauf der Jahrhunderte im Kaukasus und in Transkaukasien entwickelt und war lange Zeit unter dem Namen Aserbeidschanisches Pferd bekannt. Erst in den ersten 3 bis 4 Jahrzehnten dieses Jahrhunderts wurde damit begonnen, die unterschiedlichen Typen des Aserbeidschaners zu selektieren. Speziell der Deliboz wurde herausgestellt, der durch arabische und karabakhische Hengste geprägt worden war. 1913 wurde ein staatlicher Zuchtverband gegründet, um die Pferderassen der Republik zu verbessern. Nachdem aber ab 1950 nur noch der Karabakher gezüchtet und neben Arabern und Terskern auch Deliboz-Hengste zur Zucht verwendet wurden, stagnierte die Zucht, und die Zahl der rassetypischen Deliboz-Pferde ging zurück. Seit einiger Zeit wird im Gestüt Dashyus/Aserbeidschan mit einem Stamm von 140 typtreuen Deliboz-Stuten und Hengsten die Rückzüchtung mit dem Ziel der Reinzucht durchgeführt.                                                    zurück

Deutsches Reitpferd:  

            

Hauptzuchtgebiet Deutschland - Beliebtes Sportpferd in Europa, Nord- und Südamerika, Stockmaß 160 bis 170 cm. Guter Charakter, handliches Temperament. Für den Hochleistungssport wie den Freizeitsport hoch veranlagt. Schwungvolle, raumgreifende, elastische Bewegungen in allen Gangarten. Großliniges, edles, harmonisches Warmblutpferd. Ausdrucksvoller, trockener Kopf, großes Auge, wohlgeformter, mittellanger Hals mit guter Ganaschenfreiheit. Große, schräg gelagerte Schulter, markanter Widerrist, kräftiger, mittellanger Rücken, ausreichende Gurtentiefe, lange, kräftige bemuskelte Kruppe. Trockenes Fundament, kräftige Gelenke, gesunde, wohlgeformte Hufe, volles Langhaar. Vorwiegend Braune, Füchse, Rappen, Schimmel. Das Deutsche Reitpferd ist das Ergebnis der durch den letzten Krieg ausgelösten Veränderungen in den deutschen Pferdezuchtgebieten in deren Folge sich die bis dahin gegeneinander abgegrenzten Zuchtgebiete öffneten. Nur der Sport benötigte noch Pferde. So stellte sich den Züchtern die Notwendigkeit, ein Leistungspferd für den Sport in einem möglichst einheitlichen Typ zu züchten. Als modernes Sportpferd ist das Deutsche Reitpferd die Verbindung bewährter bodenständiger Stämme mit veredelndem Fremdblut, d. h. Araber, Vollblut, Trakehner, und das Produkt einer systematischen Selektion innerhalb der eigenen Zucht. Dieser Entwicklung entsprach die Deutsche Reiterliche Vereinigung mit der offiziellen Einführung "Deutsches Reitpferd" am 1.1.73 und der Formulierung eines gemeinsamen Rahmenzuchtziels im April 1975. Doch bleibt es allen Zuchtverbänden freigestellt, innerhalb des Rahmenzuchtziels ein eigenes Zuchtprogramm und Zuchtziel festzulegen und die Brandzeichen beizubehalten.                                                                                                              zurück 

Deutsches Reitpony:             

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Das Deutsche Reitpony ist aus einer sehr ausgewogenen Zucht von den verschiedensten Pferderassen gezogen worden , es wurde großen Wert darauf gelegt , immer nur die besten Eigenschaften weiter zu vererben. Zuchtgebiet Deutschland, Stockmaß 138 -148 cm, gutartig, willig, mutig trittsicher, sehr gutes Sport- & Freizeitpferd - auch zum Fahren. Leichte, raumgreifende Bewegungen, hervorragendes Springvermögen, ausdauernd und wendig. Die Zucht von Reitponys begann in England gegen Ende des vorigen Jahrhunderts (Wilson Pony). Heimische Rassen wurden mit kleinen Vollblütern gepaart, um Poloponys zu erhalten. Später erkannte man den Wert dieser Hybride auch als Jugendpferde, und es entstanden spezialisierte Zuchtbetriebe. Zuchtziel ist die Verbindung von Robustheit und Intelligenz mit Leistungsfähigkeit und Eleganz. Etwa seit 1930 erfuhr der Ponysport einen starken Aufschwung. Nach dem 2. Weltkrieg Verbreitung der Zucht auch in anderen europäischen Lindern (Frankreich und Deutschland). Nachahmung der englischen Zuchtmethoden mit lokalen Rassen, aber auch mittels importierter Zuchttiere; eigene Stutbücher. Bedeutende Bestände auch in den USA, Holland, Australien. Reitponys stellen den idealen Einstieg in den Pferdesport dar, sind aber sensibler als die reinen Berg- und Heideponys. Elegante, leistungsfähige Ponys unterschiedlicher Größe. Ähnliche Zuchtziele haben in den verschiedenen Ländern zur Bildung von Rassen geführt, denen folgende Merkmale eigen sind: Hübscher Ponykopf, teilweise vom Vollblut oder Araber mitgeprägt. Langer, schön geschwungener Hals, gut gelagerte Reitpferdeschulter, genügend ausgeprägter Rist. Kompakter Rumpf mit genügend Breite und Tiefe, gute Sattellage. Kräftige, leicht abfallende Leistungskruppe mit guter Bemuskelung. Solides Fundament, korrekt, hart, wenig oder kein Behang, gute Hufe.                                                                                                zurück

Deutscher Traber: 

        

Zuchtgebiet Deutschland, Stockmaß um 155 cm (152-170 cm), da Trabrennen - im Gegensatz zu Galopprennen - das ganze Jahr über und bei jeder Witterung geritten werden, hat der Deutsche Traber eine eiserne Konstitution, ist genügsam und ausdauernd. Er ist mutig und gelehrig, gutmütig und von tadellosem Charakter, bedingt als Reitpferd, Distanzreiten und -fahren , evtl. Gangpferdeprüfungen. Gangarten: Schritt, Trab, Galopp, Schwerpunkt Trab, vereinzelt Umschulung zum Tölt möglich, weit, raumgreifend, energisch, im schnellen Trab greifen die Hinterbeine außen neben die Vorderbeine. Im Vollbluttyp stehendes, recht edles Pferd; Kopf etwas größer als der des Vollblüters mit großen, lebhaften Augen und weiten, faltenfreien Nüstern; etwas steile Schulter, was jedoch durch die günstige Winkelung des Oberarmbeines (Traberwinkel) ausgeglichen wird (der Renntrab wird dadurch begünstigt); viel Gurtentiefe; kräftiger, muskulöser Rücken und ebensolche Hinterhand sowie klare, lange Beine mit trockenen Sehnen und Gelenken und harten, gesunden Hufen. Auf der Grundlage russischer Orlow-Traber gezüchtet, werden heute vermehrt amerikanische und französische Traber eingekreuzt. Das erste Trabrennen in Deutschland wurde im Jahre 1874 mit Holsteinern und Oldenburgern auf einer 1700 m langen Bahn gelaufen. Die dabei erreichten Zeiten waren keineswegs vergleichbar mit denen von Trabern, die bereits auf Schnelligkeit und Ausdauer hin selektiv gezüchtet wurden. Dennoch fand dieser neue Sportzweig viele begeisterte Anhänger.                                                                                                                                                                                                zurück

Dölepferd: 

        

Zuchtgebiet Dänemark, Stockmaß 145 -155 cm, hart, genügsam, energisch, Zug- & Reitpferd. Uneinheitliche Rasse, die in einen schweren, einen leichten und einen Traber-Typ unterteilt werden kann. Trockener, breiter Kopf mit geradem Profil und ponyartigem Ausdruck. Langer, sehr kräftiger Hals mit üppiger Mähne auf schräger, massiver Schulter. Wenig Rist, langer, etwas matter Rücken, wuchtige Hinterhand. Abfallende, breite Kruppe mit bodenlangem, dichtem Schweif. Breiter, tiefer Rumpf mit ausladender Rippenwölbung. Kräftige, kurze Beine mit derben Gelenken, ausgezeichnetem Fundament und ziemlich viel Behang. Die Hufe sind hart und groß. Energische Aktion, im Trab sehr raumgreifend. Farben zumeist Braune und Rappen. Das Dölepferd gehört zu einer alten norwegischen Rasse, die aus dem Gudbrandsdal zwischen Oslo und der Nordseeküste stammt. Sie macht etwa zwei Drittel aller Pferde in Norwegen aus. Nach Typ und äußerer Erscheinung ähnelt es dem Friesenpferd, dem Dale und dem Fell Pony, was seinen Grund darin haben mag, dass alle aus der gleichen vorgeschichtlichen Art hervorgegangen sind. Wahrscheinlicher ist aber, dass es zu Kreuzungen mit einheimischen Rassen kam, als friesische Händler ihre Pferde zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert bis nach England und Norwegen brachten. Das Dölepferd erscheint in unterschiedlichen Größen, weil manche von ihnen mit schweren Zugrassen gekreuzt wurden, um ein kräftiges Arbeitspferd zu erhalten, während andere mit Vollblütern gekreuzt wurden, um einen leichteren Typ zu züchten. Aus dieser Typenvielfalt ergibt sich, dass man Dölepferde bei schweren Zugarbeiten, aber auch bei der Forst- und Landwirtschaft, als Wagen- und als Reitpferd einsetzen kann. Ein Ableger des Dölepferdes, der Döle - Traber, entstand im 19. Jahrhundert durch die Kreuzung zwischen Döle und Vollblut.                                                                                                    zurück

Dongolavi: 

            

Zuchtgebiet Afrika. Nach seinem sudanesischen Zuchtgebiet auch Kordofani genanntes, berberähnliches Pferd von rund 145 cm Stockmaß, das erstaunlich ausdauernd, schnell und hart ist und lange ohne Wasser auskommt. Die besten Exemplare sollen nicht im Sudan, sondern in Äthiopien und Somalia gezüchtet werden, wo sie größer und kräftiger werden. Dongolavis stammen wahrscheinlich von frühen ägyptischen, orientalischen und nordafrikanischen Pferden ab und zu große Ähnlichkeit mit dem Berber, sind meist Rappen oder Braune mit sehr vielen und großen Abzeichen. Der Hengst Ali Pascha und die Stute Ramdv des königlich-württembergischen Gestütes Weil, das durch seine hervorragenden Orientalen berühmt wurde, waren originale Dongolavis.                                                                                                    zurück

Donpferd: 

Zuchtgebiet Russland, Stockmaß 155- 163 cm, sehr hart, ausdauernd, zäh, tapfer, für alles geeignet. Veredeltes Steppenpferd von elegantem Typ, allerdings eher ein vielseitiges Nutz-, denn ein Sportpferd. Mittelgroßer, trockener Kopf mit geradem oder leicht geramstem Profil, gerader Hals, manchmal auch Hirschhals, häufig etwas kurze, steile Schulter. Langer, eher flacher Rist, in einen kurzen, stabilen Rücken übergehend. Abgeschlagene, oft kurze Kruppe, tiefer, schmaler Rumpf. Trockenes Fundament, häufig etwas mangelhafte Gelenke, kurze Fesseln, harte Hufe, kein Behang. Energische Bewegungen mit wenig Raumgriff, aber von hoher Ausdauer. Das Donpferd war das Pferd der berühmten russischen Kosaken. Es stammt aus dem Einzugsgebiet des Flusses Don in der russischen Tundra. Im Winter 1812 stellte es seine Fähigkeiten beim Einsatz gegen Napoleons geschlagene Armee überzeugend unter Beweis. Während die französischen Pferde an Hunger und Erschöpfung eingingen, griffen die Kosaken auf ihren Donpferden immer und immer wieder an, bis sie die Franzosen schließlich aus Bußland vertrieben hatten. Danach hatten sie noch genug Kräfte, um den langen Weg zurück nach Moskau zu bewältigen. Im 19. Jahrhundert wurde die Rasse durch Kreuzungen mit Turkmenen, Karabakh und Karabaiern aufgewertet, die mit den Donpferden zusammenlebten. Eine weitere Verfeinerung erfuhren die Donpferde durch Vollblut und durch Orlow - Traber. Das Donpferd ist seinerseits dafür verwendet worden, die Baschkiren zu verbessern, eine vielseitige und ausdauernde Rasse aus dem russischen Baschkirien, die als Reit- und Schlittenpferd benutzt wird. Das Kasachen-Pferd ist mit seiner Hilfe veredelt worden. Aus einer Kreuzung mit dem alten Kirgisen-Pferd entstand eine neue Rasse, der Neue Kirgise, ein ausgezeichnetes Bergpferd. Das Donpferd liefert auch den Grundstock für den Budjonny.                                                zurück
 

Dülmener:

Zuchtgebiet Deutschland, Stockmaß 125 - 140 cm, Mittelgroßes Wildbahnpferd, überwiegend Falben und Dunkelbraune, genügsam, ausdauernd und langlebig, Kinderreitpferd, Familienpferd, Wanderreitpferd für Jugendliche und leichte Erwachsene. Gangarten: Schritt, Trab, Galopp (in der Literatur Veranlagung zum Pass erwähnt). Das Exterieur der Dülmener ist einfach, doch ansprechend. Klare Beine mit harten Hufen, ein kräftiger Rumpf mit guter Schulter und Kruppe, mittellanger Hals; typischer Ponykopf. Drei Farbschläge (Gelb-, Graufalb, Torfbraun) herrschen vor, die auf Wildpferdeahnen hinweisen. Weiße Abzeichen selten und sehr klein, häufig Aalstrich und Zebrierung als typische Merkmale primitiver Pferde. Das Leistungsvermögen der Dülmener ist groß, sie geben gute Reit- und Fahrpferde ab, die mit anderen, edleren Rassen sportlich konkurrieren können. Der Merfelder Bruch nahe Dülmen ist eine urtümliche Moorlandschaft im Besitz der Herzöge von Croy. Bereits 1316 werden die »Wildpferde« des Bruchs urkundlich erwähnt. Die Erhaltung des Wildgestüts um 1850 ist Herzog Alfred von Croy zu verdanken, der einen Restbestand von rund 20 Pferden auf seinem Land eingattern ließ. Sie bildeten den Grundstock für die heutige Herde von rund 200 Tieren. Die Dülmener stellen Deutschlands einzige echte Primitivpferde dar, die auf Wildpferdeahnen zurückgehen und völlig natürlich gehalten werden. Erst ab 1944 konzentrierte man sich auf die Erhaltung des Wildpferdecharakters. 1957 kaufte die herzogliche Verwaltung im polnischen Gestüt Popielno den Konikhengst NugatXII, derbis 1963 aufgestellt wurde und die Zucht wesentlich beeinflusste. Alljährlich findet am letzten Samstag im Mai im Merfelder Bruch das traditionelle Einfangen der Junghengste statt, die an private Käufer versteigert werden.            zurück

Alphabetische Reihenfolge: A  B  C  /  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z