Pferderassen 9

Pferderassen unter H :

Hack, Hackney/Pony, Haflinger, Hannoveraner, Hessisches Warmblut, Highlandpony, Hispano, Hokkaido Pony, Holländisches Warmblut, Holsteiner, Hunter, Huzule

Hack: 

       

Zuchtgebiet in Privathand (reine Hobbyzucht), im gesamten englischen Sprachraum, besonders aber in den südlichen Grafschaften Englands, Stockmaß ca. 152 bis 165 cm, je nach Verwendung, Freizeitpferde für gehobene Ansprüche. Nur ausgesucht korrekte Pferde werden als Hack bezeichnet. Hochnobles, leichtes Reitpferd mit korrektem, eleganten Exterieur und flachen, weichen und raumgreifenden Gängen. Stark vom englischen und anglo-arabischen Edelblut geprägt, daher von großer Schönheit. Kleiner, trockener Kopf, langer Hals und lange, schräge Schulter. Gut ausgeprägter Rist, kurzer Rücken, kräftige Kruppe. Mittlere Tiefe und Breite, häufig etwas leichtes Fundament mit zuweilen knappen Gelenken; formschöne Hufe. Alle Grundfarben, große Abzeichen sind unerwünscht. Hack bedeutet heute auf englisch Spazierreitpferd, der Name kommt aber als Haguenai und Hackney bereits im Mittelalter vor und bezeichnete damals ein billiges Gebrauchspferd. Der moderne Hack ist meist ein Kreuzungsprodukt und somit ein Typ, keine eigentliche Rasse. Im englischen Sprachraum werden Prüfungen für Hacks abgehalten, bei denen es auf Eleganz, Typ und korrekte Aufmachung von Pferd und Reiter ankommt. Die Zucht dieser hochedlen Pferde basiert meist auf Englischem Vollblut, dem mit einem Schuss Ponyblut mehr Substanz und Verlässlichkeit gegeben wird. Häufig wird noch etwas arabisches oder Anglo-arabisches Blut zugeführt, um einen besonderen Schmelz zu erhalten.                                                         zurück

Hackney/Pony 

        

Zuchtgebiet England, Stockmaß 143 - 154 cm, temperamentvoll, lebhaft uns arbeitswillig, Traber, Showpferd. Kutschpferd von extravaganter Eleganz in Exterieur und Bewegung. Trockener, leicht konvexer Kopf mit großen Augen, kleiner Maulpartie und feinen Ohren. Hochaufgesetzter Hals aus steiler Schulter, langer Rist, etwas weicher Rücken, manchmal seichte, aber stets genügend breite Brust. Muskulöse, gut geformte Kruppe mit extrem hoch getragenem Schweif. Trockene Gliedmaßen mit manchmal etwas knappen Gelenken und langer, weicher Fesselung; gute Hufe. Schritt genügend, Trab hochspektakulär schwebend und extravagant hoch, Galopp schwankend. Die Geschichte des modernen Hackney ist gut dokumentiert. Das Hackney-Pferd entstand aus britischen Traberzüchtungen, den Norfolk- und den Yorkshire Trabern, die ihrerseits schon für schnelle Wagenrennen gezüchtet worden waren. Im frühen 19. Jahrhundert entstand aus einer Kreuzung dieser beiden Rassen das leichtere Hackney -  Pferd. Zu dieser Zeit entstanden die ersten richtigen Straßen, für die das Hackney mit seinem eleganten, schnellen Trab und seiner ausdauernden Kraft wie geschaffen war. Mitte des 19. Jahrhunderts entstand das Hackney Pony aus der Kreuzung eines Hackney - Pferdes mit einer Fell-Ponystute. Die Erbmasse der Hackneys sorgte für Tempo und Eleganz, das Fell Pony steuerte Kraft und die hohe Knieaktion bei. Das Hackney Pony soll wie ein typisches Pony mit einem kleinen, intelligenten Kopf aussehen, dabei aber, was die spektakuläre Aktion, den Übermut und die Ausdauer angeht, mit dem Pferd gleichziehen. Das besondere Merkmal der Hackneys ist ihre Aktion. Im Trab zeigen sie eine hohe, raumgreifende Knieaktion, bei der das Vorderbein angehoben und in einer großartigen Bewegung geradezu nach vorn geworfen wird. In den Schauringen sind sie ständige Gäste, auch bei Wettbewerben sind sie sehr beliebt.                                zurück
Haflinger:  

        

Zuchtgebiete Österreich, Bayern, Italien (Südtirol), Stockmaß ca. 135 -145 cm. Kräftiges Kleinpferd mit Adel, ausgeglichenem Temperament und umgänglichem Charakter, genügsam und robust, immer fuchsfarben mit hellem Langhaar. Wanderreitpferd, Familienpferd, Westernreiten, evtl. Dressur und Springen, Fahren, Gangarten: Schritt, Trab, Galopp, moderner Typ im Trab flach und raumgreifend, alter Typ mit eher runden Trabbewegungen. Der Haflinger ist eine der ältesten Pferderassen , er wurde früher hauptsächlich in  den Alpen als Arbeitspferd eingesetzt . Im laufe der Jahre wurde immer mehr Araberblut eingekreuzt , sodass von dem eigentlichen schweren Arbeitspferd nicht mehr viel über ist. Er erfreut sich zunehmend als Freizeit und Hobbypferd , leistet aber auch auf Turnieren sein bestes . Die einheitliche Färbung - Palomino (Fuchs mit hellem Langhaar) - und sein harmonisches Äußeres machen den Haflinger zu einem attraktiven Kleinpferd. Zwischen Pony und Kaltblut, mit häufig orientalischem Einschlag. Kopf trocken, oft edel, mit großen Augen und kleinen Ohren. Der mittellange Hals ist etwas tief aufgesetzt und kommt aus einer mäßig langen und schrägen Schulter. Wenig Rist, breiter, kräftiger Rumpf. Wuchtige, abgeschlagene und kurze Kruppe. Kräftige Beine, harte Hufe und etwas Behang. Fleißige, eher kurze Aktion von großer Trittsicherheit. Extrem guter Futterverwerter, zäh und gesund. Der Haflinger ist das einheimische Pony im österreichischen Tirol. Man nimmt an, dass kleine Araberpferde, die aus Italien hierher gebracht wurden, zusammen mit einheimischen Bergponys die Grundlage für diese Rasse geschaffen haben. Die ersten Berichte über diese Rasse stammen aus dem Jahr 1868, als man einen vorhandenen Bestand mit Hilfe des Araberhengstes El Bedavi XXII. aufwertete. Heute lässt sich jeder Haflinger bis zu ihm zurückverfolgen. Sein Sohn, Folie, mit der für die Haflinger typischen Färbung, wurde der Urvater. Der Haflinger, ein ideales Pack- und Transportpony für die Berge, entwickelte sich mit der Zeit zu einem robusten und gangsicheren Tier. Die österreichischen Bauern benutzen ihn auch heute noch zum Heutransport. Außerdem eignet er sich gut als Reit- und Wagenpony. Der österreichische Staat kontrolliert die Haflinger-Zucht, so dass ihre Zahl heute wieder im Steigen begriffen ist. Die Ponys werden noch immer in den Bergen aufgezogen. Dort lässt man den Tieren solange die Freiheit, bis sie im Alter von vier Jahren zugeritten werden. Der Avelignese aus Norditalien stammt aus dem gleichen Stamm wie der Haflinger. Auch er ist ein beliebtes Packpferd für den Einsatz im Gebirge. Irrtümlicher Weise wird der Hafi oftmals auch als das erste Pferd das man sich holen sollte bezeichnet .                                                                                 zurück                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  

Hannoveraner: 

       

Zuchtgebiet Deutschland, Stockmaß 160 -175 cm, gutartig & ruhig, Dressur- & Springpferd - alle Bereiche Pferdesports. Meist großer, gerader oder leicht geramster Kopf; langer, selten schwacher oder unkorrekter Hals. Gute, schräge Schulter, ausgeprägter Rist, langer Rücken und tiefer, breiter Rumpf. Meist gute, manchmal jedoch etwas flache, kantige Kruppe. Kräftige Gliedmaßen mit starken, trockenen Gelenken und hervorragender Hebelung, große Hufe. Raumgreifende energische Bewegungen, hervorragendes Springvermögen, ehrlicher Charakter. Viele deutsche Rassen werden nach der Gegend benannt, aus der sie stammen - so kommt der Hannoveraner aus der norddeutschen Stadt Hannover. Seit ihrer Entstehung im frühen 18. Jahrhundert hat sich diese Rasse zum Teil beträchtlich verändert. 1735 wurde im Celler Staatsgestüt durch königliches Dekret die Grundlage für die Hannoveraner geschaffen. Holsteiner Hengste sorgten für eine Auflockerung bei den einheimischen Stuten, die vom Großen Schlachtross des Mittelalters abstammten. Das Ziel: Pferde zu erhalten, die sich für die Arbeit in der Landwirtschaft und als Kutschpferde eigneten. Im weiteren Verlauf kam es zu Kreuzungen mit Vollblütern und mit Cleveland Bays, die aus England importiert worden waren. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kreuzte man das Pferd auch mit anderen importierten Rassen. 1867 wurde eine Zuchtgesellschaft gegründet, mit dem Ziel, ein Pferd zu schaffen, das in gleichem Maße für zivile wie für militärische Zwecke geeignet war. Ihre Erfolge waren dabei beachtlich. Als nach dem Ersten Weltkrieg Pferde beim Militär nicht mehr in gleichem Umfang wie bisher benötigt wurden, überarbeitete man die Zielsetzung der Gesellschaft. Jetzt wollte man ein Pferd »produzieren«, das sowohl für die landwirtschaftliche Arbeit als auch als Kutsch- und Reitpferd einzusetzen war. Seitdem wurden die Hengste auf Geschwindigkeit, Kraft und Ausdauer hin getestet, bevor man sie bei der Zucht berücksichtigte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war erneut eine Umschreibung nötig, da der Hannoveraner weder in der Landwirtschaft noch als Kutschpferd benötigt wurde. Nunmehr sollte ein Reitpferd für »höchste Ansprüche« geschaffen werden. Mit Hilfe von Vollblütern, Trakehnern und Arabern wurde der Hannoveraner zu einem erstklassigen, athletischen, starken und gutmütigen Reit- und Turnierpferd. Hannoveraner wurden auf internationaler Ebene im Springparcours, bei der Military und bei Dressurwettkämpfen ausgezeichnet. Mit ihrer Hilfe wird heute auf der ganzen Welt die Qualität anderer Sportpferde weiter verbessert. Auch der Hannoveraner war an der Schaffung neuer Rassen beteiligt. Durch Kreuzungen mit Araber und Vollblut entstand der Westfale. Das Dänische Sportpferd (entstanden aus Hannoveraner, Vollblut und Trakehner) ist ein weiteres ausgezeichnetes und athletisches Reitpferd. Der Hannoveraner ist eng mit dem Mecklenburger verwandt, da bei der Gründung dieser Rassen ähnliche Genstämme im Spiel waren. Außerdem kam es im Laufe der Zeit immer wieder zu Kreuzungen der Tiere untereinander. Der Mecklenburger ist das kleinere Pferd von beiden Tieren; es wird jetzt als Allzweckreitpferd gezüchtet.                                                                                                                                                                                     zurück

Hessisches Warmblut: 

       

Zuchtgebiet Deutschland in Hessen, Landgestüt Dillenburg, Privatzuchten im Raum Frankfurt, Stockmaß zwischen 160 und 170 cm, sensibel, intelligent, gute Springveranlagung, Reitpferd. Freie, elastische Bewegungen, gutes Springvermögen, gleichermaßen als Dressur- und Springpferd (auch für den Leistungssport) geeignet. Im Exterieur entspricht der Hesse weitgehend den anderen deutschen Sportpferd-Rassen. Gefälliger Kopf, langer, gut geformter Hals und ausgeprägter Rist. Stabiler Rücken, lange, leicht abfallende Kruppe mit guter Bemuskelung. Harmonischer Rumpf, entsprechende Brust- und Gurttiefe. Klares, stabiles Fundament mit korrekter Stellung, kein Behang, gutes Hufmaterial.  Braune, Füchse, Rappen und Schimmel. Das heutige hessische Landgestüt Dillenburg wurde um 1770 als Hofgestüt eingerichtet. Die Zucht war lange auf die Produktion schwerer Wirtschaftspferde ausgerichtet, allein in Kurhessen und Hessen-Nassau bestanden kleine Warmblutzuchten auf Holsteiner und Oldenburgisch-Ostfriesischer Grundlage. 1962 wurden die beiden regionalen Zuchtverbände im "Verband Hessischer Pferdezüchter" zusammengeschlossen. Durch die Nähe der Zuchtgebiete Hannover und Westfalen ist der Einfluss dieser Rassen stark, doch wird seit einigen Jahren auch mit Hengsten aus Holstein und Oldenburg gezüchtet. Hessen stellt heute mit über 5000 Stuten ein angesehenes Zuchtgebiet dar und kann auf wachsende Erfolge seiner Pferde im Sport verweisen.                                                                       zurück    

Highlandpony: 

        

Zuchtgebiet Schottland, Stockmaß 130 -140 cm, Intelligent, sanft, empfindsam, vertrauensvoll, Reiten, Trekking. Großes, sehr kräftiges Pony, oft etwas kaltblütig wirkend. Der Kopf ist ziemlich derb, mit kräftigen Gamaschen und geradem oder leicht geramstem Profil. Hals kräftig, tief aufgesetzt. Langes, dichtes Langhaar ist typisch. Schultern breit und wuchtig. Rücken stark und gut mittellang, Hinterhand gut bemuskelt, mit leicht abfallender Kruppe. Die Beine sind massiv, mit harten Hufen und etwas Kötenbehang. Sehr trittsicher. Besonders häufig Schimmel und Falben, seltener Braune und Isabellen. Das Highland Pony aus dem nördlichen Schottland stammt wahrscheinlich vom gleichen keltischen Typ ab wie das Exmoor Pony und ist danach vom - heute ausgestorbenen - Galloway und später durch Araberblut beeinflusst worden. Ursprünglich gab es zwei Stämme, die sich den örtlichen Anforderungen gemäß weiterentwickelt haben. Der Festlandstamm, als Garron bekannt geworden, war das größere der beiden Tiere und mit einer Höhe von 140 cm überhaupt die stärkste und größte der einheimischen Rassen. Der Stamm der westlichen Inseln maß im Schnitt 120 cm. Durch Kreuzungen sind diese Unterschiede inzwischen fast gänzlich verschwunden. Das Highland Pony wurde traditionell von schottischen Kleinbauern zu allen möglichen Arbeiten herangezogen. Sie konnten schwere Gewichte tragen und zeigten sich bei der Arbeit auf dem zerklüfteten und schwierigen Gelände des schottischen Hochlandes erstaunlich behände und trittsicher. Das Highland Pony trifft man heute hauptsächlich in Schottland an, wo es vielseitige Verwendung findet. Die größeren arbeiten bei den Pirschjägern, um die erlegten Tiere von den Bergen zu holen; sie sind sehr gute Trekkingponys und werden bei Baumfällarbeiten und beim Schafehüten eingesetzt. Die kleineren Tiere eignen sich besonders als Reitponys für Kinder.                                                        zurück

Hispano: 

       

Zuchtgebiet Spanien, hier vor allem in den Provinzen Estremadura und Andalusien, Stockmaß ca. 160 cm, sehr athletisches, agiles Pferd; mutig und intelligent; sehr gehorsam, ausgezeichnetes Reit- und Springpferd; wird in Spanien wegen seines Mutes und seiner Wendigkeit auch zum Testen junger Kampfstiere benutzt, sehr elegantes Pferd mit besonders starkem Arabereinschlag. Edles, elegantes, gut proportioniertes Sportpferd im Typ des Vollblutarabers und des Englischen Vollblutes. Ausdrucksvoller, edler Kopf mit meist geradem Profil, ausdrucksvollen, großen Augen, aufmerksamem Ohrenspiel, feiner Maulpartie und weiten Nüstern. Mittellanger, gut aufgesetzter Hals, markanter Widerrist, lange, schräge Schulter, Rumpf mit guter Gurtentiefe und Rippenwölbung, gerader Rücken mit guter Sattellage, muskulöse Hinterhand mit schräger Kruppe, gut angesetzter Schweif. Stabiles Fundament mit trockenen, korrekten Gliedmaßen und ausgeprägten Gelenken sowie festen, wohlgeformten Hufen. Feines, seidiges Fell und Langhaar. Alle Grundfarben, vorwiegend Braune. Gesund, ausdauernd, leistungsbereit, mutig und intelligent mit gutem Charakter und ausgeglichenem Temperament. Elegante Bewegungen in allen Grundgangarten, daneben auch gutes Springvermögen. In Spanien entstand die Rasse im vorigen Jahrhundert aus dem Wunsch, die vorzüglichen Eigenschaften des Vollblutarabers und des Englischen Vollblüters zu verschmelzen. Im Vergleich mit dem französischen Anglo-Araber ist das Exterieur des spanischen Anglo-Arabers stärker vom Vollblutaraber geprägt worden. Ursprünglich für die Remontierung des Heeres gezüchtet, ist es heute ein vielseitig einsetzbares Sportpferd.                                                                                                                                                           zurück      
 

Hokkaido Pony: 

        

Zuchtgebiet Japan. Die bekannteste japanische Rasse, hauptsächlich auf den großen Inseln Hokkaido, Honshu und Kiushiu verbreitet. Mittelgroßes, derbes Pony von rund 130 bis 140cm Stockmaß, das Merkmale des mongolischen Ponys aufweist, dabei jedoch weit lymphatischer und langsamer ist als dieses. Das Hokkaido-Pony ist trittsicher, genügsam und unempfindlich gegen klimatische Schwankungen. Im Laufe der jüngeren Geschichte erfolgten Einkreuzungen europäischer und russischer Pferde, die sich aber nicht bewährten.                                                                                                                                                                                zurück

Holländisches Warmblut: 

      

Zuchtgebiet Niederlande, Stockmaß 165 - 170 cm, willig, freundlich, lebhaft, Dressur- & Springpferd. Die Bewegungen sind in allen Gangarten flach und raumgreifend. Niederländische Warmblutpferde sind dynamische und talentierte Springpferde. Beim Ziehen kennzeichnet sie eine energische, hohe Trabaktion. Beim Niederländischen Warmblutpferd unterscheidet man zwei Haupttypen: den Groninger, der insgesamt schwerer gebaut ist, und den Gelderländer, der wesentlich edler ist. Die Pferde sind allgemein sehr kompakt. Der Hals ist kräftig und wird gut getragen, der mittelgroße Kopf ist, je nach Typ, edel oder nicht. Das heutige Niederländische Warmblutpferd ist ein echtes Kind unserer Zeit. Es entstand im 20. Jahrhundert aus Kreuzungen zwischen den bereits oben erwähnten Basisrassen Groninger und Gelderländer. Eine Kreuzung dieser beiden Typen brachte allerdings noch kein Pferd hervor, das die Anforderungen eines Sportpferds erfüllte. Aus diesem Grunde wurden Gelderländer und Groninger unter anderem mit Englischem Vollblut, Anglo - Normannischem Traber und Holsteiner gekreuzt. In jüngster Zeit wird der Typ auf ein vielseitig verwendbares Reitpferd umgeformt!                                                                                                       zurück   

Holsteiner: 

       

Zuchtgebiet Deutschland, Stockmaß 160 -175 cm, nervenstark, willig, aufmerksam, Fahrpferd, aber zum Reiten natürlich auch. Hochnobles, edles Sportpferd, heute deutlich vom Vollblut geprägt. Bei gut mittlerer Größe raumgreifende Bewegungen, gutes Galoppier- und hervorragendes Springvermögen. Der Kopf ist mittelgroß und ausdrucksvoll, der Hals günstig geformt und aufgesetzt. Der gut entwickelte Rist geht in einen meist kräftigen Rücken über, der in einer leicht abfallenden, muskulösen Kruppe endet. Breiter, tiefer Rumpf, manchmal etwas seichte Hinterrippe. Das Fundament ist kräftig und trocken, mit robusten Gelenken und großen Hufen. Meist Braune und Schimmel, seltener Füchse und Rappen. Der Holsteiner repräsentiert vermutlich die älteste deutsche Pferderasse. Er stammt aus den Marschen Norddeutschlands, wo er schon seit dem 14. Jahrhundert gezüchtet wird. Am Anfang kreuzte man Andalusier und Neapolitaner mit dem einheimischen Marschpferd (einer der Arten des Großen Pferdes) und erhielt so ein großes und kräftiges Pferd, das in ganz Europa bekannt wurde. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Holsteiner mit Cleveland Bays und Vollblütern gekreuzt, um die Rasse zu verfeinern und um ein kräftiges Zugpferd mit raumgreifender Aktion und großem Durchhaltevermögen zu züchten. Seine Sprungfähigkeit und sein Dressurtalent verdankt der Holsteiner ebenfalls dem Cleveland Bay und dem Vollblut. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nahm die Zahl der Holsteiner ab; danach hat man sich aber erfolgreich bemüht, die Rasse wieder aufzubauen und sie weiter zu veredeln. Besondere Unterstützung leisteten dabei die Vollblutpferde, mit deren Hilfe hochklassige Wettbewerbspferde entstanden. Heute ist der Holsteiner bei Reitwettbewerben auf allen Gebieten an vorderster Front vertreten. Der Holsteiner gehört zu den wenigen Rassen, die Anteil am Schweizer Halbblut haben. Dieses herausragende Pferd ist sehr kräftig und athletisch und hat ein sehr angenehmes Wesen.                                                                                                  zurück  

Hunter: 

        

Zuchtgebiete England & Irland, Stockmaß nicht weniger als 165 cm, große Ausdauer, kühn, intelligent, Jagdpferde. Der Hunter springt ausgezeichnet. Weiterhin haben diese Pferde einen raumgreifenden Schritt und einen sehr schnellen Galopp, den sie über große Strecken durchhalten können.. Hunter sind keine eigene Rasse, sondern Pferde mit einer robusten Konstitution, die sich für die Jagd hinter der Meute eignen. Der Huntertyp richtet sich nach dem Jagdgelände. Man unterscheidet drei Kategorien: schwer, mittelschwer und leicht. Auf schwerem Boden tut sich ein kräftig gebautes Pferd wesentlich leichter, als ein leichtes Jagdpferd. Die Typen sollten auch auf Gewicht und Last des Reiters abgestimmt sein. Hunter entstanden aus Kreuzungen Englischer Vollbluthengste mit Stuten unterschiedlicher Kaltblutrassen (in England Cleveland Bay - Stuten, in Irland Irish Draught-Stuten). Deshalb sind Hunter „Halbblüter" im eigentlichen Sinne des Wortes. Wie bereits der Name andeutet, eignen sich Hunter besonders als Jagdpferde hinter der Meute. Die Tiere sind in der Lage, eine ganze Jagdsaison durchzuhalten und sich in guter Form zu präsentieren.                                                                                                                zurück

Huzule:

       

Zuchtgebiet Polen (Gestüte Siary un Topolcianky) und Ukraine, Stockmaß 135 bis 148 cm, trittsicher, furchtlos, willig, ausdauernd. Gute Freizeit-, Kutsch- und Distanzpferde. Primitives Nutzpferd mit Merkmalen des Tarpans. Langer, trockener Kopf, starke Ganaschen und kurzes, schweres Genick. Hals kurz und sehr kräftig, mit starkem Unterhals und mäßiger Aufrichtung; wenig ausgeprägter, breiter Widerrist. Breiter, tiefer und langer Rumpf, kräftiger Rücken und abfallende Kruppe. Schulter kräftig, aber steil und kurz. Harte, trockene Gliedmaßen mit kleinen Hufen, dabei häufig mangelhafte Sprunggelenke. Gesundes, langlebiges und instinktstarkes Bergpferd, guter Futterverwerter. Energische Bewegungen, sehr trittsicher. Meist Braune und Falben, selten Rappen und Füchse, auch Schimmel und Schecken, die nicht typisch sind. In den unwegsamen Hochwäldern der Karpaten siedelten Nachkommen von Kosaken und Tartaren aus dem südrussischen Raum, die Huzulen. Bis etwa 1900 erfolgte die Zucht in der echten »Huzulei«, nördlich des Flusses Bistritz; auf Hochweiden wuchsen die Pferde halbwild heran. Mit der Gründung einiger Militärgestüte, z.B. Luczyna 1870, geriet die Reinzucht in eine Krise. Man setzte orientalische und englische Hengste ein sowie Koniks. Dadurch ging der ursprüngliche Typ fast verloren. Nach 1918 wurde der Bestand auf die damalige Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Polen verteilt. 1924 regte Rittmeister Holländer die Gründung des Zuchtverbandes und eines Stutbuches in der Huzulei an. Die Rasse ist wegen ihrer Härte und Leistungsfähigkeit beliebt.                                                                                                                 zurück

Alphabetische Reihenfolge: A  B  C  D  E  F  G  /  I  J  K  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z