Pferderassen 15

Pferderassen unter N: 

Namib Wildpferd, Neufundland Pony, New Forest Pony, Niederländisches Reitpony, Niederländisches Zugpferd (Kaltblut), Nigerianisches Pony, Nonius, Nooitgedachter, Nordkirchner Pony, Nordlandpony, Nordschwede/Nordschwedischer Traber, Noriker, Normänner Cob, North Americans Single-Footing Horse, Nowokirgise

Namib Wildpferd: 

            

Zuchtgebiet in der Namib Wüste der Republik Namibia, östlich der Lüderitzbucht, im Namib-Naukluftnationalpark, Stockmaß von 140 bis 160 cm. Ausdauernd, hart und zäh, den extremen Bedingungen der Wüstenregion hervorragend angepasst. Verwildertes, muskulöses "Hauspferd" im Rechteckformat mit guten Reitpferdepoints, nicht ohne Adel. Ausdrucksvoller Kopf, oft mit konkaver Nasenlinie, gute Schulter, mittellanger Rücken, schräge Kruppe. Kräftiges Fundament, korrekte, harte Hufe. Vor allem Braune, aber auch Füchse und Rappen. Keine Schimmel oder Schecken. Es handelt sich um entlaufene und zurückgelassene Tiere der ehemaligen deutschen Schutztruppe und deutscher Farmer in der 1883 durch den Bremer Kaufmann Lüderitz durch Kauf erworbenen Kolonie Deutsch Südwestafrika Darunter waren auch einheimische Pferde aus der Landesmitte und dem Süden stammend, deren ungewöhnliche Ausdauer, Härte, Genügsamkeit und „stahlharte Hufe und Sehnen" von den Zeitgenossen gerühmt wurden (sehr wahrscheinlich Basuto Ponys und Kap Pferde). Die importierten Pferde waren für die Schutztruppe und zum Aufbau der Pferdezucht bestimmt, da Pferde als Reit- oder Wagenpferd wichtigstes Verkehrsmittel waren. Die deutsche Regierung unterstützte die Pferdezucht durch Abgabe von Hengsten aus dem Regierungsgestüt Nauchas an die Farmer. In Nauchas wurden sowohl Englisches Vollblut, edelstes Halbblut, Trakehner und Beberbecker verwendet, um gutes Hengstmaterial heranzuziehen. Die vor allem in und nach dem 1. Weltkrieg entlaufenen und verwilderten Pferde passten sich den extremen Lebensbedingungen der Wüste an. Seit 10 Jahren stehen die Pferde unter dem Schutz der namibischen Naturschutzbehörde.                                                                                                        zurück

Neufundland Pony: 

        

Zuchtgebiet Neufundland/Kanada, Stockmaß 120 bis 148 cm. In der Vergangenheit wurde es vor allem zum Transport von Feuerholz und Nutzholz, Seetang, Steinen und anderem Material benutzt. Ein für das raue Neufundland hervorragend ausgestattetes Pony. Kleiner Kopf mit breiten Ganaschen, kurzen, behaarten Ohren, muskulöser Hals mit dicker, dunkler Mähne, kompakter Rumpf mit guter Gurtentiefe, tief angesetzter voller Schweif, stabiles Fundament mit kleinen, steinharten fluten. Brauntöne herrschen vor, aber auch andere Farben sind nicht ungewöhnlich. In einigen Fällen wurde eine radikale Veränderung der Farbe von einem Haarwechsel zum anderen festgestellt. Seine wichtigsten Eigenschaften sind ein gutes Temperament und die Fähigkeit, auch mit spärlichem Gras oder anderem Futter zu überleben, und mit seinem dicken Winterfell kann es den härtesten Wintern trotzen.  Das Pony war lange ein stolzer Teil der Kultur und Geschichte Neufundlands. Die ersten Siedler hatten von den britischen Inseln ihre Exmoor-, Dartmoor-, New Forest-, Galloway-, Welsh- und Highland Ponys nach Kanada mitgenommen. Untereinander gekreuzt entwickelte sich seither in den nahezu 300 Jahren das „Newfoundland Pony". Von 1935 bis Mitte der 80er Jahre gab es noch eine gesunde Population von 9.025 Ponys, die dann aber aus unterschiedlichen Gründen radikal abnahmen. Nicht nur durch die Motorisierung, sondern auch, weil die Ponys von Quebec aus als Pferdefleisch nach Belgien und Frankreich exportiert wurden. 1997 gab es nur noch 144 Neufundland Ponys, darunter Wallache und alte Stuten - eine sehr schmale Zuchtbasis. Die Newfoundland Pony Society und andere Gruppen bemühen sich, den Bestand zu erhalten und zu vermehren.                                                                                zurück

New Forest Pony: 

       

Zuchtgebiet Großbritannien (Südengland, New Forest), Stockmaß 125 - 147 cm. Robustes, großrahmiges Wildbahnpony; verhältnismäßig uneinheitliches Erscheinungsbild, aber in der Regel mit Reitpferde - Exterieur und ausgeglichenem Temperament, vielseitiges Familienpferd für Kinder, Jugendliche und Erwachsene passender Größe, Turnierpferd (Springen, Dressur) für jugendliche, Fahren. Gangarten: Schritt, Trab, Galopp, raumgreifend, elastisch, energischer Schub aus der Hinterhand. In seiner ursprünglichen Form ist das New Forest Pony sehr inhomogen und schwankt in Größe, Exterieur und Typ. Der Gestütstyp ist ein galt mittelgroßes Pony von harmonischem Äußeren, mit guten Points. Der Kopf ist oft groß, mit wenig Ponyausdruck, der Hals kräftig und mittellang. Sehr gute Schulter, kompakter Rumpf mit genügend Breite und Tiefe, wenig Widerrist. Stabiles, trockenes Fundament mittlerer Stärke, gute Hufe. Leicht abfallende Kruppe mit tief angesetztem Schweif. Alle Farben außer Schecken, oft Füchse, Braune und Rappen. Die Ursprünge des New Forest Ponys sind ähnlich denen des Exmoor und des Dartmoor Ponys, da sich der Wald, in dem sie vor 1000 Jahren lebten, bis Devon und Somerset ausgedehnt hat. Der früheste Hinweis auf diese Rasse stammt aus dem 11. Jahrhundert, als König Canute herrschte: Es wurde von Pferden berichtet, die frei im Wald herumliefen. Ihr Lebensrahm liegt nicht so abgelegen, wie wir es von anderen einheimischen Ponys her kennen. Über die Jahrhunderte wurden dort auch Gruppen anderer Rassen freigelassen, so dass das New Forest Pony jetzt eine große Bandbreite verschiedener Arten aufweist. Von Zeit zu Zeit bemühte man sich um Aufwertung der wildlebenden Ponys. So erlaubte z.B. Queen Victoria 1852, dass ein Araberhengst sich acht Jahre lang frei im Wald bewegen durfte, um die Stuten zu decken. Heute werden dafür auch Vollblüter und Hengste anderer einheimischer Rassen eingesetzt. Das New Forest Pony ist das zweitgrößte der englischen Ponys. Es hat einen schmaleren Rahmen als die anderen und ist damit besonders gut für Kinder geeignet. Trotzdem ist es kräftig genug, auch Erwachsene zu tragen. New Forest Ponys leben immer noch wild im Wald. Ihre Hengste werden jährlich auf ihre Qualität hin untersucht. Aufgrund der langjährigen Nähe und Bekanntschaft mit den Menschen hat es seine natürliche Scheu vor dem Menschen fast verloren und ist besonders fügsam und sanft.                                                         zurück

Niederländisches Reitpony: 

        

Zuchtgebiet Niederlande, Stockmaß bis 148 cm, guter Charakter, ausgeglichenes Temperament, leistungsbereit, zuverlässig, hart; Leichtfüßige, elegante Bewegungen, ein vorzügliches Reit- und Fahrpony. Der arabische Blutanteil zeigt sich auch im Exterieur. Edler, trockener Kopf mit arabischem Profil, breiter Stirn, kleinen Ohren, großen, ausdrucksvollen Augen, feiner Maulpartie mit weiten Nüstern. Schöner, gut aufgesetzter Hals, breite Brust, schräge Schulter, gut geformter Rumpf mit markantem Widerrist, gut angesetzter Schweif, feine, trockene Gliedmaßen mit kleinen, festen Hufen. Schönes, seidiges Langhaar. Vor allem Schimmel, aber auch alle anderen Grundfarben. Das Niederländische Reitpony mit arabischem Blut (so die genaue Bezeichnung) ist ein Pony mit mindestens 25% arabischem Blutanteil. Als sich die Mitglieder des Nederlands Rijpaarden en Pony Stamboek (NRPS) 1981 zur Zucht eines Reitponys entschlossen, war ein Ziel, den hohen Anforderungen des Reitsports zu genügen und dabei Adel, Ausdruck und Leistungsvermögen zu vereinen. Das realisierte man, indem man Ponys mit guten Reiteigenschaften mit arabischem Vollblut kreuzte. Der 25oiöige arabische Blutanteil ist deshalb auch in der Zuchtordnung festgelegt. Die zur Zucht benutzten Hengste werden nach den folgenden Kriterien ausgewählt: Exterieur, Bewegungen auf hartem und weichem Boden, Freispringen, Bewegungen unter dem Sattel sowie veterinärmedizinischen Gesichtspunkten. Nur hochwertiges genetisches Material soll selektiert werden, das sich durch Leistungsveranlagung und Reitqualitäten auszeichnet. Das NRPS führt drei Register: Niederländisches Reitpony, Niederländisches Reitpferd mit mindestens 12,5% Araberblut (NRA) und Anglo-Araber (AA).                                        zurück

Niederländisches Zugpferd (Kaltblut): 

        

Zuchtgebiet in den gesamten Niederlanden, besonders Utrecht, Zeheland, Limburg, Stockmaß ca. 160 bis 168 cm, Gewicht 800 bis 1000 kg, Arbeitspferd. Trotz seiner Masse bewegt sich der Niederländer flott und energisch, bei gutem Raumgriff im Schritt und Trab. Rumpfiger, kraftvoller Kaltblüter, dem Belgier (Brabanter) nahestehend. Gerader, trockener Kopf. Kurzer, gerader Hals, der in eine mächtige, steile Schulter übergeht; tiefer Aufsatz. Wenig Widerrist, tiefer und tonniger Rumpf mit langer Rückenlinie. Abgeschlagene, kurze Kruppe mit beeindruckenden Muskelmassen und kupiertem Schweif. Starkes Fundament mit derben Gelenken und Behang, große, flache Hufe.  Farben: meist Hellbraune, Lehmfüchse mit Abzeichen, seltener Schimmel. Die Ähnlichkeit der Rasse mit dem Belgier (Brabanter) kommt nicht von ungefähr. Das Niederländische Kaltblut war schon im Mittelalter ein begehrtes Ritterpferd. Später wurde der so genannte Flamländer durch Brabanter ersetzt. Es entstanden regionale Zuchtverbände in den Provinzen Zeeland, Nordbrabant und Limburg, die sich 1914 zur "Königlichen Vereinigung des Niederländischen Zugpferdes" zusammenschlossen. Während des 1. Weltkriegs gelangte ein großer Teil des belgischen Zuchtmaterials nach Holland, wo es zur Vereinheitlichung und Verstärkung des Typs beitrug. Wie überall, erfolgte ab ca. 1950 ein Niedergang der Zucht, der in den letzten Jahren mit steigender Popularität der Kaltblüter endete. 1987 wurden bereits wieder 1200 Stuten gedeckt, ein Teil der Nachzucht geht als Schlachtvieh ins Ausland.                                                                                                                                                                zurück   

Nigerianisches Pony:

        

Zuchtgebiet Nigeria, Stockmaß 140 - 145 cm, bescheiden, willig, robust und ausdauernd; sehr hart; schnell und wendig; leichtfuttrig; braucht kaum Pflege, leichtes Zug-, Pack- und Reitpony. Kleinpferd im Berbertyp stehend mit geradem, schlichtem Kopf auf wenig schönem Hals; ausgeprägter Widerrist; gute, starke Schulter; gerader Rücken mit schwacher Hinterhand; gesunde und harte Beine und Hufe. Stammt von Berberpferden ab, die von Nomadenstämmen nach Nigeria gebracht wurden.                                                                                zurück

 Nonius: 

       

Zuchtgebiet Ungarn, Hortobagy Puszta, Mezöhegyes; auch in den Gebieten der ehemaligen Staaten Jugoslawiens und CSFR, Stockmaß 150 bis 165 cm, ruhig, ausgeglichen, fleißig. Heute im Fahrsport verwendet, auch als verlässliches Freizeitpferd geeignet. Fleißige Aktion im Schritt und Trab, etwas schwerfälliger Galopp, überraschend gutes Springvermögen. Großer, geramster Kopf mit langen Ohren und kleinen Augen. Hoch aufgesetzter Hals mittlerer Länge, kräftig und gut geschwungen. Schulter oft steil und etwas kurz, Widerrist flach und lang, in einen langen, breiten Rücken überleitend. Gute Tiefe und Breite. Kräftige, doch kurze Hinterhand. Sehr kräftiges Fundament mit soliden Gelenken, großen Hufen und kaum Behang.  Meist Braune oder Rappen, wenige Abzeichen. Der Gründerhengst der Rasse, Nonius Senior, war ein Halbblüter aus einer Normänner Stute und wurde um 1810 in Frankreich geboren. Im Zuge der Napoleonischen Kriege kam er nach Niederösterreich und später ins ungarische Gestüt Mezöhegyes. Dort zeugte er bis 1832 mit Stuten verschiedenster Abstammung 79 Deckhengste und 137 Zuchtstuten, die als neue Wirtschaftsrasse bereits 1840 anerkannt wurden. Lipizzaner und Kladruber Stuten gaben der Nachzucht ein kräftiges, imposantes Bild und den Ramskopf, während ab 1860 durch Englisches Vollblut eine Verbesserung der Linien erzielt wurde.                                                                                                                                                                                               zurück  

Nooitgedachter: 

       

Zuchtgebiet Republik Südafrika, Stockmaß nicht unter 138 cm, ideal sind 153 cm. Menschenbezogener, freundlicher Charakter, gutes Temperament, intelligent, ausdauernd, trittsicher, zuverlässig, rittig und bequem in allen Gangarten. Springvermögend und leistungsfähig in allen Reit- und Fahrdisziplinen. Kräftiges, kompaktes Pferd mit kurzem Rücken und gut gelagerter, schräger Schulter. Stabiles, korrektes Fundament mit trockenen Gliedmaßen, markanten Gelenken und Hufen von hervorragender Festigkeit. Überwiegend Braune, Schwarzbraune, Füchse und Schimmel. Schecken nicht erlaubt. Die Abstammung des Nooitgedachter geht auf das stark durch Berber und Andalusier, Vollblüter und Utrechter beeinflusste Basutopony zurück, das sich in Lesotho (Basutoland) im 18./19. Jh. isoliert von anderen Rassen entwickelte. Denn alle anderen Rassen kamen erst später zum Kap. Das extreme Klima des unwirtlichen Hochlandes prägte den Rassetyp, dessen auffallendstes Merkmal die Zuneigung zu Menschen ist. Die weiteren hervorragenden Eigenschaften sind Erbteil seiner orientalischen Vorfahren, die bewusst für die Entwicklung der neuen Rasse verwendet wurden, als das Basutopony in den 40er Jahren vom Aussterben bedroht war. Bereits 1931 war die Nooitgedachter-Forschungsstation nahe Ermelo mit einer kleinen Herde Basutopferde eingerichtet worden. Unter strengen wissenschaftlichen Auflagen und durch konsequente Selektion - nur jedes vierte Fohlen wurde anerkannt - gewann die Rasse bald Profil. 1967 gab es bereits acht Gestüte, und der Zuchtverband konnte gegründet werden. 1976 wurde das Nooitgedachter schließlich als erste einheimische Rasse von der South African Stud Book Association anerkannt.                                                                         zurück

Nordkirchner Pony: 

       

Zuchtgebiet Deutschland. Hauptzuchtgebiet war Westfalen mit dem vom Herzog von Arenberg eingerichteten Wildpferdegestüt in Nordkirchen bei Münster, Stockmaß um 140 cm, Widerstandsfähiges, gesundes, genügsames Reitpony für Kinder, Jugendliche und leichte Erwachsene. Freundlicher, verträglicher Charakter, ausdauernd und zäh. Elastische, raumgreifende Grundgangarten und ausreichendes Springvermögen sowie Eignung als Fahrpony. Die Population beträgt nur noch wenige Ponys und ist vom Aussterben bedroht. Zuchtziel ist ein kräftiges, harmonisches, trockenes und gefälliges Reitpony mit korrektem Fundament und taktreinen, raumgreifenden Gängen. Vorwiegend Braune, Schwarzbraune und Rappen, oft noch mit typischer Wildpferdezeichnung, vor allem Aalstrich und Mehlmaul. Ausgangspunkt dieser ursprünglichen Wildpferdezucht war das Wildponygestüt in Nordkirchen bei Münster, Westfalen. Es war Ende der 20er Jahre vom Erbprinzen von Arenberg, einem Vetter des Herzogs von Croy, in seinem 1.500 Morgen großen Hirschpark angelegt worden. Zur Zucht wurden Stuten des „litauischen Landschlages" (Panjestuten) mit Dülmener Hengsten gepaart. Die sich durch die günstigen Boden- und Futterverhältnisse gut entwickelnde Zucht erhielt den Namen Arenberger Pony. Die Herde wurde 1968 an Herrn Orthmann, Nordkirchen verkauft. Er setzte in der etwa 100 Köpfe zählenden Herde, nun Arenberg-Nordkirchener genannt, zum Erreichen des angestrebten Zuchtzieles Welsh-Pony Hengste der Sektion B ein. Damit wurde das ursprüngliche Wildbahnpony zum Reitpony veredelt und ging in der westfälischen Reitponyzucht auf.     zurück

Nordlandpony: 

        

Zuchtgebiet Norwegen in den oberen Kirchspielen des Gudbrandsdals, Lyngfjord, Lofoten, Stockmaß zwischen 135 und 145 cm , abgehärtetes, genügsames Pony - zäh und ausdauernd, Zug- und Reitpony. Sehr trittsicheres, robustes Pony, das sich zu jeder Art von Arbeit und sportlicher Verwendung eignet. Ein gut proportioniertes, kräftiges Pferd von ursprünglichem Typ. Mittelgroßer Ponykopf, häufig gerade, seltener leicht geramst, kleine Ohren und dichter Schopf. Kurzer, massiver Hals, einer manchmal etwas steilen, kurzen Schulter entspringend. Wenig ausgeprägter Rist, langer und vorgetiefter Rücken, dabei kräftig und breit. Etwas überbaute Kruppe mit guter Bemuskelung, leichtabfallend und lang. Stabile, kurze Beine mit viel Fundament und guten Gelenken. Etwas Behang und harte Hufe. Mähne und Schweif üppig und lang.  Farben: zumeist Braune, Fuchs, Falbe und Schimmel. Die Geschichte der Rasse ist mit der des Dölepferdes und Fjordpferdes eng verwoben. Das Nordland-Pony ist in seinen Anfängen als leichte, reinblütige Variante des Dölepferdes zu verstehen, mit dem es seine wesentlichen Merkmale teilte. Während jedoch das Dölepferd schon früh mit anderen Rassen gekreuzt wurde und sich zu einem Kleinkaltblüter entwickelte, scheinen sich die Fremdeinflüsse beim Nordland- oder Lyngpferd begrenzt gehalten zu haben. Wrangel bezeichnete es noch 1909 als einen Schlag des Gudbrandsdal-Pferdes, der wohl durch die relative Isolation des Zuchtgebietes entstand. Nach Forschungsergebnissen Hilzheimers soll es der nordwesteuropäischen Urrasse noch sehr nahe stehen. Seit 1916 wird es als eigene Rasse geführt, bedeutenden Einfluss hatte der Hengst Lyngsiauen von Rimfakse. 1967 schlossen sich die Züchter zu einem Verband zusammen.                                                            zurück

Nordschwede/Nordschwedischer Traber: 

       

Zuchtgebiet Nordschweden, Staatsgestüt Wängen, Stockmaß um 155 cm, anspruchslos, gutmütig. Es sind dies praktische Wirtschaftspferde mit hervorragender Trableistung, die außer zu Rennen besonders in der Forstwirtschaft verwendet werden. Gelenke und Sehnen von ausgezeichneter Qualität, raumgreifende Gänge, besonders im Trab. Robustes, verlässliches und energisches Arbeitspferd. Er geht auf einen kleinen Landschlag und Traber zurück und stellt die einzige kaltblütige Traberrasse der Welt dar. Mittelgroßes, leichtes Kaltblut von sehr ursprünglichem Typ. Gerader, keilförmiger Kopf mit dichtem Schopf, auf einem gut geformten Hals mittlerer Länge sitzend. Dieser geht in eine kräftige, etwas steile Schulter über, der Rumpf ist tief und ausreichend breit, der Rist flach. Langer, etwas vorgetiefter Rücken, kräftige, abfallende Kruppe von guter Länge. Stabiles, gesundes Fundament mit Behang, korrekte Beinstellung, harte Hufe.  Meist dunkelbraun und schwarz, wenige Abzeichen. Der Ursprung der Rasse ist im bodenständigen schwedischen Landschlag zu suchen, der auf dieselben Wurzeln zurückgeht wie das norwegische Dölepferd. Jahrhundertelang wurden Dölepferde importiert und in der Zucht eingesetzt. Im 18. Jahrhundert bemühte man sich erfolglos, durch Einkreuzung von Clydesdales und Belgiern mehr Masse zu erreichen. Bereits 1894 wurde auf Bestreben des Veterinärs Wilhelm Hallander versucht, die Rasse durch Reinzucht zu verbessern. Seit 1900 existiert das Stutbuch. Seit 1924 wird ein besonders auf Trableistung selektierter Schlag, der Nordschwedische Traber, Stutbuchmässig geführt.                                                                 zurück

Noriker: 

       

Zuchtgebiet Österreich und Bayern, Stockmaß ca. 155 bis 170 cm, gutmütig, kraftvoll, trittsicher, ruhig, langlebig - etwas langsam, Reit- und Fahrpferd. Die Bewegungen sind frei und raumgreifend, bei hoher Trittsicherheit. In mehreren lokalen Schlägen von leicht unterschiedlichem Aussehen gezüchtet, sind seine Merkmale ein großer, wenig edler Kopf mit leicht geramstem Profil, der von einem kurzen, kräftigen Hals getragen wird. Die Schulter ist oft kurz und steil, doch kräftig. Das Mittelstück lang und weich bei guter Tiefe, die Hinterhand gut bemuskelt, mit gespaltener, abgeschlagener Kruppe. Das Fundament zeichnet sich durch Stärke und Trockenheit aus, leichte Stellungsfehler sind häufig.  Neben Füchsen, Rappen und Braunen kommen auch Tigerschecken und Grauschimmel, so genannte Mohrenköpfe, vor. Die römische Provinz Noricum umfasste ungefähr das heutige Staatsgebiet Österreichs. Im Juvavum (Salzburg) soll ein Schlag guter Pferde existiert haben, der im Mittelalter auch als Streitross Verwendung fand. 1565 kam die Salzburger Zucht unter die Kontrolle der Fürst-Erzbischöfe, die das erste Stutbuch anlegten. Es wurden spanische und burgundische Hengste importiert, die Größe und Eleganz einbrachten; die Tigerung geht auf den spanischen Einfluss zurück. Besonders der Pinzgau, nördlich des Glockners, war das Stammgebiet der Rasse, die bis heute im Volksmund oft Pinzgauer genannt wird. Seit Mitte der 80er Jahre erfreut sich der Noriker als Freizeitpferd steigender Beliebtheit, geht aber auch oft als Schlachttier ins Ausland. In Deutschland seit 1952 Zusammenfassung aller norischen Schläge unter dem Begriff "Süddeutsches Kaltblut".     zurück

Normänner Cob: 

        

Zuchtgebiet Frankreich - Normandie, Gestüte Le Pin und Saint Lô, Stockmaß ca. 150 bis 160 cm, Reit- und Arbeitspferd. Gute Gänge, besonders im Trab, und beachtliches Springvermögen. Recht großer, ausdrucksvoller Kopf mit leicht geramstem Profil, von einem hoch aufgesetzten, kräftigen Hals getragen. Dieser entspringt einer etwas kurzen, steilen Schulter, die über einen kurzen, eher flachen Rist in einen langen Rücken übergeht. Der Rumpf ist tief und tonig, die Kruppe enorm kraftvoll, schräg und ausladend. Die Beine sind trocken, korrekt und haben kaum Behang, das Fundament ist ungeheuer kräftig, die Hufe sind groß und flach. Das Pferd ist schön abgedreht, muskulös und dabei nicht derb oder unharmonisch.  Meist Braune oder Füchse. Die Zucht von schweren, leistungsfähigen Pferden hat in der Normandie eine alte Tradition. Schon Wilhelm der Eroberer führte Pferde vom Typ des Cobs in seinem Heer mit sich, wie man auf der Tapisserie von Bayeux sehen kann. Der Normänner Cob ist nur eine von vier Varianten des vorzüglichen "Normänners", der allerdings auch seine Höhen und Tiefen hatte. Stets wurden neben den Traber-, Reit- und Karosserietypen auch Hengste des kleineren Wirtschaftstyps gehalten, der zwar kein eigenes Stutbuch besaß, aber in den Pedigrees der anderen Schläge immer wieder auftaucht. Die Cobs der Normandie waren und sind geschätzte Vielzweckpferde, die sich sowohl für mittleren Zug als auch für landwirtschaftliche Arbeiten und Freizeitreiten eignen.                                                                zurück

North Americans Single-Footing Horse: 

       

Zuchtgebiet USA, Der Zuchtverband legt großen Wert auf Ausdauer, Arbeitswillen, Gelassenheit und ein fügsames, williges Temperament. Das Zuchtziel dieser Gebrauchspferderasse ist ein leichtes, gut gebautes, schön aussehendes und daneben auch weich zu sitzendes, vielseitig verwendbares Pferd in allen Farben und Größen. Bei dem Mehrgänger wird bei allen Gangarten besonderes Augenmerk auf weiche, bequem zu sitzende Bewegungen gelegt. Seine ideale Gangart ist der rock, auch "amble rompu" oder "broken amble" genannt, d. h. der Tölt, die Gangart mit dem taktklaren, ausdrucksvollen, akzentuierten Viertakt. "Single-Foot" ist ein Begriff, der in Amerika auch für den rock, d. h. den Tölt verwendet wird. Ziel der Single-Footing Horse Association ist es, alle Besitzer und Züchter von „Mehrgängern" für ein breit gefächertes Zucht- und Wettkampfprogramm zusammenzuschließen. In den fünf Abteilungen des Wettkampfprogramms können in 50 Kategorien Auszeichnungen gewonnen werden. Der Verband lehnt in der Pferdeausbildung Gewalt und unnatürliche Hilfsmittel ab. Die Leistung des Pferdes soll durch respektvolle Partnerschaft gefördert werden. Das Pferd soll „gefragt werden", was es kann, und nicht unter Zwang zu einem unnatürlichen Verhalten gezwungen werden. Gewaltanwendung führt zum sofortigen Ausschluss aus dem Verband.                                             zurück

Nowokirgise:

        

Zuchtgebiet Kirgisen-Republik und im benachbarten Kasachstan, Gestüte Naryn und Issik-kul, Stockmaß zwischen 145 und 155 cm, hart und ausdauernd, Reit- und Tragpferd - gutes Springvermögen. Sehr robust, ausdauernd und trittsicher, fähig, im bergigen Gelände unermüdlich schwere Lasten zu schleppen, dabei auch schnell. Trockener, relativ edler Kopf, getragen von einem wohlgeformten Hals mittlerer Länge, der bei den besseren Exemplaren in eine akzeptable Reitpferdeschulter übergeht. Gute Tiefe, Körper harmonisch und eher lang als kurz. Die Beine sind stabil bis leicht, aber stets von großer Härte und Trockenheit. Brauchbare Gelenke und Hufe, kein Behang, manchmal leichte Fehlstellungen (Kuhhessigkeit).  Meist Füchse, Braune oder Graue. Der Nowokirgise hat seinen unmittelbaren Vorfahren, das Kirgisenpony, abgelöst, ein Tier von rund 135 cm Stockmaß, unglaublich zäh und schnell, dabei nicht hässlich. Seit 1930 wurde es systematisch in den »Neu(=Nowo-) Kirgisen« übergeführt. Heute hat der Nowokirgise rund 50 % Donblut, 25 % Vollblut und 25 % altes Kirgisenblut. Die Zucht wird in den traditionellen Tabunen auf freier Steppe betrieben, die Stuten werden zur Kumys-Produktion herangezogen. Die kräftigeren Pferde werden als Zug- und Packtiere verwendet, die leichteren in Distanzrennen geprüft, wobei eine Strecke von 350 km unter 100 kg in weniger als 54 Stunden zurückzulegen ist.                                                                                                                                                                    zurück

Alphabetische Reihenfolge: C  D  E  F  G  H  I  J  K  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z