Pferderassen 22

Pferderassen unter U :

Ukrainer, Ungarisches Kaltblut, Ungarisches Sportpferd

Ukrainer: 

        

Zuchtgebiet Ukraine, Gestüte Derkulsk, Jagolnizk, Stockmaß rund 165 cm, kräftig, ausdauernd, ausgeglichen, Reitpferd. Gute Mechanik in den Grundgangarten, ausdauernd und schnell, oft gutes Springvermögen. Nobles Reitpferd, dem Trakehner ähnlich. Edler Kopf mit wachem Auge, gut formierter Hals mit leichtem Genick, aus einer meist genügend langen und schrägen Schulter kommend. Deutlich markierter Rist, etwas langer Rücken, zuweilen mangelhafte Oberlinie. Manchmal abgeschlagene Kruppe, hoher Schweifansatz. Gut bemuskelte Hinterhand, genügend Tiefe und Breite. Widerstandsfähiges, doch manchmal leichtes Fundament mit kleinen Hufen, etwas knappen Gelenken und weichen Fesseln. Kein Behang, feines Langhaar.  Farben: meist Braune, Füchse und Rappen. Die Rasse geht einerseits auf westeuropäische Veredlerhengste, andererseits auf die ukrainischen Reitpferde der Kosaken und die ausgestorbene Rasse Orlow Rostopchin zurück, leichte Reit- und Kutschpferde, die von den Grafen Orlow und Rostopchin gezogen und im Jahre 1845 unter dem Doppelnamen vereint wurden. Nach der Russischen Revolution standen nur mehr einige wenige Orlow-Rostopchiner zur Verfügung. Stammhengst der neuen Rasse wurde der Orlow-Rostopchin Buket, auch dessen Sohn Bespetschny aus der Trakclmer Stute Plastik erlangte Bedeutung. Heute drei Linien, die unterschiedliche Anteile des Gidran, Vollblutes, Trakehners und Orlow-Rostopchin führen.                                                    zurück

Ungarisches Kaltblut: 

       

Zuchtgebiet Ungarn, Stockmaß um 155 cm, genügsam, fleißig, zuverlässig mit gutem, freundlichem Temperament, Zugpferd, zugfester Schritt und fleißiger Trab. Kompakter, mittelschwerer Kaltblüter mit gefälligem Exterieur. Nicht zu schwerer Kopf mit meist geradem Profil; kurzer, stark bemuskelter Hals. Muskulöser Rumpf mit viel Breite, Tiefe und guter Rippenwölbung. Kräftiges, starkknochiges Fundament, die kurzen, stabilen Gliedmaßen mit kräftigen Gelenken und Behang, feste, gut geformte Hufe. Kräftiges Langhaar und Schopf. Alle Grundfarben. Obwohl erst 1954 anerkannt, liegt der Anfang seiner Zuchtgeschichte im 19. Jh., als Ungarn noch zur k. u. k. Monarchie gehörte. Damals wurden Noriker und Percherons eingeführt, um in Ungarn, dem Land der edlen Pferde, den Bedarf an schweren, ruhigen Arbeitspferden zu decken. Für das zum Staatsgestüt Kisber gehörende Vorwerk Pula wurden 1883 je drei Ardenner Hengste und Stuten gekauft und mit den vorhandenen Arbeitspferden zur Zucht eines nicht zu schweren Kaltblutpferdes benutzt. Im Südwesten Ungarns führte das zur Bildung eines geschlossenen Zuchtgebietes, das die Zucht bis heute beeinflusst hat. Die Kaltblutzucht wurde erst in den 20er Jahren intensiviert, als größere landwirtschaftliche Maschinen und der Rückgang der Zucht von Arbeitsochsen ein schweres und ruhiges Arbeitspferd verlangten. Träger der Kaltblutzucht waren Staats- und Privatgestüte und vor allem die Pferdezuchtvereine. Obwohl auch Noriker und Muraközer gekreuzt wurden, hat vor allem der Ardenner die Kaltblutzucht geprägt. Da in Ungarn kein Pferdefleisch gegessen wird und die Mechanisierung der Landwirtschaft der Verwendung von Kaltblutpferden Grenzen setzt, wird vor allem für den Fleischexport gezüchtet.                          zurück                            

Ungarisches Sportpferd:

       

Zuchtgebiet Ungarn in den verschiedenen Staatsgestüten, die den einzelnen Rassen oder Schlägen ihren Namen geben, Stockmaß rund 160 bis 170 cm, lebhaft, schnell, ausdauernd, Reitpferd. Gänge durchschnittlich, fleißig, schnell; zuweilen gutes Springtalent. Uneinheitliche Warmblutpopulation auf der Basis der ungarischen Landrassen. Wesentliche Merkmale: edler, vom Orientalen oder Vollblüter geprägter Kopf, von einem gut geformten Hals mittlerer Länge getragen; zuweilen etwas hirschhalsig. Schulterpartie manchmal mangelhaft, kurz, steil. Rist gut ausgeprägt, Rücken zuweilen lang oder gerade, aber kräftig. Der Rumpf ist ausreichend breit und tief und acht in eine schräge, gut bemuskelte Kruppe über. Fundament trocken, dem Kaliber entsprechend, zuweilen nicht ganz korrekt. Alle Grundfarben. Bis nach dem 2. Weltkrieg waren die während der Donaumonarchie - zumeist auf englischer Halbblutbasis oder mit hohem orientalischem Blutanteil - gezogenen Rassen vorherrschend. Mit der Steigerung der sportlichen Anforderungen versuchte man auch in Ungarn in den einzelnen Gestüten, auf der Basis der vorhandenen Stutenpopulation mit guten Beschälern Sportpferde zu schaffen. Als Gestütsrassen sind bekannt: Kisberer auf Mecklenburger-, Holsteiner- und besonders Vollblutbasis, Mezöhegyeser auf hannoverscher und holsteinischer Basis und Kecskemeter auf Traber- und Lipizzanerbasis.                                                                                                                                                                    zurück                                                                                                                                                                     

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